Ingelheim (ots) – Mit starker Unterkühlung und bis zur Erschöpfung gelingt es Ingelheimer Polizisten, am Freitagnachmittag 06.03.2020 zwischen 13:00 und 14.00 Uhr, einen 54-jährigen Rheinhessen aus dem Hochwasser führenden Rhein zu retten.

Über Notruf wird der Leitstelle des Polizeipräsidiums Mainz am Freitag, 06.03.2020 gegen 13:05 Uhr mitgeteilt, dass ein augenscheinlich unsicher wirkender Mann in Ingelheim an der Mole in den Rhein zu stürzen droht. Noch während der Anfahrt der Streife aus Ingelheim meldet sich der offensichtlich stark alkoholisierte Mann ebenfalls über Notruf und teilt mit, dass er nun in den Rhein gehen werde.

Als die Streife die Mole in Ingelheim-Frei Weinheim erreicht, steht der Mann bereits einige Meter vom Ufer entfernt, bis zu den Knien im Wasser und reagiert nicht auf Zurufe der Polizisten. Vielmehr geht er komplett in den Rhein und wird wegen der starken Strömung, des Hochwassers führenden Rheins, sofort vom Ufer weggetrieben. Es gelingt den Polizisten noch, dem Mann einen Rettungsring so zu zuwerfen, dass dieser glücklicherweise genau über diesem landet.

Die beiden Polizisten folgen dem im Wasser treibenden Mann und versuchen weiterhin durch Rufen, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Dies bleibt jedoch erfolglos. Erst nach einigen Metern wird er durch die Strömung in die Nähe des Ufers und eines dort ins Wasser ragenden Bootsanlegers getrieben.
Die Einsatzkräfte übersteigen die Absperrung und gelangen so an das Ende des Stegs.

Dort legt sich ein groß gewachsener Polizeibeamter flach auf den Bauch. Ihm gelingt es trotz einer Höhendifferenz zum Wasser von ca. 100 Zentimetern, nach mehreren Versuchen, und kopfüber nach unten hängend, die Jacke des 54-Jährigen zu greifen und unter größter Kraftanstrengung diesen an sich heran zu ziehen.
Zwischenzeitlich erreichen weitere Polizistinnen und Polizisten der Polizei Ingelheim den Steg und legen sich auf die Beine ihres Kollegen. Sie verhindern damit, dass ihr Kollege mitsamt dem Festgehaltenen von der Strömung vom Steg gezogen wird.

Auch in dieser Situation reagiert der Mann weder auf eine normale Ansprache, noch auf laute Zurufe. Aufgrund des Höhenunterschieds zwischen dem Steg und der Wasseroberfläche war es aber auch nicht möglich, den Mann aus dem Wasser nach oben auf den Steg zu heben oder zu ziehen.

Erst nach dem Eintreffen eines Bootes der Wasserschutzpolizei Hessen gelingt es, den Mann in ein Schlauboot zu ziehen und an Land zu bringen.
An der Einsatzstelle sind mittlerweile Einsatzkräfte der Feuerwehr Ingelheim, Wasserschutzpolizei Bingen und des Rettungsdienstes. Dieser übernimmt den stark unterkühlten Mann und versorgt ihn.
Er hat zu diesem Zeitpunkt noch eine Körpertemperatur von 32 Grad Celsius. Er wird später zur weiteren stationären Versorgung in ein Mainzer Krankenhaus gebracht.

Der 33-jährige Polizeibeamte ist ebenfalls stark unterkühlt und weist noch eine Körpertemperatur von
34 Grad Celsius auf. Eine ärztliche Behandlung wird nicht erforderlich.