Kaiserslautern: Humboldt-Stipendiat erforscht Verfahren zum Abtrennen von Feinstaub-Partikeln in Industrie-Anlagen

Wechselwirkungen von feinsten Partikeln in turbulenten Strömungen

Ass. Prof. Dr. Dzmitry Misiulia
Ass. Prof. Dr. Dzmitry Misiulia (Foto: privat)

Kaiserslautern: Der außerordentliche Professor Dr. Dzmitry Misiulia aus Weißrussland hat ein Georg Forster-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung erhalten. Dazu ist er für anderthalb Jahre als Gastwissenschaftler an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) bei Professor Dr. Sergiy Antonyuk. Misiulia untersucht am Lehrstuhl für Mechanische Verfahrenstechnik (MVT) die Wechselwirkungen von feinsten Partikeln in turbulenten Strömungen. Diese möchten die Forscher gezielt nutzen, um den Staub von Abgasen effektiv abzutrennen.

Dzmitry Misiulia hat Mechanische Verfahrenstechnik an der Belorussischen Staatlichen Technologischen Universität in Minsk studiert und seine Promotion über Partikelabscheidung aus Gasströmen 2011 abgeschlossen. Er wurde zweimal mit dem „Swedish Institute Scholarship“ ausgezeichnet und war als Gastpostdoktorand und später als Gastwissenschaftler an der Technischen Universität Luleå in Schweden. Seit Beginn dieses Semesters forscht er als Humboldt-Stipendiat an der TUK.

Der Ingenieur untersucht die Bewegung und Wechselwirkungen von feindispersen Partikeln in wirbelnden Gasströmungen. Diese kommen zum Einsatz, um Staubpartikel von Gasen in industriellen Entstaubungsanlagen abzutrennen. Um die Effizienz dieser Anlagen zu erhöhen, erforscht Misiulia die Mechanismen der Partikelagglomeration in der turbulenten Strömung. Damit ließen sich sehr feine Staubpartikeln abtrennen.

Der Gastforscher will ein neues Modell entwickeln, mit dem sich die Dynamik von Partikeln in einem turbulenten Strömungsumfeld beschreiben lässt. Diese Simulationen sollen im Anschluss im Aerosol-Labor des MVT-Lehrstuhls auf ihre Zuverlässigkeit hin untersucht werden. Dazu kommen sogenannte Staubabscheidungs-Experimenten und Hochgeschwindigkeitsaufnahmen zum Einsatz. Das Modell soll es ermöglichen, den Partikeltransport in turbulenten wirbelnden Strömungen genau vorherzusagen, die in vielen industriellen Anwendungen auftreten.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt jedes Jahr Stipendien und Preise an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt. Ein Stipendium der Stiftung ist eine besonders hohe Auszeichnung für den Stipendiaten als auch für die gastgebende Institution. Erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten diese aufgrund ihrer außerordentlichen Forschungsleistungen. Das Georg Forster-Forschungsstipendium richtet sich an talentierte Forscher aus Schwellen- und Entwicklungsländern.