Obst und Gemüse nicht mit Brunnenwasser gießen

Wer Obstbäume, Obststräucher und Gemüse bewässern oder ein Planschbecken füllen möchte, sollte hierfür Regen- oder Leitungswasser verwenden.

Über 100 Jahre chemische Industrie haben in Ludwigshafen durch abgelagerte Abfälle im Boden Spuren hinterlassen. Durch Bombentreffer in chemischen Produktionsanlagen und Tanklagern gelangten im Zweiten Weltkrieg zusätzliche Stoffe ins Erdreich. Für Ludwigshafener Bürgerinnen und Bürger bedeutet dies: Das Grundwasser in Oberflächennähe ist in der Stadt nur mit Vorsicht zu genießen. "Wir können niemandem empfehlen, private Gartenbrunnen zu bohren, da diese nicht sicher an unbelastete Grundwasserschichten gelangen. Wer sicher gehen will, sollte Regen- oder Trinkwasser, das von den Wasserwerken aus einer Tiefe von mehreren hundert Metern gewonnen wird, verwenden", erläutert Rainer Ritthaler, Leiter des Bereichs Umwelt. Besonders belastet ist das obere Erdreich im Stadtkern – in den Stadtteilen Mitte, Süd, Nord und West. Dort gab es früher viele Industriebetriebe. Es gibt keinen Stadtteil, in dem die Situation problemlos ist. Auch in den ländlicheren äußeren Stadtbezirken können im Boden Rückstände von Pflanzenschutzmitteln oder Dünger im oberflächennahen Grundwasser vorhanden sein.

Auch wenn Gartenbrunnen zulässig sind, übernimmt die Stadt Ludwigshafen keine Garantie für die Güte und Qualität des Brunnenwassers. Selbst die Befüllung von Planschbecken kann gesundheitlich bedenklich sein. "Viele wollen sich die Gebühren für das Wasser aus der Leitung sparen. Ein Brunnen rentiert sich jedoch meist erst nach 20 Jahren. Der Bezug von Trinkwasser ist daher die bessere und die gesündere Alternative, um Garten und Pflanzen zu gieße"“, so Ritthaler.

Weitere Fragen zum Thema Gartenbrunnen beantwortet die Untere Wasserbehörde der Stadtverwaltung Ludwigshafen unter Telefon: 0621/504-2391 und 504-3753.