Besuch Malu Dreyer KL
v.l.n.r.: Prof. Dr. Hans Schotten (KI-Experte), Dr. Martin Verlage, Dr. Walter Olthoff (CFO DFKI), MP Malu Dreyer, Prof. Dr. Katharina Zweig (TU Kaiserslautern), OB Dr. Klaus Weichel (Foto: KL-digital)

Kaiserslautern – Bei der ersten Station ihrer neuen Veranstaltungsreihe „…nachhaltig digital unterwegs“ besuchte Ministerpräsidentin Malu Dreyer am 13. Februar die Stadt Kaiserslautern. Die Themen 5G und Künstliche Intelligenz (KI) standen dabei im Mittelpunkt.

Am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) präsentierten sich neben den Gastgebern auch die herzlich digitale Stadt, das Interkommunale Netzwerk Digitale Stadt, Digitale Dörfer und die TU Kaiserslautern. Zu den Highlights gehörten auch ein Multicoptereinsatz der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern und die Präsentation eines 5G Holzmastes.

Rund 150 Bürgerinnen und Bürger, Multiplikatoren sowie Expertinnen und Experten waren zur neuen Veranstaltungsreihe der Staatskanzlei gekommen, um sich über Digitalisierung zu informieren und Chancen und Risiken zu diskutieren – gemeinsam mit Prof. Antonio Krüger, CEO des DFKI, dem „5G-Experten“ Prof. Dr. Hans Schotten, DFKI, Prof. Dr. Katharina Zweig, TU Kaiserslautern, Dr. Jörg Dörr, Fraunhofer IESE und PD Dr. Michael Bortz, Fraunhofer ITWM, Dr. Martin Verlage, Geschäftsführer KL.digital GmbH und Oberbürgermeister Klaus Weichel.

„Wir gestalten die Digitalisierung. Mit der 5G-Modellregion Kaiserslautern wird Rheinland-Pfalz entscheidend zur Entwicklung des neuen hochleistungsfähigen mobilen Internets beitragen“,

erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Künstliche Intelligenz werde die Lebens- und Arbeitswelt ebenfalls grundlegend verändern.

„5G-Netze werden in Deutschland Realität, im ersten Schritt hier in Kaiserslautern. Sie schaffen die Grundlage, dass in Zukunft alle Menschen smarte und KI-basierte Anwendungen im Alltag nutzen können. KI und 5G werden viele Dinge im Alltag schneller und einfacher machen.“

So könnte Telemedizin die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum verbessern. Es sei eine bemerkenswerte Veranstaltung gewesen, die Aussteller Fraunhofer IESE, TUK, KL.digital und DFKI zeigten bei einem Rundgang neueste Projekte und Forschungsergebnisse.

„Was Kaiserslautern, seine Institute, Hochschulen und Unternehmen im digitalen Sektor leisten, ist Spitzenniveau. Die Ministerpräsidentin hat sich erneut sehr beeindruckt gezeigt von der herzlich digitalen Stadt und sich für das Engagement bedankt, das so viele Menschen in vielfältigen Institutionen und Bereichen zeigen. Ich freue mich, dass wir in Kaiserslautern zu den Ersten gehören, die diese gestalterische Frage, wie wir die 5G-Thematik architektonisch ansprechend realisieren, angehen. Flexibel müssen die Masten sein, rückbaubar, um auf künftige Technologien reagieren zu können und natürlich optisch ins Stadtbild passen. Ich bin stolz darauf, dass Professor Robeller von der TU Kaiserslautern mit seinem Team in Zusammenarbeit mit der im IG-Nord ansässigen Firma CLTech eine innovative Lösung konzipiert hat“,

so Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel.

Das Thema Holz sei Robeller zufolge ganz wichtig – regionales Material spiele eine bedeutende Rolle.

„Die Arbeit mit Laubholz erachte ich als essentiell für die Zukunft in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Holz ist ein hochleistungsfähiger Baustoff, sehr lang¬lebig, spart CO2 Ausstoß. Bei uns gibt es den größten Bestand an Kastanienholz, aus dem auch die 5G-Masten gefertigt sind. Es ist ein sehr dauerhaftes Holz aber auch sehr anspruchsvoll, da es nicht gerade wächst und man hochspezialisierte Technologie benötigt, um es zu bearbeiten. Deshalb wurde ein gemeinsames Konzept entwickelt und ein Prototyp mit der Firma CLTech produziert, die genauso eine präzise Technologie auf höchstem Niveau bietet “,

erklärte Prof. Christopher Robeller, der für seine Entwürfe digitale Techniken nutze. Der Architekt hat u.a. eine Software entwickelt, die berechnet, wie sich etwa komplexe Gebäudeteile aus Holz ähnlich wie bei einem Puzzle am besten aus Einzelteilen zusammensetzen lassen. Eine Fräsmaschine fertige dabei die Teile nach diesen Vorgaben an.

CLTech Gründer Jürgen Gottschall und Ralf Lenhardt legen viel Wert auf lokale Zusammenarbeit. „Die TUK mit dem entsprechenden Fachbereich und Forschungs-hintergrund und wir mit unserem Know-how im Bereich CNC und EDV-basierter Fertigung ergänzen uns optimal. Dass 5G-Technologie und digitaler Holzbau vereinbar sind, ist zukunftsweisend und deutschlandweit einmalig – ein Projekt, das perfekt in die herzlich digitale Stadt passt.“

„Das ist ein spannender und innovativer Bereich. Dass Kaiserslautern 5G Forschungsregion geworden ist, bringt viele neue Kooperationen mit sich. Dass ein umweltfreundlicher Werkstoff verwendet wird, der das Stadtbild optisch schont, ist eine Herausforderung, die die TUK mit CLTEch zusammen wirklich außerordentlich gut gelöst hat. Großes Lob auch an die Studierenden. Die Entwürfe haben es sogar bis in den SPIEGEL geschafft. Wir arbeiten überaus gerne mit dem Fachbereich Architektur zusammen und freuen uns auf die Weiterführung des Projekts“,

informiert KL.digital Geschäftsführer Dr. Martin Verlage.

Sein Team präsentierte neben Stand und Social Wall auch gemeinsam mit der Wehr eine Drohnenshow in Interaktion mit einem Feuerwehrauto.

„Bilder aus der Luft direkt ins Fahrzeug oder die Integrierte Leitstelle – daran arbeiten wir gemeinsam in unserem Multicopterprojekt.“