Waldhof-Fans fordern objektivere Einschätzung durch Behörden

Am 13.11.2013 tagte der Innenausschuss des Landtags Baden-Württemberg zum Thema „Gewaltprävention bei Fußballspielen“. Aus der Pressemitteilung dieser Ausschusssitzung geht hervor, dass „in Mannheim/Ludwigshafen derzeit die größte Problemfanszene in Baden-Württemberg“ bestehe. Dies nahm PRO Waldhof e.V. (PW) – als Fandachverband der Fans des SV Waldhof Mannheim – zum Anlass, um beim Innenministerium des Landes nachzufragen, welche belastbaren Zahlen dieser Aussage zu Grunde liegen.

Abgehalten wurde die Sitzung des Innenausschusses auf Antrag der Grünen-Fraktion, die nach den Ereignissen rund um das Heimspiel des SV Waldhof gegen Kickers Offenbach die Wirksamkeit des Sicherheitskonzepts und der Präventionsarbeit der Fanprojekte hinterfragen wollte.

Nach Aussagen aus dem Ministerium beruhen die Angaben über das Problempotenzial der unterschiedlichen Fußballfanszenen des Landes ausschließlich auf Schätzungen der jeweiligen „szenekundigen“ Beamten der Polizei an den verschiedenen Standorten. Ihnen liegen demnach keine vergleichbaren, amtlich oder wissenschaftlich ermittelten, Daten (z.B. von rechtskräftig verurteilten Straftätern) zugrunde.

„Uns liegt es fern das Problempotenzial im Umfeld des SV Waldhof kleinzureden. Jedoch können wir nur schwerlich glauben, dass dieses bei einem Viertligisten mit durchschnittlich 3.500 Zuschauern höher einzuschätzen sein soll, als an einigen Fußballstandorten des Landes in der 1. und 2. Bundesliga mit einem Vielfachen an Besuchern, wie z.B. in Stuttgart oder Karlsruhe. Es ist unserer Meinung nach unverantwortlich und vereinsschädigend, auf Basis subjektiv geschätzter Zahlen eine solche Aussage über die Fans unseres Sportvereins zu treffen.“,

kommentiert Matthias Kneller, 1. Vorsitzender von PW, die Antwort aus dem Ministerium.