Arbeitsplatzbezogene Schallpegelmessung
Ab dem Tag gegen Lärm 2019 vermittelten Fachleute der BG BAU rund 2.000 Auszubildenden in Ausbildungszentren der Bauwirtschaft verschiedener Bundesländer praktisches Wissen, um Gehörschäden vorzubeugen. (Foto: BG BAU )

Kaiserslautern -Spannenden Fragen rund um das Thema Lärm gehen Experten der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau), gemeinsam mit Auszubildenden der Bauwirtschaft anlässlich des bundesweiten Aktionstages „Tag gegen Lärm“, ab dem 24. April auf den Grund. In über 15 Ausbildungszentren der Bauwirtschaft informiert die BG Bau über Geräuschquellen in Beruf und Alltag und zeigt, wie man sein Gehör davor schützt.

Unter dem Motto „Alles laut oder was?“ haben Bau-Azubis die Möglichkeit, den Lautstärkepegel unterschiedlicher bautypischer Maschinen wie Rüttelplatten oder Baustellenkreissägen zu messen. Auch private Geräuschquellen wie der Sound von Autoradios werden auf ihre Lautstärke hin geprüft. Arbeitsmediziner bieten Hörtests an, Arbeitsschutzexperten beraten zu Möglichkeiten der Lärmreduzierung.

„Der Tag gegen Lärm ist seit Jahren ein wichtiger Bestandteil unserer Präventionsarbeit“,

erklärt Bernhard Arenz, Leiter der Prävention der BG BAU. „Wir wollen dafür sorgen, dass die Lärmschutzmaßnahmen auf der Baustelle nicht nur eingehalten, sondern Bestandteil alltäglichen Handels werden und damit Langzeitschäden wie Tinnitus oder Gehörlosigkeit gar nicht erst auftreten.“

Beratung zu technischem und persönlichem Schutz

Einen Schwerpunkt der Beratungen bilden technische Möglichkeiten zur Lärmreduzierung. So können Arbeitsmittel wie schallgeminderte Sägeblätter für Kreissägen, Spezialzangen für leisere Abbrucharbeiten oder lärmmindernde Flämmgeräte für Dacharbeiten eingesetzt werden. Auch Schallschutzwände oder eine räumliche Trennung helfen dabei, Lärm zu vermeiden. Sind die technischen Möglichkeiten des Lärmschutzes ausgeschöpft, kommt der persönliche Gehörschutz zum Einsatz:

„Wir zeigen den jungen Leuten auch Kapsel- und Stöpsel-Gehörschützer, und wie diese genutzt werden können“,

erläutert Arenz.

„Die Anschaffung von Otoplastiken, welche angenehmer zu tragen sind als Kapselgehörschützer oder Stöpsel, werden sogar in ihrer Anschaffung mit Arbeitsschutzprämien der BG BAU gefördert. Wichtig ist uns, den Bau-Nachwuchs zu sensibilisieren und darauf hinzuweisen, wie wirksam wir uns heute dauerhaft gegen Lärm schützen können.“

Junge Menschen rechtzeitig sensibilisieren

Die BG BAU setzt sich bereits seit dem Jahr 2000 mit Aktionen zum »Tag gegen Lärm« dafür ein, Bau-Fachkräfte zum Thema Lärm zu sensibilisieren. Hintergrund ist die weite Verbreitung von Lärmschwerhörigkeit: So lässt sich ein Drittel aller Berufskrankheiten auf Hörschäden zurückführen. Allein im Jahr 2017 zahlte die BG BAU über 17 Millionen Euro an mehr als 6.000 Lärmgeschädigte.

„Nicht mehr hören zu können ist eine enorme Einschränkung der Lebensqualität“,

betont Arenz.

„Hinzu kommt, dass zu viel Lärm in Freizeit und Beruf Stress und Schlafstörungen, aber auch Tinnitus, ein gesteigertes Herzinfarktrisiko sowie Konzentrations- und Leistungsstörungen zur Folge haben kann.“

Mit ihren Aktionen zum „Tag gegen Lärm“ will die BG BAU lärmbedingten Schädigungen vorbeugen und insbesondere junge Menschen rechtzeitig sensibilisieren.