Das Partyland und die Spaßgesellschaft – Deutschland vor der Bundestagswahl 2013

Am 22. September darf Deutschland wieder wählen (Symbolbild)

Das Jahr bescherte uns zum Wohlgefühl ein besonderes Schmankerl.

Am 25. des Monats Mai war das Champions League Finale zwischen Bayern-München und Borussia-Dortmund im Wembleystadion London. Da wächst das Selbstbewusstsein der Deutschen: 

„Wir sind doch die Größten in Europa“.

Bei dem Halbfinalspiel in Madrid waren etwa 70.000 Zuschauer. Von theoretisch 70.000 spanischen produktiv arbeitsfähigen Besuchern sind 21.000 Menschen im Arbeitslosenstand. Ich frage mich, kann das bei uns in der BRD auch so kommen, oder können wir uns auf unsere präsenten Politiker blindlinks verlassen, dass es nicht so kommt? Es interessiert uns wenig, denn unsere Volksvertreter machen eh was sie wollen, ist die Antwort vieler rechtschaffender Staatsbürger.

Man nennt diese Einstellung in der Medienwelt dann Politikverdrossenheit.

Diese Politikverdrossenheit erwächst aus Unwissenheit, mangelhafter Information und aus unterschlagener Aufklärung. Es fehlt der Mut zur Wahrheit. Diese Machenschaft ist allen ehrwürdigen Volksparteien zuzuschreiben. Gerade die 30 Millionen Wahlberechtigten unter 40 Jahren müssten großes Interesse an ihrem mittleren und ferneren Werdegang haben. Die Forderung nach Zukunftsaufklärung sollte massiv verlangt werden, schon alleine, um grundlegende Lebenssicherheit zu gestalten. Die Landtags- und Bundestagsabgeordneten sollten von den Bürgern ihres Wahlkreises mit Fragen durchlöchert werden.

Stattdessen erörtert der jetzige Bundestagswahlkampf das eine große volkswirtschaftliche Thema in Verbindung mit aktueller Europapolitik und vielen kleinen Aggressiv-Themen wie Energiewende, Steuersünderverfolgung, Zugriff auf Reichenkapital, Mindestlohnfestlegung und verkorkste Familienpolitik der Frau von der Laien. Für unser aller Zukunft gibt es drei viel wichtigere Themen, deren Programmatik nicht einmal angesprochen wird.

Die seit 15 Jahren überfällige grundlegende Steuerreform. Denn nur sie kann Gerechtigkeit in allen Bürgerebenen garantieren.
Umsetzung der gewaltigen Kapitalaufwendung für immer teurer werdende Umweltschonung. Dabei ist die auf den Weg gebrachte Energiewende eine leichte Probeübung. 60 bis 65% der jetzigen Umweltbelastungen werden auf den Weltmeeren durch Güterverschiebungen verursacht. Dagegen brauchen wir mit unseren Windmühlen erst gar nicht anzutreten.
Beschaffung immer größerer Kapitalaufwendungen für die in Zukunft immer teurer werdenden Rohstoffe des Weltmarktes. Die durch auftretende Knappheit und durch wachsende Nachfrage der Schwellenländer ins unkontrollierbare steigen werden. Die Volkswirtschaften dieser Länder werden uns schon in absehbarer Zeit an Finanzkraft lässig davon galoppieren.

Ablenkung mit Kleinigkeiten

Wo werden im nun anlaufenden Wahlkampf die Lösungsformeln und glaubwürdigen Wahlprogramme, der Führungspolitiker aller Parteien, für diese Tatsache manifestiert. Stattdessen lenken sie mit Kleinkriegen um Doktortitel, verkorkster Familienpolitik und Steuerfluchtbekämpfung, auf bundesdeutschen Medienschaubühnen, von den kommenden Problemen ab oder unterschlagen die Thematik mangels Fähigkeit und Kurzsicht. Unserem Land fehlen vermutlich politische Führungskräfte mit Visionen, mit verantwortlicher Entscheidungsfähigkeit, halt ebnen vertrauenserweckende große Staatspersonen, für die der Produktivbürger aus Überzeugung bereit ist, bevorstehende Lasten mitzutragen.

Unsicher werdende Arbeitsverhältnisse

Momentan werden diese Belange, die sich noch im Anfangsstadium bewegen, mit unserer einzigen zur Verfügung stehenden Leistungsreserve klammheimlich umgesetzt. Die produktive Lebensarbeitszeit wird schrittweise verlängert und das bei immer unsicherer werdenden Arbeitsverhältnissen, sowie ständig sinkender Entlohnung. Wobei das in vielen Köpfen schwirrende Mindestlohn-Phänomen keine ausschlaggebende Lösung bieten kann. Wir sollten den Weg der freien Marktwirtschaft, auf den die Deutschen mal so stolz waren, eben nicht verlassen.

Nun sind unsere grossen und bekannten Medieneinrichtungen wie FAZ, SZ, und Handelsblatt gefordert, objektive Meinungen zu verbreiten. Die Stimme der wahlberechtigten Bürger ist nur dann gewichtig und konstruktiv, wenn sie in Wahrheitskenntnis, aus wertiger Überzeugung und in entscheidungsfähigem Bewusstsein abgegeben wird. Denn sie stellt die Fundamentsteine zur wahrhaften Staatsdemokratie, was als Beispiel in der Schweiz sehr ausgeprägt ist.