Auf der 6. Infomesse SPORT in Koblenz erhalten die mehr als 300 Besucher Expertenrat aus erster Hand

Das Sportbusiness hat von seiner Attraktivität nichts eingebüßt und zieht viele Jugendliche magisch an: Mehr als 300 Besucher wollten am Samstag bei der sechsten Auflage der "Infomesse SPORT" des Landessportbundes Rheinland-Pfalz (LSB) im Koblenzer Gymnasium auf der Karthause mit von der Partie sein.

Gemeinsam mit der hoch angesehenen Eliteschule des Sports, der Industrie- und Handelskammer Koblenz, der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, Lotto Rheinland-Pfalz, der ADD sowie weiteren Partnern aus Sport, Wirtschaft und Forschung habe man "eingeladen, um den jungen Leuten mit Informationen und Beratung aus erster Hand Entscheidungshilfen mit auf den weiteren Schul-, Berufs- und Lebensweg zu geben", betonte Günter Berg, LSB-Vizepräsident Bildung und Erziehung, zu Beginn der wider einmal äußerst erfolgreichen Veranstaltung, bei der eine Expertenriege Schülern und deren Eltern in Workshops, Vorträgen sowie vor allem auch im persönlichen Gespräch an den Infoständen mit guten Ratschlägen und wertvollen Tipps aus erster Hand versorgte, wie man im Sport beruflich heimisch werden kann.

Wie Berg deutlich machte, seien es "nicht zuletzt der neue Ausbildungsberuf Sportfachfrau/Sportfachmann und ein damit verbundenes Gespräch mit November 2007 mit der IHK Mainz, sondern auch die immer größer werdende Nachfrage nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr oder Zivildienst im Sport sowie der boomende Markt an Studienangeboten für den Sport mit den neuen Abschlüssen Bachelor und Master" gewesen, die diese Veranstaltungsidee hätten gedeihen lassen.

"Wir sind sehr darauf orientiert, mit externen Partnern zusammenzuarbeiten – insbesondere, was den Sport betrifft", sagte Oberstudiendirektor Erich Babucke, Schulleiter des Gymnasiums auf der Karthause, das eine von zwei Eliteschulen des Sports in Rheinland-Pfalz ist und dem ersten von sechs Clustern bundesweit angehört. Zudem habe man eine sehr gute Verbindung zur Polizei, die übrigens auch bei der Infomesse zu den Partnern zählte.

Prof. Dr. Lutz Thieme von der Fachhochschule Remagen machte in seinem Impulsreferat unter dem Motto "Fit für die Zukunft – Arbeitsmarkt SPORT als Chance?!" deutlich, dass es diverse Zugänge zu Sportberufen gibt. Was eine Tätigkeit im Sportmanagement anbelange, so würden etwa die Fachhochschulen mit einem Praxisbezug werben. "Sie werden dort Betriebswirt mit einer Qualifizierung fürs Sportmanagement", sagte der Forscher, der am RheinAhrCampus in Kooperation mit dem LSB den Studiengang Sportmanagement leitet. Auch mit einem VWL-, BWL-, Jura- oder Informatikstudium könne man ins Sportmanagement wechseln. Mit einem geisteswissenschaftlichen oder sprachlichen Studium indes falle dies relativ schwer, so der Referent, der selbst Vorsitzender eines großen Sportvereins ist.

Eindringlich appellierte Thieme an die jungen Zuhörer, "genau in sich hineinzuhorchen, was Sie wirklich tun möchten. Dabei sollte man aber bitte immer bedenken, dass es nur einen Uli Hoeneß gibt – auch wenn viele Uli Hoeneß werden wollen." Die Chance, von der Schulbank in die schicke Loge der Fußball-Stadien zu kommen, sei klein. Dahinter liege unheimlich viel Arbeit und Schweiß, die Konkurrenzsituation sei enorm. Thieme wörtlich: "Wichtig ist es, eigene Ziele zu formulieren und sich darüber klar zu werden, was man mit seinem Leben machen möchte." Wichtig sei es auch, sich ehrenamtlich zu engagieren ("Damit beweist man anderen, aber auch sich selbst, dass man etwas kann") und frühzeitig Praxiskontakte zu sammeln während der Ausbildung bzw. des Studiums – und diese Kontakte pflegen. "Der Sport ist eine Branche, in der sehr stark auf Persönlichkeit und persönliche Kontakte geachtet wird", betonte Thieme, der den Jungen und Mädchen riet, "falsche Wege schnell zu beenden und neue Entscheidungen zügig zu treffen".

Während Thieme in seinem Workshop Details zu den Studienmöglichkeiten im Sport nannte, leiteten Katja Gerlach (LSB-Sportjugend) und die 19 Jahre alte Melanie Matutis, die gerade bei der TGM Mainz-Gonsenheim ihr FSJ ableistet, den Workshop über Freiwilligendienste. Gerlach und Matutis erklärten, dass es drei verschiedene Freiwilligendienste gibt – neben dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) in Vereinen und Verbänden noch das FSJ im Ganztag sowie den Bundesfreiwilligendienst (BFD) – und wie man dorthin kommt.

Olaf Lübke (Lehrer für BWL und Sport an der Berufsbildenden Schule Bad Neuenahr) und Franco Köhler (Ausbildungs- und Qualifizierungsberater für die Stadt Koblenz und Neuwied) brachten die Besucher auf den neuesten Stand, was die beiden Ausbildungsberufe im Sport anbelangt. Wobei künftige Sport- und Fitnesskauffrauen und -männer den angehenden Sportfachfrauen und -männern deutlich in der Überzahl seien. Die Ausbildungszeit betrage drei Jahre. "Der Beruf beinhaltet hat Management und Verwaltung", erläuterte Lübke. "Im dritten Ausbildungsjahr wird der Stoff im kaufmännischen Bereich sehr vertieft." Sport- und Fitnesskaufleute rechneten für Fitnessstudios auch Verträge aus oder stellten Marketingkonzepte auf. Laut Lübke ist es aber auch denkbar, dass ein Sport- und Fitnesskaufmann einmal ein Fitnessstudio leitet.

"Das Konzept lebt", zog Irene Klempan, als LSB-Referentin für Bildung und Erziehung Cheforganisatorin der Infomesse, ein rundum positives Fazit. "Wir sind sehr zufrieden."