Weinheim: Stadtnotizen

Weinheim – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes

Auf zu den Mammutbäumen

Am 28. April bietet Weinheim sonntags eine fachkundige Führung durch den Exotenwald

Weinheim. Im Frühjahr ist der Weinheimer Exotenwald besonders spannend, die Natur steht knospend in den Startlöchern. Der Wald steht voll im Saft und macht mit seiner Farbpalette seinem Namen alle Ehre. Am Sonntag, 28. April, 15 Uhr, bietet die Weinheimer Tourist-Info die nächste öffentliche Führung durch dem Exotenwald an.

Der Naturexperte Dietmar Spicker bietet die Begehungen durch den wildromantischen Forst an, in dem rund 140 verschiedene Baumsorten aus aller Herren Länder stehen.

Unter anderem wachsen im Exotenwald, der sich gleich an den Weinheimer Schlosspark anschließt, Mammutbäume, die eigentlich in Nordamerika beheimatet sind. Die ältesten Bäume sind fast 150 Jahre alt. Auf rund 35 Hektar können weitere seltene Baumarten wie

Chilenische Andentannen, japanische und nordamerikanische Magnolienbäume sowie kalifornische Flusszedern bewundert werden. Außerdem zeigt eine Waldhütte des Forstamtes exotische Holzarten in ihrer ganzen Vielfalt. Der Exotenwald hat in jeder Jahreszeit seine Reize. Führungen können auch jederzeit für Gruppen gebucht werden unter tourismus@weinheim.de und 06201- 82 610 (40 Euro bis zehn Personen). Der Exotenwald ist auf begehbaren und gekennzeichneten Rundwegen jederzeit frei zugänglich. Die nächsten öffentlichen Sonntagsführungen finden am 19. Mai und am 23. Juni statt. Treffpunkt ist am Brunnen im kleinen Schlosshof, die Dauer der Führung beträgt 2 Stunden, Kosten: 4 Euro pro Person. Nur mit Voranmeldung bei der Tourist-Information am Marktplatz, unter Telefon 06201-82610 oder E-Mail: tourismus@weinheim.de.

Ein Integrationskonzept der Menschen

Beteiligungprozess in Weinheim kommt gut voran – Rund 100 Personen beteiligten sich an Themen-Workshops

Weinheim. Schon jetzt steht fest, das Weinheimer Integrationskonzept gibt eines von Menschen für Menschen – so breit ist der Beteiligungsprozess auf dem Weg zum Konzept aufgesetzt. Nach der großen Auftaktveranstaltung in Stadthalle im Februar fanden nun in den vergangenen Wochen fünf Themenworkshops statt, die sich inhaltlich intensiv mit einer Bestandsaufnahme und erforderlichen Verbesserungen beschäftigt haben, daran beteiligten sich rund 100 Personen aus der Stadtgesellschaft. Darunter waren ohnehin engagierte Menschen aus der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe, aber auch neue interessierte Personen und Gruppen sowie Betroffene. Die Workshops wurden von der Weinheimer Kommunikationstrainerin Ulrike Häußler geleitet. Die Themen waren, wie bereits in der Auftaktveranstaltung definiert: Verständigung, Bildung, Wohnen, Arbeit und Kultur/Freizeit. „Das sind Themen, die uns zusammenbringen, weil sie Menschen mit und ohne Migrationshintergrund betreffen“, so lautete jetzt ein erstes Fazit der Weinheimer Integrationsbeauftragten Ulrike Herrmann, die vom Gemeinderat mit der Erstellung eines Integrationskonzeptes betraut worden ist. Sie freute sich, dass es auch Menschen mit Migrationshintergrund sind, die im aktuellen Prozess neue Ideen einbringen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen sich jeweils mehrere Stunden Zeit. „Dafür können wir sehr dankbar sein“, so Ulrike Herrmann. In den Workshops sei zu spüren gewesen, dass die Ausrichtung des Integrationskonzeptes passend gewählt sei: Nicht nur Menschen, die in jüngster Vergangenheit geflüchtet sind, sind Zielgruppe, sondern Migranten und auch andere Bevölkerungsgruppen, die einer verbesserten gesellschaftlichen Teilhabe bedürfen. „Es geht nicht nur um die Flüchtlinge, aber das aktuelle Thema gibt uns Impulse, grundlegend über Integration nachzudenken“, beschreibt die Integrationsbeauftragte. Nach Auftaktveranstaltung und Workshops ist die Integrations-Konzeption jetzt eine wichtige Phase weitergekommen. Im Moment erarbeitet die Sozialwissenschaftlerin Dr. Renate Breithecker im Auftrag der Stadt eine Dokumentation der Workshops; im Juli wird im Internationalen Ausschuss des Gemeinderates eine Zwischenbilanz vorgestellt. Danach soll der Prozess in eine weitere Konzeptphase eintreten, in der Fragen im Raum stehen wie: „Was ist realistisch umsetzbar?“ und „Welche Methoden benötigen wir?“. Ulrike Herrmann plant im Herbst dann eine weitere Bürgerbeteiligung, das alles wird begleitet von einer Konzeptgruppe aus hauptamtlichen Akteuren und einer Begleitgruppe aus Ehrenamtlichen. So dass der Gemeinderat noch in diesem Jahr – wie gewünscht – ein Integrationskonzept vorgelegt bekommen kann.

