Kreis-Veranstaltung zum Jahr des Schiedsrichters in Mainz zu Gast

Bundesliga-Schiedsrichter Jochen Drees erhielt die Schiedsrichter-Verdienstnadel in Silber.

Die fünfte Kreis-Veranstaltung zum Jahr des Schiedsrichters im Südwestdeutschen Fußballverband fand am letzte Mittwoch, den 12.06.2013, in Mainz im Erich-Schott-Zentrum statt.

Die Forderung nach einer besseren Kommunikation auf und neben dem Platz ist die zentrale Botschaft, die vom Schiedsrichter-Talk zwischen Vereinen, Trainern, Funktionären und den Schiedsrichtern aus dem Kreis Mainz-Bingen ausgeht. Nach der Begrüßung von Kreisschiedsrichter-Obmann Gerhard Ott diskutierten Bundesliga-Referee Jochen Drees, der frühere Zweitliga-Trainer Christian Hock, der Vorsitzende des Oberligisten SV Gonsenheim, Joachim Mayer, und Verbandsliga-Schiedsrichter David Rau (VfR Nierstein) auf dem Podium.

Dass eine negative Erfahrung die Karriere eines Schiedsrichters entscheidend beeinflussen kann, berichtete Drees, der in jungen Jahren die Rückendeckung seines damaligen Obmanns Heinz Krollmann brauchte, um letztlich einmal in der Bundesliga zu pfeifen: „Wir sitzen nicht alle im selben Boot, aber wir rudern auf einem See“, appellierte er an die Anwesenden mehr mit dem Schiedsrichter auf konstruktive Art und Weise zu sprechen.

Dies befürwortet auch der scheidende Schott-Trainer Hock, der allerdings kritisch anmerkte, dass auch die Schiedsrichter dazu bereit sein müssen und sich nach dem Spiel nicht abschotten dürfen. Der SVG-Vorsitzende Mayer hat bislang keine nennenswerten Probleme in der Oberliga ausgemacht und erläuterte das sein Verein vor jeder Saison das Gespräch mit Trainer und Eltern sucht um das Thema Schiedsrichter zu besprechen.

Nachwuchsmann Rau legt den Finger in die Vereinswunde und erläutert anhand der Zuschauerreaktionen in den unteren Klassen die Problematik für die Schiedsrichter: „Da wird man teilweise bis zur Kabine verfolgt und beschimpft, da jegliche Absperrungen fehlen“. Hier sind in erster Linie die Vereine in der Pflicht, auch das beste Patensystem hilft bei solch einem Verhalten nicht weiter. Vereinsvertreter Mayer stimmte zu: „Es kann nicht sein, dass der Schiedsrichter Freiwild ist“.

Viele Wortmeldungen aus dem Plenum machten noch einmal deutlich wie wichtig eine Verbesserung der Kommunikation sei. Der Anfang ist mit dem Impuls aus dieser Veranstaltung gemacht.

Zum Abschluss zeichneten SWFV-Präsident Hans-Dieter Drewitz und Verbandsschiedsrichter-Obmann Erhard Blaesy verdiente Referees aus. Die Schiedsrichter-Ehrennadel in Gold erhielten Helmut Petri (FSV Mainz 05), Werner Speicher (TuS Breitenthal) und Wolfgang Stein (SV Ober-Olm). Alle drei sind seit 50 Jahren mit der Pfeife im Einsatz. 25 Jahre weniger hat Bundesliga-Schiedsrichter Jochen Drees auf dem Buckel. Er erhielt die Schiedsrichter-Verdienstnadel in Silber, die nur DFB-Schiedsrichter bekommen können.