Karlsruhe: 14.935 Teamkilometer „All you can row“ auf dem Rhein

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Teilnehmer von "All you can row" 2019 im Karlsruher Rheinhafen (Foto: Dietmar Kup)

Karlsruhe – 
Von Geesthacht, dem hohen Norden, bis Steckborn (CH) am Bodensee kamen 91 Ruderinnen und Ruderer, von 33 Vereinen, zum Karlsruher Rheinklub Alemannia um am Samstag, 22. Juni 2019, an der 9. Langstreckenveranstaltung All You Can Row (AYCR) teilzunehmen.

Die weit angereisten konnten sich beim Rheinklub-Grillfest bereits am Vorabend kennenlernen und auf die gemeinsame, große Tagestour einstimmen. Organisator Wolfdietrich Jacobs hatte die gemeldeten Teilnehmer je nach Zielwunsch zu Teams zusammengestellt. Im Alemannia-Vereinshaus und den Ruderfreunden des Rudervereins Wiking vom Hafenbecken IV, fanden sie Unterkunft für die kurze Nacht.

Pünktlich bei Sonnenaufgang um 5:20 Uhr starteten die Ruderinnen und Ruderer vom Bootssteg der Alemannia, Rheinhafen Nordbecken, und um 5:22 Uhr vom Bootssteg der Wiking nach geordneter Startreihenfolge. Der Pegel Maxau zeigte 6,50 m Wasserstand als die Ruderboote bei Rheinkilometer 360 auf den großen Strom hinaus ruderten. Ideale Ruderbedingungen sollten ein schnelles Vorankommen und viele Rheinkilometer ermöglichen.

Der Mannheimer RC lockte die Langstreckenruderer wieder mit Leckereien seiner “all you can help“ Versorgungsstation. Hier, an ihrem Heimatsteg, beendeten dann auch schon 2 MRC Teams AYCR. Die beiden anderen Mannheimer Teams ruderten bis zum AYCR-Sammelpunkt bei der Mainzer RG. So auch Antje vom Mannheimer RC. Mit viel Ironie als „Antje’s kleine Tour“ schaffte sie es im Skiff bis zur Mainzer RG – 146 Rheinkilometer!
Insgesamt hatten 5 Mannschaften ihr Ziel in Mainz erreicht und legten ihre Skulls für diesen Tag erleichtert aus den Händen.

Die Bonner „Rowling Stones“ und die Rosenheimer „Inn-Beavers“ beendeten AYCR in Ingelheim, nachdem sie das über 900 m breite Mainzer Becken durchrudert hatten – eine kräftezehrende, meist sehr wellige, unruhige Strecke mit geringer Strömung.

Beim Anblick des Mäuseturms legten nach 172 Kilometer Rudern gleich vier weitere Boote am Rhein-Nahe-Eck in Bingen an – darunter auch das Team „Wie, nur stromab?“. Sie nutzten die Chance des besonders schnellen Streckenabschnitts durch das strömungsstarke Binger Loch und das Obere Mittelrheintal nicht.

Drei AYCR-Boote erreichten ihr Ziel, nachdem sie die sagenumwobene Loreley umrudert hatten, in St. Goar mit einer 199 km-Tour.

Weitere drei Mannschaften ruderten bis Boppard – 213 km. Unter ihnen auch Georg Pieper von der RTG Wesel. Er ruderte für einen besonders guten Zweck und hatte mit seiner Vierer-Mannschaft „WER MECKERT MUSS SCHWIMMEN!“ und der Weseler „FRAUENBEWEGUNG“ (Mainz, 146 km) zur Spendensammlung für die Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder e.V. aufgerufen.

Blieb noch der gesteuerte Zweier mit „5 Muskeltiere“ an Bord. Er legte mit 229 Ruderkilometern bereits um 20:30 Uhr in Lahnstein an. Die Muskeltiere hätten bis zum Sonnenuntergang, 21:42 Uhr rudern können – jedoch, sie waren auch so am weitesten gerudert bei AYCR 2019!

21 Mannschaften waren insgesamt 14.935 Team-km rheinabwärts gerudert (2018 ruderten 27 Teams 17.920 km). Viele Sportler hatten bereits mehrmals bei AYCR teilgenommen. 2 Ruderinnen und 4 Ruderer fuhren mehr als 1000 km (gerudert/gesteuert). Sie werden dafür mit einen gläsernen, blinkenden Erinnerungspokal belohnt werden.