DBBL: TOWERS scheiden mit breiter Brust aus – Niederlage fühlt sich wie ein Sieg an – Verboom schwer verletzt

Die Stimmung in der Speyerer Osthalle erinnerte am Samstag Abend (12.04.) irgendwie an Kindergeburtstage und so fragte man sich, wieso immer dann alles vorbei ist, wenn es am schönsten zu sein scheint. Die fast 400 Zuschauer feierten 40 Minuten lang ihr Team und schafften eine Atmosphäre, die sich sicherlich alle für die kommende Spielzeit des Öfteren wünschen.

Dass die TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt am Ende deutlich zu hoch 51:68 verloren und im Play-off-Halbfinale gegen den haushohen Favoriten Grüner Stern Keltern ausschieden, stimmte dann noch die wenigsten wirklich traurig. Viel härter traf das Team und die Coaches Harald Roth/Conrad Jackson das verletzungsbedingte Ausscheiden Kathryn Verbooms nach gerade mal 2:20 Minuten: bei einem Fastbreak erlief die Kanadierin einen weiten Pass Marie Schwaabs, wollte an der Baseline abstoppen und verdrehte sich hierbei unglücklich das Knie. Die Behandlung im Krankenhaus folgte noch am selben Abend. Alle: Team, Verantwortliche und Fans waren geschockt und drücken Kathryn die Daumen, dass sie schnell wieder auf die Beine kommt und schon bald wieder zurückkehren kann.

Der erste Schock schien allerdings schnell verdaut zu sein, blieben beide Teams mit 11:11 auf Augenhöhe. Dann allerdings nagelte der Basketballgott den Korb der Sterne zu und die TOWERS brachten ganze acht Minuten keinen Ball mehr durch die gegnerische Reuse. Bei der starken Defense, die Uta Gelbke, Grace Fishbein und Co spielten, wäre mit mehr Abschlussglück und eben der Topscorerin Kathryn Verboom deutlich mehr drin gewesen.

So reichten ungewohnt schlechte 29 % Wurfausbeute seitens der TOWERS nicht aus, um eine Überraschung schaffen zu können. Auch bei den Distanzwürfen blieben sie mit 23 % weit unter den TOWERS-üblichen 40 %.

„Wer auch immer auf die Idee kam, kurz vor den Play-offs die Korbanlage zu erneuern!“, suchte TOWERS-Ass Mandy Müller nach möglichen Erklärungen.

So mussten die TOWERS mit einem 24:39 Rückstand in die Halbzeitpause, aus welcher sie viel besser kamen und das dritte Viertel bestimmten. Bis auf zehn Zähler kämpften sie sich heran, trafen nun auch in Person von Mandy Müller und Grace Fishbein von der Dreierlinie, wobei Keltern stets eine Antwort parat hatte.

Wie ernst die Gäste die Partie nahmen und der Sieg keinesfalls ein Selbstläufer wurde zeigte sich am lautstarken Headcoach Peter Kortmann, der oftmals an der Grenze zum technischen Foul stand. Dass dieser im Anschluss die von den Unparteiischen nicht geahndete harte Gangart der TOWERS monierte, traf selbst bei neutralen Zuschauern auf Unverständnis. Bei einer Foulverteilung von 12:16 eine sicherlich exklusive Sicht der Dinge.

Gegen eine größere Aufholjagd der TOWERS sprach auch, dass Michèle Weynandt nach einer Kopfverletzung einige Zeit behandelt werden musste, so standen die beiden Youngster Cara Horz und Neele Steinort lange Zeit auf dem Parkett und machten ihre Sache gegen die in Bestbesetzung angetretenen Sterne, bei denen selbst die schwer erkrankte Sweets Underwood auflaufen konnte, sehr gut.

„Wenn man sieht, wer zeitweise bei beiden Mannschaften auf dem Feld stand und dass wir über keine Auswechselspielerin verfügten, während Keltern aus der tiefen Bank schöpfen konnte, kann ich nur zufrieden sein! Gegen solch ein topbesetztes Team zu verlieren, ist alles andere als eine Schande!“, war Harald Roth voll des Lobes, nicht nur für die ganz jungen Spielerinnen: „ Unser Ziel waren die Play-offs, damit hatten wir bereits alles erreicht. Wir haben uns alle gefreut, nochmal vor unseren Fans zu spielen und was die heute an Stimmung in die Halle gezaubert haben, nehmen wir als Dank für die ganze Saison und als Motivation für die nächste Spielzeit mit!“

Dass die Partie mit 51:68 verloren ging, geriet daher schnell zu Nebensache.

Für die TSV TOWERS Speyer-Schifferstadt spielten:
Grace Fishbein (20 Punkte/7 Rebounds), Uta Gelbke (10/6), Cara Horz (-/3), Mandy Müller (7/5), Marie Schwaab (5/5), Neele Steinort (2/1), Kathryn Verboom (2/1) und Michèle Weynandt (5/3)