Speyer: Neun Orchester haben sich für den Deutschen Orchesterwettbewerb qualifiziert

Ergebnisse des 10. Landesorchesterwettbewerbs Rheinland-Pfalz stehen fest

Die „Blue Note Big Band“ aus Neustadt an der Weinstraße beim Wertungsspiel. (Foto: Klaus Venus)
Die „Blue Note Big Band“ aus Neustadt an der Weinstraße beim Wertungsspiel. (Foto: Klaus Venus)

Speyer / Neustadt an der Weinstraße – Die beste Big Band Rheinland-Pfalz im non-professionellen Bereich kommt aus Neustadt an der Weinstraße. Bei der Big Band Night am Samstag, 26.10.19, im Rahmen des Landesorchesterwettbewerbs in Speyer, veranstaltet vom Landesmusikrat Rheinland-Pfalz, hat die Blue note Big Band unter der Leitung von Bernd Gaudera in der Kategorie „Big Bands“ mit hervorragendem Erfolg teilgenommen. Die Wertungsergebnisse wurden am heutigen Sonntag mitgeteilt.

Mit eindrucksvollen 23,8 Punkten wurde sie als beste Big Band der 4 teilnehmenden Bands bewertet, dicht gefolgt von der Uni Big Band Kaiserslautern, die 23,2 Punkte erreicht hatte. Damit hat sich die Blue note Big Band für die Teilnahme am Deutschen Orchesterwettbewerb nächstes Jahr in Bonn qualifiziert, bei dem sie das Land Rheinland-Pfalz im Reigen der anderen Landessieger repräsentieren wird.

Es war die insgesamt dritte Teilnahme der Band bei einem Landesentscheid und der dritte Sieg nach 1999 und 2007. Mit dem ersten Stück „In A Mello Tone“, komponiert von Duke Ellington und arrangiert von Frank Foster, präsentierte die Band nach Meinung der Jury als einzige Band im Wettbewerb ein klassisches Swing-Stück aus dem Bandbook des Count Basie Orchestra – quasi eine Pflichtdarbietung einer jeden Big Band. Mit „Wind“ des Mannheimer Saxofonisten Paul Stoltze zeigte die Band ihre Vielseitigkeit und spielte als Kontrapunkt ein modernes und sehr melodisches Stück im Drei-Viertel-Takt, bei dem Jochen Scammel am Klavier, Thomas Jehle an der Guitarre und Fred Setzkorn am Tenorsaxofon solierten. Es folgte eine Ballade aus der Feder von Thorsten Maas, bei der nochmals Fred Setzkorn gefeatured wurde. Bei „It’s only Life“ war die Vielseitigkeit der Saxofonisten und Trompeter gefragt, die intonatorisch höchst anspruchsvoll auf Flöten und Flügelhörner wechselten. Beim letzten Stück kam die langjährige Sängerin der Blue note Big Band, Michaela Pommer auf die Bühne und bewies bei „500 Miles High“ ihre sowohl balladesken als auch intensiven und dynamischen gesanglichen Fähigkeiten.

Nach Meinung der Jury bestach insbesondere die Rhythmusgruppe um Schlagzeuger Mischa Becker mit beindruckendem Swing und gefühlvoller Dynamik, welche die Bläser sehr gut unterstützte. Hervorgehoben wurden seitens der Jury auch die Programmauswahl, die ihrer Meinung nach sehr ausgewogen war. „Wind“ wurde als sehr gelungene Darbietung gewertet, wenngleich im Bläsertutti das ein oder andere Mal eine höhere Konstanz
der Tempi einer der wenigen Optimierungspotentiale darstellt. Der Sängerin, Michaela Pommer, wurde eine sehr schöne Stimme bescheinigt. Alles in allem bewegte sich die Kritik auf sehr hohem Niveau, was sich an der Gesamtbewertung „mit hervorragendem Erfolg“ letztlich auch widerspiegelt.

