Neustadt an der Weinstraße (ots) – Am Abend des 03.11.19 kam es in Neustadt/Haardt zu einem Brand in einer Asylunterkunft. Brandursache war nach derzeitigem Erkenntnisstand ein technischer Defekt an einem Wäschetrockner.

Nach Evakuierung von etwa 80 Personen wurde der Brand durch umliegende Feuerwehren gelöscht. Neun Personen mussten vornehmlich mit Verdacht auf Rauchgasintoxikationen in ein Neustadter Krankenhaus eingeliefert werden. Die Bewohner sind bis auf weiteres in der Turnhalle einer nahegelegenen Schule untergebracht. Die Schadenshöhe kann derzeit noch nicht beziffert werden, dürfte sich allerdings im niedrigen fünfstelligen Bereich bewegen.

Feuerwehreinsatz auf der Haardt (Foto: Feuerwehr Neustadt)
Feuerwehreinsatz auf der Haardt (Foto: Feuerwehr Neustadt)

Information der Feuerwehr:

Am Sonntagabend gegen 21:14 Uhr rückte die Feuerwehr aufgrund einer aktivierten Brandmeldeanlage in den Mandelring im Ortsteil Haardt aus. Die ersten Einsatzkräfte trafen drei Minuten nach der Alarmierung an der Asylunterkunft ein. Im hinteren Teil des Objektes erkannten die Kräfte eine Rauchentwicklung. Sofort ließ der Einsatzleiter die Alarmstufe erhöhen und forderte weitere Einsatzkräfte aus der Hauptfeuerwache nach. Zu diesem Zeitpunkt war bereits die Evakuierung des Gebäudes im Gange.

An der Rückseite der Unterkunft holte die Feuerwehr über tragbare Leitern zwei Personen vom Balkon des zweiten Obergeschosses. Unter Atemschutz gingen die Trupps über die Treppe in das bereits sehr verrauchte erste Obergeschoss zum Brandherd vor. Mithilfe zweier Hohlstrahlrohre konnte das Feuer in einem Wäscheraum bekämpft werden. Die Ausbreitung des Rauches zog sich durch das komplette Gebäude, da die Abschlusstüren der einzelnen Etagen geöffnet waren.

Die 70 evakuierten Personen kamen fürs Erste in der nahegelegenen Michael-Ende-Grundschule unter. Hier wurden sie mit einem Großaufgebot des Roten Kreuzes betreut und medizinisch versorgt. Im weiteren Verlauf des Einsatzes mussten neun Personen in ein Krankenhaus gebracht werden. Parallel zur Brandbekämpfung kontrollierten weitere Atemschutztrupps die einzelnen Zimmer mit Unterstützung einer Wärmebildkamera. Dadurch wurde sichergestellt, dass sich keiner in geheimen Ecken wie z.B. Kleiderschrank oder unter dem Bett versteckte. Des Weiteren suchten Polizei und Feuerwehr den Außenbereich großräumig ab.

70 - 80 Personen wurden evakuiert (Foto: Feuerwehr Neustadt)
70 – 80 Personen wurden evakuiert (Foto: Feuerwehr Neustadt)

Nach ersten Erkenntnissen kam es zu einem technischen Defekt an einem Wäschetrockner, welcher Feuer fing und auf die danebenstehenden Maschinen übergriff. Das Löschwasser wurde mit Wassersaugern nach der Brandbekämpfung aufgenommen, um weitere Schäden zu verhindern. Um das Gebäude wieder rauchfrei zu bekommen, wurden mehrere Lüfter eingesetzt und das Gebäude etagenweise belüftet. Aktuell ist das komplette Objekt nicht bewohnbar. Zur Höhe des entstandenen Sachschadens können von Seiten der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden. Über Nacht kamen die Bewohner in der Turnhalle des Schulzentrums Böbig unter. In Zusammenarbeit von Feuerwehr und Sanitätsdienst des Roten Kreuzes wurde die Turnhalle mit Feldbetten ausgestattet und für die weitere Versorgung eingerichtet. Den Transport übernahmen der Versorgungszug mit Mannschaftstransportfahrzeugen. Die Verwaltung wird am kommenden Werktag prüfen, wann das Gebäude wieder bewohnt werden kann. Der Löschzug Mußbach besetzte während des Brandeinsatzes die verwaiste Hauptfeuerwache.

Im Einsatz waren 98 Kräfte der Feuerwehr, 50 Kräfte des Roten Kreuzes (SEG-S, -B und -T), ein Rettungswagen sowie ein Notarzt vom Regelrettungsdienst, zwei Leitende Notärzte, zwei Organisatorische Leiter, drei Streifenwagenbesatzungen der Polizei, der Kriminaldauerdienst, Oberbürgermeister und Bürgermeister, die Leiterin des Jugend- und Sozialamtes sowie Hausmeister der verschiedenen Objekte der Stadt Neustadt.