Mannheim: Stadtnotizen

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Sivan Ben Yishai wird in der Spielzeit 2019/20 neue Hausautorin am NTM

Sivan Ben Yishai, Autorin und Theaterregisseurin, wird in der Spielzeit 2019/20 neue Hausautorin am Schauspiel des Nationaltheaters Mannheim. Seit 1996 ermöglicht der Verein der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim die Position einer Hausautorin. Sie hat ihre Wurzeln in Friedrich Schillers Mannheimer Zeit, als der berühmte Dichter 1783/84 der erste Hausautor am Nationaltheater war.

Zur Reihe der bisherigen Hausautor*innen zählen unter anderen Albert Ostermaier, Feridun Zaimoglu, Rebekka Kricheldorf, Ewald Palmetshofer, Theresia Walser sowie die Gewinner des Mülheimer Dramatikerpreises von 2017 bzw. 2018 – Anne Lepper und Thomas Köck – und der US-amerikanische Dramatiker Noah Haidle. Die auch als Essayistin höchst erfolgreiche Enis Maci, Hausautorin der laufenden Spielzeit, ist aktuell für den Mülheimer Dramatikerpreis 2019 nominiert.

Mit der Uraufführung eines neuen Stücks von Sivan Ben Yishai wird am 26. September 2019 die neue Spielzeit des Schauspiels am NTM eröffnet. Gemeinsam mit der Dramaturgie des Schauspiels und Partner*innen aus der Stadt gründet Sivan Ben Yishai außerdem das »Supranationaltheater Frauheim«, das sich als ist Ideenraum, Begegnungsort und »soziale Plastik« zugleich versteht. Das »Supranationaltheater Frauheim« dient der Auseinandersetzung mit den vielfältigen Formen der Kunst, mit Politik, Geschlecht, Herkunft, Sprache, Angst, Beruf und Berufung, Anpassung und Ungehorsam.

Christian Holtzhauer, Schauspielintendant, zur Auswahl der neuen Hausautorin: »Sivan Ben Yishai bringt in ihren Stücken Geschichte, Politik und eigene Biografie auf eine neue, auch formal ungewohnte Weise zusammen und scheut mit ihrem gesellschaftskritischen und feministischen Zugriff nicht die Auseinandersetzung mit der harten Wirklichkeit, mit Zerstörung und Unterdrückung. Bei den Freunden und Förderern bedanke ich mich herzlich für die Unterstützung und die großartige Zusammenarbeit.«

Prof. Dr. Achim Weizel, Vorsitzender der Freunde und Förderer des NTM, begrüßt die Entscheidung: »Die Freunde und Förderer unterstützen die Institution der Hausautorenschaft am Nationaltheater Mannheim seit über 20 Jahren. Der Werdegang der bisherigen Hausautorinnen und -autoren zeigt, wie erfolgreich und sinnvoll diese Zusammenarbeit ist – für das Theater genauso wie für die Nachwuchsdramatiker, die auf diese Weise Erfahrungen im Austausch mit dem Theater sammeln und sich weiterentwickeln können. Mit der Israelin Sivan Ben Yishai ist es gelungen, eine besonders interessante Autorenstimme zu gewinnen – in Berlin lebend, auf Englisch schreibend, mit einer gehörigen Portion Sprachwitz begabt und mit einem weiblichen Blick auf Geschichte und Politik.«

»Mit meinem Umzug nach Deutschland habe ich nach und nach das Regieführen als meine hauptberufliche Tätigkeit aufgegeben«, so Sivan Ben Yishai. »Je weiter ich mich von meiner Sprache entfernt fühlte, desto ausschließlicher beschäftigte ich mich mit dem geschriebenen Wort. Parallel dazu addierten sich mehr und mehr Stunden zu der Zeit, die ich damit verbrachte, eine neue Sprache zu lernen, zu sprechen, zu stottern. Sich für mich, die Stotternde, als Autorin – als Autorin des Hauses – zu entscheiden, ist ein Statement zur zeitgenössischen Sprache, zum zeitgenössischen Erzählen und zu Identitätspolitiken. Die Stotternde als Hausautorin einzuladen, könnte einen Aufruf ans Publikum bedeuten: einen Aufruf zum ›unlearning‹, zum Verlernen. Unlearning wovon? Unlearning eines ›Wir‹, zum Beispiel. Unlearning der Hochsprache als Ausdruck eines ›Wirs‹. Unlearning von Kunst und Autorschaft, Vätern und Überlegenheit. Unlearning von Geniekult.«

Vita

Sivan Ben Yishai, Autorin und Theaterregisseurin, geboren 1978 in Tel Aviv, lebt seit 2012 in Berlin. Sie studierte Theaterregie sowie Schreiben fürs Theater an der Universität Tel-Aviv und an der Schule für Visuelles Theater Jerusalem.

