TuS 04 KL-Dansenberg_Alexander Schulze
Alexander Schulze stemmt sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage (Foto: TuS 04 KL-Dansenberg)

Kaiserslautern – Verkehrte Welt in Dansenberg. Im Heimspiel gegen den SV Salamander Kornwestheim blieb der TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg vieles schuldig was ihn beim überragenden Auswärtssieg in Balingen noch ausgezeichnet hatte. Die ersatzgeschwächten Gäste siegten am Ende hochverdient mit 33:36 (15:21), weil sie mutig und mit großer Leidenschaft den Matchplan ihres Trainers Alexander Schurr 60 Minuten lang umsetzten.

Vielleicht war der Balinger Spaziergang doch noch zu sehr in den Köpfen der Dansenberger Spieler präsent und dass der der SVK zahlreiche Stammkräfte ersetzen musste, trug womöglich auch dazu bei, dass der Gegner unterbewusst doch unterschätzt wurde. Denn es dauerte fast 25 Minuten bis die Schwarz-Weißen den Kampf aufnahmen, doch da stand es bereits 9:18 (21.). Der Auftritt bis dahin blutleer, Abwehr und Angriff indisponiert. Vielleicht die schlechteste Leistung der letzten beiden Drittligaspielzeiten. Auch eine frühe Auszeit von TuS-Coach Steffen Ecker beim Stand von 5:10 (11.) verpuffte wirkungslos. Erst die Umstellung auf eine offensive 5:1-Abwehr mit Alexander Schulze auf der vorgezogenen Abwehrposition nach dem zweiten Team-Timeout in der 23. Spielminute zeigte Wirkung. Mit einem 4:1-Lauf nach dem 11:20 (26.) gestaltete sich das Halbzeitergebnis von 15:21 etwas freundlicher und ließ für die zweite Halbzeit auf Besserung hoffen.

Im zweiten Durchgang zeigte der TuS dann den Einsatzwillen und die Kampfbereitschaft, die es braucht, um in der 3. Liga erfolgreich zu sein. Nach dem 16:23 (33.) durch Marvin Flügel, startete der TuS, angeführt vom unermüdlich kämpfenden Alexander Schulze, die erhoffte Aufholjagd und tatsächlich gelang schon wenige Minuten später nach einem 6:0-Lauf beim 22:23 (39.) durch Steffen Kiefer der Anschluss. Auch die TuS-Fans wachten nun endlich auf und feuerten ihre Mannschaft lautstark an. Jetzt schien es nur noch eine Frage der Zeit zu sein bis die Gäste einknicken würden. Doch das Team von Trainerfuchs Alexander Schurr hatte längst verinnerlicht, dass mehr als ein Achtungserfolg möglich sein könnte. In den letzten 20 Minuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Beim 23:27 (42.) hatten sich die Gäste wieder etwas Luft verschafft, auch weil der TuS innerhalb kürzester Zeit drei Zeitstrafen kassierte. Nach dem 28:29 (47.) eröffnete sich abermals die Möglichkeit auszugleichen und das Spiel zu drehen, doch ein 4:0-Lauf der Gäste zum 28:33 (53.) machte auch diese Chance zunichte. Jetzt lief den Gastgebern die Zeit davon, so dass es zwar beim 31:33 (54.) und 32:34 (58.) noch möglich schien, zumindest einen Punkt mitzunehmen, doch am Ende machte Jan Hellerich mit einem Doppelpack den Deckel auf einen überraschenden Auswärtserfolg seines Teams.

Während der SV Kornwestheim zurecht stolz sein kann auf eine tadellose Leistung und einen verdienten Auswärtssieg, muss sich der TuS vorwerfen lassen, viel zu spät den Schalter umgelegt zu haben. 21 Gegentore in der 1. Halbzeit und ein zwischenzeitlicher 9-Tore-Rückstand erwiesen sich als zu große Hypothek. Die Leistungssteigerung nach der Pause zahlte sich nicht aus, auch weil drei Siebenmeter in der Schlussphase vergeben wurden und man sich zu viele Zeitstrafen einhandelte. Dass die ein oder andere davon mehr als strittig war, bleibt nur eine Randnotiz.

TuS 04 KL-Dansenberg

Kevin Klier und Henning Huber (im Tor), Steffen Kiefer (1), Theodoros Megalooikonomou (2), Christopher Seitz (2), Alexander Schulze (9), Luca Munzinger, Marco Holstein, Jan Claussen (5), Sebastian Bösing (4), Robin Egelhof (5), Fabian Serwinski (2), Nikola Jankovic, Alexey Wetz (3). – Trainer: Steffen Ecker.

SV Salamander Kornwestheim

Jan David und Pascal Welz (im Tor), Christian Wahl (7/2), Jan Reusch (4), Marco Lantella (3), Tim Zeppmeisel (3), Felix Kazmeier (10/4), Jakob Jungwirth (1), Jan Hellerich (2), Nico Hiller (4), Marvin Flügel (2). – Trainer: Alexander Schurr.

Schiedsrichter: Johannes Marchlewitz (Darmstadt) / Christian Stadtmüller (Seligenstadt)
Zuschauer: 300
Siebenmeter: 0/3 : 6/7
Zeitstrafen: 9 : 4
Der Spielfilm: 1:3, 4:5, 5:12, 11:20, 15:21 (Halbzeit), 22:23, 23:27, 28:29, 32:34, 33:36