Holocaust-Gedenktag
Stadt gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus (Foto: Stadtverwaltung Kaiserslautern)

Kaiserslautern – Rund 150 Personen, darunter zahlreiche Schülerinnen und Schüler, haben am Montagmorgen auf dem Synagogenplatz der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Anlass war der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, der alljährlich am Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager von Auschwitz am 27. Januar 1945 begangen wird.

„Wenn es einen Namen gibt, der wie kein zweiter für die Verbrechen der Nationalsozialisten steht, dann ist das Auschwitz. Wir erinnern heute an Jüdinnen und Juden, an Sinti und Roma, an Zeugen Jehovas, an Behinderte, Homosexuelle, an politische Gegner, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter. Wir erinnern an Menschen, die erbarmungslos verfolgt, gequält und ermordet wurden, nur weil sie nicht in das Weltbild der Nationalsozialisten passten oder sich ihren Taten widersetzten“,

so Bürgermeisterin Beate Kimmel in ihrer Ansprache.

Heute lebten, so Kimmel weiter, in Deutschland und auch in Kaiserslautern ganz selbstverständlich Muslime, Juden, Christen und Menschen anderer Religionen friedlich zusammen.

„75 Jahre nach Auschwitz haben wir eine Vielfalt gewonnen, an die damals keiner auch nur im Traum zu glauben wagte. Vor 75 Jahren gab es keine Hoffnung, dass das zerstörte Europa tatsächlich eine Zukunft haben könnte. Aber es hatte eine – und in der leben wir heute.“

Es liege in der Verantwortung aller, die Erinnerungen an die Verbrechen von damals als Mahnung wach zu halten.

„Mit dem Gedenken setzen wir ein Gegengewicht zum Verschweigen, Beschönigen und Verfälschen der Geschichte. Wir treten damit für die eigenen Werte ein, für Freiheit, Demokratie und Menschenwürde.“

Eben diese Werte sieht die Bürgermeisterin derzeit auf die Probe gestellt:

„Populisten und Diktatoren, Radikalisierung und Hetze, Ausgrenzung und Rassismus greifen viel zu schnell um sich und gefährden den Frieden, dessen wir uns manchmal scheinbar zu sicher sind. Fremdenfeindlichkeit, Hetze und Gewalt sind nicht hinnehmbar“,

setzte Kimmel ein klares Zeichen.

Die Feier wurde mitgestaltet von Schülerinnen und Schülern des Albert-Schweitzer-Gymnasiums, der BBS I, des Hohenstaufengymnasiums und der Lina-Pfaff-Realschule plus. Unter den Anwesenden waren darüber hinaus Schülerinnen und Schüler der Fritz-Walter-Schule, des Heinrich-Heine-Gymnasiums, des St.-Franziskus-Gymnasiums und Realschule sowie des Gymnasiums am Rittersberg. Außer der Bürgermeisterin sprachen auch Christian Decker vom Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde, Larissa Janzewitsch und Mikhail Kats von der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz sowie Pfarrer Andreas Keller. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Saxophontrio der Emmerich-Smola-Musikschule.