Mit 56k über den Datenhighway gerast – Schön wars

Was war das noch für eine Zeit, als wir mit dem Commodore C64 und Modem auf den Datenautobahnen unterwegs waren.

Mittels Connect-Strings haben wir das Modem versucht zu tweaken um noch ein wenig Geschwindigkeit herauszuholen. Wir waren unter uns und weitgehend alleine. Kommuniziert wurde via Telnet/Console und BBS-Boxen. Und mit Spannung haben wir immer die neuste Ausgabe der Datenschleuder des CCC (Chaos Computer Club) verschlungen.

Es war eine Zeit mit Goldgräberstimmung, wenn wir mit zitternder Hand den Telefonhörer auf den Akustikkoppler pressten. Jeder, der etwas auf sich hielt, hatte damals ein dataphon s21-23d der Firma Wörlein GmbH + Co. KG, Woerltronic aus Cadolzburg bei Nürnberg. Das war das Mass aller Dinge und der Eintritt in eine Welt, die Computerunwissenden völlig verschlossen war. http://www.c64-wiki.de/index.php/Akustikkoppler

Der Schweiss stand uns auf der Stirn. Wird Compuserve stabil sein? Wird die Verbindung zustande kommen? Und dann ging es endlich los. Während die meisten unserer Freunde sich in Kneipen und Discos tummelten, rasten (Ähem) wir mit 56k über die Datenhighways der virtuellen Welt. Nächte haben wir uns um die Ohren geschlagen.

Die ersten Epson 9-Nadeldrucker haben wir noch mit selbstgeschriebenen (in Assembler) Druckertreiber angesteuert. Den Komfort, dass der Hersteller einen Druckertreiber mitliefert, hatten wir nicht. Dennoch wollten wir unsere nächtlichen Protokolle stilecht, wie es sich für einen Hacker gehört, ausdrucken.

Was heute zur Normalität gehört, war damals ein gigantisches Abenteuer. Bewaffnet mit Cola, Bier und Chips lauschten wir dem vertrauten Geräusch. Und da war es endlich … Es ging wieder los.

Für alle die es so schmerzlich vermissen …

http://www.youtube.com/watch?v=p8XKhCfsTts