Ihr Stück »Your very own double crisis club« entstand als erster Teil ihrer Tetralogie »Let the blood come out to show them« und wurde bei den Berliner Autorentheatertagen 2017 uraufgeführt. Die Uraufführungen des zweiten und dritten Teils fanden jeweils als Auftragsarbeiten am Maxim Gorki Theater Berlin statt, wo auch der vierte und letzte Teil »Oder: Du verdienst deinen Krieg (Eight soldiers moonsick)« im Oktober 2018 als szenische Lesung beim Festival »Krieg im Frieden« erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Ihr Stück »Die tonight, live forever oder Das Prinzip Nosferatu« hat die Autorin für das Theater Lübeck geschrieben. Uraufführung war im November 2018. Für den WDR schrieb sie ihr erstes Hörspiel: »40 Grad im Schatten (aber kein Schatten hier)« wurde 2018 produziert. Sivan Ben Yishai schreibt auf Englisch und wird von Maren Kames ins Deutsche übersetzt. http://sivanbenyishai.com/?page_id=1353&lang=de

Ermöglicht wird der Aufenthalt der Hausautorin durch die freundliche Unterstützung der Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e. V.

Grillfest zur Feier der Familienvielfalt in Mannheim

Anlässlich des „International Family Equality Day“ (IFED) am 5.5.2019 laden die Initiative Lesbisch Schwuler Eltern Rhein-Neckar (ILSE) und die Stadt Mannheim alle Regenbogenfamilien ab 11:00 Uhr zum gemeinsamen Grillen auf den Grillplatz in den Luisenpark nach Mannheim ein. Ebenso eingeladen sind Menschen, die eine Regenbogenfamilie erst noch gründen möchten oder sich Regenbogenfamilien verbunden fühlen, um zusammen den IFED 2019 zu feiern.

“Das diesjährige Motto „United We Stand!“ unterstreicht, dass Familien zusammenstehen und sich gegenseitig unterstützen müssen”, erklärt Sören Landmann, Beauftragter der Stadt Mannheim für Menschen vielfältiger sexueller und geschlechtlicher Identitäten.

“Dabei ist es nicht wichtig von wem die Kinder leiblich abstammen; ob sie zwei Mamas oder zwei Papas haben, die zusammenleben und sich lieben, es sich um Patchwork-Familien handelt, die sich neu gefunden haben oder ob es eines der vielen anderen Familienmodelle ist, in dem die Kinder groß werden. Wichtig ist der Zusammenhalt und die gegenseitige Stärkung”, ergänzt Matthias Kück, Sprecher von ILSE Rhein-Neckar.

“Auch wir von ILSE Rhein-Neckar wollen uns gegenseitig unterstützen”, bekräftigt Sarah Kinzebach, Sprecherin von ILSE Rhein-Neckar. “Wir wollen sichtbar sein füreinander und für andere, indem wir am kommenden Sonntag gemeinsam grillen, lachen, spielen und quatschen – bei hoffentlich gutem Wetter. Kommt alle, kommt zahlreich!”

Der „International Family Equality Day“ ist offizieller Gedenktag der Vereinten Nationen und wird international gefeiert.

Christian Hübel neuer 1. Vorsitzender des Mannheimer Quartiermanagement e.V.

Mit der Mitgliederversammlung am 29. April 2019 übernahm Christian Hübel den 1. Vorsitz des Mannheimer Vereins für Quartiermanagement. Christian Hübel leitet den städtischen Fachbereich Demokratie und Strategie und ist in dieser Funktion verantwortlich für die Entwicklung und Implementation gesamtstädtischer Strategien und Zielsetzungen.

Neuausrichtung der Quartiersarbeit

Mit dem Wechsel des Vorsitzenden ist das Ziel verbunden, die Koordination des Quartiermanagements enger mit gesamtstädtischen Aufgaben zu verknüpfen und die interdisziplinäre Stadtteilentwicklung in der Verwaltung zu stärken. Damit folgt die Neuausrichtung den Empfehlungen des von Weeber+Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung, vorgelegten Gutachtens zum Quartiermanagement in Mannheim.

Herr Hübel dankte dem bisherigen Vorsitzenden Hermann Genz, Leiter des Fachbereichs Arbeit und Soziales, ausdrücklich für die langjährige erfolgreiche Arbeit im Vorstand des Vereins: »Die Arbeit des Mannheimer Quartiermanagement e.V. leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Zusammenlebens in den Stadtteilen. Ohne den kontinuierlichen Einsatz von Herrn Genz wäre die zielgerichtete Arbeit des Mannheimer Quartiermanagements der letzten Jahre nur schwer möglich gewesen«. Als stellvertretende Vorsitzende wurden die bisherigen Amtsinhaber Karl-Heinz Frings (Geschäftsführer der GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft) sowie Thomas Weichert (Paritätischer Wohlfahrtsverband) bestätigt.

