bfv begrüßt Vorstoß des DFB-Präsidenten gegen Diskriminierung

Wolfgang Niersbach, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), wendete sich heute an die gesamte Fußballfamilie, um ein deutliches Zeichen gegen Extremismus und Intoleranz zu setzen. Der Badische Fußballverband (bfv) begrüßt und unterstützt die Worte des DFB-Präsidenten.

Im März unterstützte der DFB mit seinen Landesverbänden bereits die Internationalen Wochen gegen Rassismus und hat damit ein deutliches Zeichen gesetzt. „Für jegliche Form von Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz darf in unserer Gesellschaft kein Platz sein“, sagt bfv-Präsident Ronny Zimmermann.
Der bfv hatte bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus seine Vereine dazu aufgerufen, sich an einem Spieltag mit einer Stadiondurchsage für Fairness, Toleranz und Respekt einzusetzen. „Diese Grundwerte müssen über allem stehen und die Grundvoraussetzung im Umgang miteinander sein, egal ob innerhalb oder außerhalb des Sports“, betont Zimmermann.

Offener Brief von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach

Mit Blick auf den bevorstehenden NSU-Prozess hat sich DFB-Präsident Wolfgang Niersbach heute in einem Offenen Brief an die rund 26.000 Fußballvereine in Deutschland gewandt.

Liebe Freunde des Fußballs,

es gehört zur besonderen Faszination und Stärke des Fußballs, dass er keine Unterschiede zwischen Kulturen, Religionen und Sprachen macht. Er schafft es jedes Wochenende, Millionen Menschen auf spielerische Weise zusammenzubringen. Fußball vereint. Und er gibt für jeden dieselben Spielregeln vor: einen fairen, toleranten, respektvollen Umgang miteinander.

Dass diese Werte in unserer Gesellschaft von einigen mit Füßen getreten werden, wird uns in diesen Tagen wieder erschreckend vor Augen geführt. Der bevorstehende NSU-Prozess macht auf schockierende Weise deutlich, dass rechter Terror und mörderischer Extremismus noch immer nicht komplett aus unserem Land verschwunden sind. Und er muss auch für unseren Fußball als Spiegelbild dieser Gesellschaft Mahnung sein, wachsam zu bleiben und geschlossen gegen jede Form von Diskriminierung einzutreten.

Wir alle wissen, dass rechte Gruppierungen auch den Fußball missbrauchen, um in anonymen Massen und juristischen Grauzonen ihre populistischen Parolen zu verbreiten. Und wir alle sind aufgerufen, etwas dagegen zu tun. Ob auf dem Trainingsplatz um die Ecke, im Vereinsheim oder auf der Zugfahrt ins Stadion – für Fremdenfeindlichkeit, für Rassismus, für Homophobie und jede andere Form von Diskriminierung darf im Fußball kein Platz sein.

Extremismus und Intoleranz haben nur dort eine Chance, wo weggeschaut und wo geschwiegen wird. Wir müssen deshalb genau hinhören, wenn Menschen auf und neben dem Platz wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft oder ihrer sexuellen Orientierung beleidigt werden. Genau hinsehen, wenn diskriminierende Parolen auf Banner oder T-Shirts geschrieben werden. Und aufstehen, wenn andere verbal oder körperlich angegriffen werden.

Es gehört zur besonderen Faszination und Stärke des Fußballs, dass er keine Unterschiede zwischen Kulturen, Religionen und Sprachen macht. Dass er auf Fairness, Toleranz und Respekt basiert. Dieser Grundgedanke sollte in jeder Vereinssatzung unmissverständlich festgeschrieben sein, um Zeichen zu setzen und Handlungsmöglichkeiten gegen extremistische Einflüsse zu haben.

Der Fußball kann nicht alle gesellschaftlichen Probleme lösen. Aber gemeinsam können wir alle einen Beitrag dazu leisten, Rechtsextremismus und Diskriminierung in Deutschland ins Abseits zu stellen.

Ihr

Wolfgang Niersbach