Erste-Hilfe-Tipps für Outdoor-Aktivitäten

Zum Frühlingsanfang am 20. März

Wenn es die Sporttreibenden im Frühjahr wieder nach draußen zieht, steigt das Risiko für Verletzungen. Die Malteser geben Tipps, was bei Verletzung zu tun ist

Hinauf aufs Fahrrad, hinein in die Wanderschuhe und raus in die Natur: Mit dem Frühlingsanfang am 20. März startet auch die Outdoor-Saison. Leider lassen sich Unfälle bei Sport im Freien nicht ganz vermeiden. Die Malteser Speyer geben Tipps, was im Fall der Fälle zu tun ist.

Besser vorbeugen

Die gute Nachricht zuerst:

„Vielen Verletzungen können Sie vorbeugen, indem Sie sich aufwärmen, nach der Aktivität dehnen und die notwendige Schutzkleidung tragen“,

weiß Heinz-Peter Sauer, Diözesanausbildungsreferent der Malteser Speyer und ergänzt:

„Auch wenn es schwer fällt: Lassen Sie es langsam angehen.“

Wurden die Muskeln im Winter weniger gefordert, müssen sie zunächst an die Belastung gewöhnt werden. 

Muskelkater

Die ersten Sonnenstrahlen spornen dennoch viele zu sportlichen Höchstleistungen an – und führen nicht selten zu Muskelkater.

„Das ist der Klassiker, wenn man nach einer längeren Trainingspause sofort wieder Vollgas gibt“, so Sauer.

Langsame Steigerung ist gesünder und dient der Vorbeugung. Der Muskulatur sollte man Zeit zur Erholung geben. Besteht der Schmerz über einige Tage weiter, sollte man zum Arzt gehen.

Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparats

Ob Prellungen, Zerrungen oder Verstauchungen: Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparats kommen bei Sporttreibenden am häufigsten vor.

„Als Erste-Hilfe-Maßnahme muss die Stelle vorsichtig gekühlt werden. Auch Hochlagern des verletzten Arms oder Beins kann Schwellungen verhindern“,

sagt Heinz-Peter Sauer. Liegt der Verdacht auf Knochenbruch, Bänder- oder Sehnenriss vor, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

„Nur durch eine schnelle ärztliche Versorgung können Spätfolgen minimiert werden“, erklärt Sauer.

Hautverletzungen

Schürfwunden sollen mit einer antiseptischen Lösung desinfiziert und mit einem sterilen Verband abgedeckt werden. Befinden sich Fremdkörper oder Verunreinigungen in der Wunde, sollte man nicht versuchen, diese zu entfernen. „In diesem Fall führt kein Weg am Arztbesuch vorbei“, betont Sauer. Dasselbe gilt bei Platz- und größeren Schnittwunden, die unter Umständen genäht werden müssen.

„Die Gefahr, dass sich die Hautstelle entzündet und nicht richtig verheilt, ist zu groß“, so der Diözesanausbildungsreferent.  

Erste-Hilfe-Set für den Rucksack

Bei ganz- oder gar mehrtägigen Touren empfiehlt  ein Erste-Hilfe-Set für unterwegs mitzunehmen. Das ist gerade einmal handgroß, passt in jeden Rucksack und beinhaltet das wichtigste Verbandmaterial.

„Es gibt Sets mit unterschiedlichen Inhalten zu kaufen. Lassen Sie sich je nach geplanter Aktivität in Ihrer Apotheke beraten, welches Set das Richtige ist“, sagt Sauer.  

Steter Begleiter: das Mobiltelefon  

Ein Begleiter darf bei Outdoor-Aktivitäten auf keinen Fall fehlen, auch bei einer kurzen Joggingrunde durch den Wald nicht: das Mobiltelefon.

„Hilfe zu rufen, ist die einfachste Art zu helfen“,

weiß der Erste-Hilfe-Experte. Unter der Notrufnummer 112 wird der Rettungsdienst verständigt. Dann müssen die fünf W-Fragen beantwortet werden: Was ist passiert? Wo ist es geschehen? Wie viele Menschen sind verletzt? Welche Arten von Verletzungen? Warten auf Rückfragen!  

Über Route informieren

Einen weiteren Tipp hat Heinz-Peter Sauer vor allem für all jene, die alleine unterwegs sind:

„Informieren Sie einen Freund oder Familienmitglied über die geplante Route und die erwartete Ankunftszeit.“

Sollte etwas passieren, helfen diese Informationen bei der Suche nach dem Verunglückten.  

Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig auffrischen

Damit im Notfall jeder Handgriff sitzt, empfehlen die Malteser, die Erste-Hilfe-Kenntnisse alle zwei Jahre aufzufrischen.

„Wenn etwas passiert, zählt jede Sekunde. Es bleibt keine Zeit zum Nachdenken, Sie müssen sofort handeln“, betont Sauer.

Die neuen Erste-Hilfe-Kurse, die die Malteser ab dem 1. April anbieten, dauern neun Stunden und setzen auf Praxis. „Die Theorie ist auf das Minimum reduziert. Stattdessen üben wir so intensiv, dass die Teilnehmer die Erste-Hilfe-Handgriffe so intuitiv beherrschen wie das Zähneputzen“, sagt der Diözesanausbildungsreferent.

Informationen zu den Erste-Hilfe-Kursen der Malteser und Termine finden Interessierte auf www.malteser-kurse.de.