Die seit mehr als 20 Jahren veranstalteten Workshops und Konzerte mit Profimusikern aus der Big Band Szene, die alljährlich in der Konzertreihe „Jazz an Neujahr“ am 01.01. eines jeden Jahres im Neustadter Saalbau münden, hat der Band ein mittlerweile äußert umfangreiches Repertoire und Stücke aus jeder Stilistik des Big Band Jazz beschert. „Es war das Ziel der Band, diese Vielseitigkeit im Programm zu zeigen und der Jury zu präsentieren, denn das haben wir uns viele Jahre erarbeitet“ so Bernd Gaudera, der seit Gründung der Band 1986 deren musikalischer Leiter ist. Michael Hauenstein, der die Organisation der Band inne hat, ergänzt: „Nach der Teilnahme am „International Big Band Competition“ in Hoofdorp, Niederlande im Frühjahr dieses Jahres war dies der zweite Wettbewerb in diesem Jahr an dem die Band teilnahm. Diese Teilnahmen wurden bewusst gewählt, um ein Feedback von fachkundigen Jurys zu erhalten. Wie freuen uns nun auf den Bundesentscheid im nächsten Jahr.“

Information des Landesmusikrats RLP e.V.:

Der 10. Landesorchesterwettbewerb fand an diesem Wochenende in der Stadthalle in Speyer statt, bei dem sich rheinland-pfälzische Laienmusiker aus 17 Orchestern musikalisch miteinander messen ließen. In 11 Kategorien vom Blasorchester, über Big Band, Querflötenensemble bis zu den Zupf-Ensembles zeigten mehr als 450 Musikerinnen und Musiker reife Leistungen, für die man in zahlreichen Übungsstunden viel Zeit und Freude am Musizieren investiert hat.
Neun Orchester schafften die Qualifikation für den Deutschen Orchesterwettbewerb 2020, der anlässlich des Jubiläums „250 Jahre Beethoven“ vom 16. bis 24. Mai 2020 in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis stattfindet. Die „Blue Note Big Band“ aus Neustadt an der Weinstraße erreiche mit 23,8 Punkten die höchste Punktzahl im Wettbewerb und wird Rheinland-Pfalz in der Kategorie „Big Bands“ beim Deutschen Orchesterwettbewerb vertreten. Ebenfalls mit hervorragenden Erfolg hat in dieser Kategorie die „Uni Big Band“ Kaiserslautern teilgenommen, die eine Option zur Weiterleitung erhalten hat. Diese Option kann dann greifen, wenn nicht alle Bundesländer eine Big Band zum Bundeswettbewerb weiterleiten.

Insgesamt wurden zum Deutschen Orchesterwettbewerb weitergeleitet:

  • Kammerorchester Alba (Donnersbergkreis/Bad Kreuznach)
  • Kammerphilharmonie „musica viva“ (Montbaur)
  • Sinfonisches Blasorchester Ludwigshafen
  • Sinfonisches Blasorchester am Landesmusikgymnasium Montabaur
  • Blechbläserensemble Brass Cats (Kaiserslautern)
  • Mandolinenorchester Rietania (Rhodt unter Rietburg)
  • Jugendgitarrenensemble cantomano (Montabaur)
  • Blue Note Big Band (Neustadt an der Weinstraße)
  • Querflötenensemble falutastique (Montabaur)

Der Wettbewerb für nicht-professionelle Orchester wird alle vier Jahre vom Landesmusikrat Rheinland-Pfalz durchgeführt. Dieser hat nicht nur die Vorausscheidung für den Bundes-wettbewerb zur Aufgabe, sondern möchte darüber hinaus durch den Leistungsvergleich die Qualität des Musizierens in unserem Lande darstellen und Impulse für die Breitenarbeit geben.

Der Wettbewerb wurde vom Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, der Sparkasse Vorderpfalz, der GlücksSpirale von Lotto Rheinland-Pfalz sowie der Kulturstiftung Speyer und der BASF Ludwigshafen gefördert. Die Stadt Speyer war Kooperationspartner des Wettbewerbs.