Springerverlag geht vor Google in die Knie – In Zukunft heisst es: Lieb sein

Das Android-Maskottchen vor einem Office von Google

Es war zu erwarten und nur eine Frage der Zeit. Der Springerverlag mit seinem Flaggschiff Bildzeitung und den Portalen Computerbild.de, Welt.de, Sportbild.de etc. ist nieder gezwungen von Google. Und das in einer zu erwartenden kurzen Zeit.

Im Streit um das Leistungsschutzrecht hat der Verlag nun für alle Springer-Produkte Lizenzen für Google erteilt. Damit werden die Springerprodukte wieder für Alle entsprechend deutlich angezeigt. Für Bild.de hatte der Verlag bereits eine Lizenz eingeräumt. Nun wurde dies auf die anderen Portale ausgedehnt. Nach einer Klage liess Google ab 23. Oktober nur noch Überschriften einblenden. Keine Vorschaubilder, keine Anreissertexte.

Finanzielles Disaster

Quellen sprechen von bis zu 40% Trafficeinbruch. Bei Google-News erlebten die Hamburger ein Fiasko mit 80% Einbruch. Im Internet ist dies einer Katastrophe gleichzusetzen. Finanziell geht der Schaden nach Schätzungen in den 7-stelligen Bereich.

Gerade mit Bild.de mischt sich der Verlag gerne bei Justiz und Polizei ein, spielt sich als moralische Instanz auf, verletzt Persönlichkeitsrechte, greift Minderheiten an, bringt immer mal wieder grenzwertige Meldungen und beteiligt sich an Diffamierungen (siehe www.bildblog.de) Trotzdem steht Bild.de in Deutschland an der Spitze der News-Portale.

VG-Media am Ende?

Doch selbst diese Macht und Anmaßung halfen letztlich nichts. 40% Trafficeinbruch wären das Ende von so manchem Internetportal. Auch Springer hätte bereits 2015 erste harte Konsequenzen ziehen müssen. Damit sinken die Chancen für die restlichen Mitglieder der Schicksalsgemeinschaft VG-Media doch noch an die Gelder von Google zu kommen auf Null. Jedem Verlagschef dürfte nun die Macht aus Silicon Valley klar geworden sein. Das Leistungsschutzrecht ist damit auf dem absterbenden Ast und wird wohl auch niemals mehr ein Thema sein. Das stärkste Mitglied der VG-Media hat sich nun eine blutige Nase geholt.

Auch die eilig hinzugerufenen Politiker die im Bundestag schnell noch eine Verschärfung der Gesetze zur Stärkung der Verlage verabschiedeten, konnten die Katastrophe nicht abwenden.

Für so manchen Nutzer ist Google bereits das Internet. Die Adresszeile im Browser wird nur noch selten beutzt um eine Adresse direkt einzugeben. Viele geben eine Internetadresse inzwischen bei Google im Suchfeld ein.  Damit ist Google das Maß aller Dinge. Profis wissen das seit über 10 Jahren. Springer hat dies nun auf die harte Tour lernen müssen.

In Zukunft heisst es: Sei lieb zu Goliath, David.