Gemeinsam für mehr Tourismus – Ein erster Schritt zur Destination Bergstraße-Odenwald: Kooperationsvertrag zwischen dem Kreis Bergstraße und dem Tourismus Service Bergstraße

Bergstraße. „Wir sind davon überzeugt, dass diese Zusammenarbeit deutlich mehr Chancen als Bedenken birgt und wir freuen uns auf neue Impulse“, so bewertete jetzt Manuel Just einen neu abgeschlossenen Kooperationsvertrag des Tourismusservice Bergstraße mit dem Landkreis Bergstraße. Manuel Just ist der Sprecher der badischen Kommunen, die an der Bergstraße gemeinsam mit Städten und Gemeinden des hessischen Teils, die Ferienstraße Bergstraße bilden: Das sind Heidelberg, Dossenheim, Schriesheim, Hirschberg, Weinheim, Hemsbach und Laudenbach – auf der hessischen Seite die Kommunen zwischen der Landesgrenze und Darmstadt sowie aus dem hessischen Ried.

In dem Vertrag sichert der Landkreis auch eine finanziell verbesserte Ausstattung des Tourismus an der Bergstraße und im Odenwald zu. Das Dokument ist ein weiterer Schritt hin zur Gründung einer gemeinsamen Tourismus-Destination Bergstraße-Odenwald. Der Bergsträßer Kreistag hatte dazu bereits im Dezember 2018 einen entsprechenden Beschluss gefasst und die Verwaltung mit der Umsetzung der hierfür notwendigen Schritte beauftragt. Die Mitgliederversammlung des TSB stimmte im März zu.

Mit dem Eintritt des Kreises Bergstraße in den TSOB wird die neue Destination Bergstraße-Odenwald gegründet. Dazu werden unter anderem die aktuelle Destination Bergstraße zur grenz- und länderübergreifenden Touristischen Arbeitsgemeinschaft (TAG) Bergstraße, die von Darmstadt bis Heidelberg inklusive der Kommunen des hessischen Rieds reichen wird. „Dies ist ein großer Schritt, um den Tourismus in unserer Region voranzubringen und uns hier zukunfts- und wettbewerbsfähig aufzustellen“, betonte Landrat Christian Engelhardt bei der Vertragsunterzeichnung auf dem Heppenheimer Marktplatz. Dem stimmten auch Manuel Just und sein Bensheimer Kollege Rolf Richter zu; Richter vertritt die Kommunen der hessischen Bergstraße. Beide hatten im Vorfeld die Fusionsgespräche geführt. Die Ferienstraße zwischen Heidelberg und Darmstadt, die jährlich von rund 1,5 Millionen Menschen bereist wird, werde ihre Eigenständigkeit als Marke behalten, versicherten die Bürgermeister.

„Ich bin sehr froh, dass sich alle Beteiligten letztendlich dazu entschlossen haben, sich auf die Chancen, statt auf die Risiken einer stärkeren Zusammenarbeit zu fokussieren“, erklärte Landrat Engelhardt. So ziele die angestoßene Neuausrichtung auf eine stärkere Wahrnehmung und Marktposition der Touristik-Region, auf eine schlankere und effizientere Organisation sowie auf die Konzentration finanzieller und personeller Ressourcen ab. Engelhardt erwartet durch die verstärkte Tourismus-Förderung zudem positive Effekte für die hiesige Wirtschaft insgesamt sowie für die Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung.

Bestehende Strukturen würden hierdurch jedoch nicht in Frage gestellt, so der Verwaltungschef. Die Tourist-Informationen in den Städten und Gemeinden blieben bestehen und hätten weiter genügend Hoheiten und Spielraum, um eigene Maßnahmen zu entwickeln.

Der Kooperationsvertrag zwischen Kreis, TSB und WFB sieht – neben Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung im Bereich Tourismus – unter anderem eine finanzielle Unterstützung des TSB durch den Kreis Bergstraße vor. Zudem wird die Geschäftsstellenleitung des TSB räumlich in die Tourist-Information in Lorsch verlegt. Die Wirtschaftsförderung Bergstraße wird hierzu Räumlichkeiten und Mobiliar zur Verfügung stellen. „Mit dieser Kooperation und dem zukünftig gemeinsamen Auftritt in der Tourist-Information Lorsch können wir die Touristen noch besser ansprechen und in unsere Region locken“, unterstrich Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bergstraße. Maria Zimmermann, die Vorsitzende des TSB e.V., betonte: „Der Tourismus Service Bergstrasse sieht beispielsweise Vorteile im Bereich Wandern – hier können die vier zertifizierten Wandersteige der Region unter einem Dach vermarktet werden. Als Destination Bergstraße-Odenwald ist es unser Ziel, das Profil der beiden Marken Bergstraße und Odenwald mit ihren unterschiedlichen Zielgruppen und Profilthemen weiter zu schärfen.“

Manuel Just freute sich, dass der Kreis Bergstraße mit seiner Tourismusförderung mit gutem Beispiel vorangeht und betonte, er würde es begrüßen, wenn die anderen beteiligten Landkreis Kreise – Rhein-Neckar-Kreis und Kreis Darmstadt-Dieburg- auf diesem Weg folgen würden.