MWSP als neues Mitglied bestätigt

Weiteres Ergebnis der Sitzung ist der Beitritt der MWS Projektentwicklungsgesellschaft (MWSP). Die anwesenden Vertreter/innen der Vereinsmitglieder entschieden einstimmig positiv über den Aufnahmeantrag der MWSP. Herr Hübel sieht diesen Schritt als zielgerichtete Ergänzung des Vereins: »Mit der MWSP haben wir einen weiteren wichtigen Kooperationspartner in den Verein aufgenommen, der über umfangreiche Erfahrungen in der Gestaltung des Zusammenlebens in Quartieren sowie der Organisation von Beteiligungsprozessen verfügt«. Zusammen mit den bisherigen Vereinsmitgliedern Stadt Mannheim, GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Jobcenter Mannheim, Caritasverband Mannheim, Diakonisches Werk Mannheim, Der Paritätische Baden-Württemberg, Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Mannheim, KulturQuer QuerKultur Rhein-Neckar e.V., Förderverein Sicherheit in Mannheim e.V. wird so ein vielfältiges Spektrum an gesellschaftlichen Akteuren abgedeckt.

Über den Dächern der (Unter-)Stadt – Ein Quartierspaziergang mit Aussicht

Das Kulturamt der Stadt Mannheim und das Quartiermanagement Unterstadt laden zu einem besonderen Rundgang ein. Am Donnerstag, den 9. Mai haben Interessierte die Chance, die östliche Unterstadt aus einer ganz neuen Perspektive kennenzulernen. Im Rahmen des Projekts URBANER WANDEL in der Nachbarschaft von T 4/T 5 ermöglichen die beiden Projektpartner Kulturamt Mannheim und Quartiermanagement Unterstadt den Teilnehmerinnen einen Blick von Oben auf die urbanen Veränderungen des Quartiers rund um die zwei neu bebauten Quadrate. Das Haus der GBG – Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft auf T4 ist bereits fertig und die ersten Bewohnerinnen sind eingezogen. Auf T 5 wird noch gebaut. Fast fertig ist das K1 Karree und auch der Lameygarten wird gerade umgestaltet.

Der Spaziergang führt die Teilnehmer*innen an nicht ganz öffentliche Aussichtspunkte, die einen ungewöhnlichen Blick auf das neue Wohngebiet und seine Nachbarschaft eröffnen. Anja Ehrenpreis, Baustellenmanagerin der Stadt Mannheim, wird einiges zu den bekannten und weniger bekannten Baustellen berichten und beantwortet Fragen.

Das Projekt Urbaner Wandel in der Nachbarschaft von T 4/T 5 möchte Veränderungen und Entwicklungen rund um das Gelände der ehemaligen Sickingerschule künstlerisch begleiten, erkunden und dokumentieren. Mit Ausstellungen, Erzählcafés, Quartiersrundgängen und Podiumsgesprächen werden die Veränderungen gemeinsam mit der Nachbarschaft aufgespürt und vertraut gemacht. Weitere Veranstaltungen im Rahmendes Projektes 2019 sind ein Kreativ-Workshop und Nachbarschaftstreffen am 29. Juni mit der Künstlerin Dorle Schimmer sowie am 7. November ein Filmnachmittag im neuen Cinema Quadrat (K 1 Karree).

Treffpunkt für den Quartierspaziergang: Donnerstag, den 9. Mai, 17 Uhr, Eingang der Mannheimer Abendakademie U 1

Eine Anmeldung ist erforderlich – bitte per E-Mail an kontakt@ma-unterstadt.de oder telefonisch unter 0621/293 2698.

Geschwindigkeitskontrollen nächste Woche

Die Stadt Mannheim führt vom 6. bis 10. Mai in folgenden Straßen Radarkontrollen durch:

Aufeldstraße – Bürgermeister-Fuchs-Straße – Dammstraße – Ernst-Barlach-Allee – Floßwörthstraße – Grete-Fleischmann-Straße – Gustav-Seitz-Straße – Hans-Thoma-Straße – Harrlachweg – Herzogenriedstraße – Karlsternstraße – Kirchwaldstraße – Langstraße (verkehrsberuhigter Bereich) – Lutherstraße (verkehrsberuhigter Bereich) – Mallaustraße – Mittelstraße – Mönchwörthstraße – Rheingoldstraße – Untermühlaustraße – Waldstraße – Wingertstraße

Kurzfristige Änderungen oder zusätzliche Messstellen sind aus aktuellem Anlass möglich.