Hoffenheim: TSG gibt sich in Gladbach keine Blöße

U20 belohnt sich gegen Köln nicht

Sinsheim – Am 18. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga siegte die TSG bei Tabellenschlusslicht Borussia Mönchengladbach souverän mit 4:0 (1:0). Dabei tat sich das Team von Chef-Trainer Jürgen Ehrmann im ersten Durchgang noch schwer, sodass ein Treffer von Maximiliane Rall (38.) die einzige Ausbeute blieb. Nach der Pause agierte die TSG konzentrierter, Anne Fühner (49.), Isabella Hartig (72.) und Annika Eberhardt (84.) schraubten das Ergebnis in die Höhe.

TAKTIK & PERSONAL:

Den Auftakt in die verbleibenden fünf Spieltage läutete die TSG am Sonntagvormittag bei Borussia Mönchengladbach ein. Als klarer Favorit reisten die Hoffenheimerinnen zum Schlusslicht der Allianz Frauen-Bundesliga. Das Hinspiel hatte die TSG vor heimischer Kulisse verdient gewonnen (4:1), vor der Partie im Grenzlandstadion warnte Chef-Trainer Jürgen Ehrmann sein Team: „Wir wollen die Saison nicht gemütlich auslaufen lassen, sondern jede Begegnung mit der richtigen Einstellung angehen.“ Dennoch verzichtete Ehrmann in Mönchengladbach auf seine bisher erfolgreichste Angreiferin, Nicole Billa reiste angeschlagen nicht mit zum Tabellenschlusslicht. Demnach begann Jana Beuschlein im gewohnten 4-1-4-1 als Sturmspitze. Im Vergleich zur Pokal-Partie gegen den SC Freiburg ergaben sich zudem zwei weitere personelle Änderungen. Sarai Linder startete als rechte Außenverteidigerin, Anne Fühner rückte auf die linke offensive Außenbahn. Maxi Rall begann auf dem anderen Flügel, Tabea Waßmuth nahm zunächst auf der Bank Platz. In der Innenverteidigung ersetzte Johanna Kaiser Luana Bühler.

Bei den Borussia-Frauen tat sich die TSG zunächst schwer. Die Gastgeberinnen konzentrierten sich wie erwartet vor allem auf ihre Defensive, zeigten sich im Umschaltspiel aber überraschend kombinationssicher. So bestimmte die TSG in der Anfangsphase zwar das Spiel, brachte sich durch unnötige Ballverluste aber immer wieder selbst in Bedrängnis. Gefährliche Torabschlüsse erarbeiteten sich beide Teams zunächst nicht. Nach einer guten Viertelstunde prüfte Lena Lattwein Gladbachs Torhüterin erstmals mit einem Freistoß. In der 38. Minute erzielte Maxi Rall die verdiente Führung, doch bereits im Gegenzug verpasste Ex-Hoffenheimerin Emily Evels nur um Haaresbreite den Ausgleich.

Nach der Pause wirkte die TSG konzentrierter. Die Pässe gewannen an Präzision, Gladbach konnte nur noch selten Nadelstiche setzen und für Entlastung sorgen. Folgerichtig erhöhte Anne Fühner mit einem Distanzschuss schnell auf 2:0 (49.). Anschließend spielte die TSG dominant und sicher, die Gastgeberinnen verteidigten aber meist umsichtig, sodass ein Offensivfeuerwerk ausblieb. Isabella Hartig erhöhte in der 72. Minute auf 3:0, den Schlusspunkt setzte die eingewechselte Annika Eberhardt (84.).


U20 belohnt sich gegen Köln nicht

Die U20 der TSG musste sich dem 1. FC Köln am 21. Spieltag der 2. Bundesliga knapp mit 1:2 (0:1) geschlagen geben. Dabei überzeugte das Team von Siegfried Becker und Lena Forscht nur im zweiten Spielabschnitt, scheiterte am Ende aber an seiner mangelnden Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Chantal Hagel traf per Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen Ausgleich (57.).

Zwei unterschiedliche Gesichter zeigte am Sonntag die U20 der TSG. Gegen den 1. FC Köln drehten die Hoffenheimerinnen erst nach der Halbzeitpause auf, vergaben aber zu viele Chancen, um dem Aufstiegsanwärter Punkte abzuknöpfen. „Mit dem ersten Durchgang sind wir nicht zufrieden, das kann nicht unser Anspruch sein“, haderten Siegfried Becker und Lena Forscht nach dem ärgerlichen 1:2 (0:1). „Wir müssen uns selbst ankreiden, dass wir mit leeren Händen dastehen. Zwar haben wir nach der Pause das Gaspedal gefunden, müssen unsere teilweise hochkarätigen Chancen dann aber auch nutzen.“ Das intensive Duell in der Hinrunde entschied die TSG knapp für sich, ähnlich umkämpft begann auch das zweite Aufeinandertreffen der Saison. Die U20 fand jedoch zunächst kaum zu ihrem Spiel. Im Zentrum entschieden die Kölnerinnen viele Zweikämpfe für sich, nur selten konnte sich die TSG planvoll durch die gegnerische Defensive spielen. Über weite Strecken des ersten Spielabschnitts neutralisierten sich die Tabellennachbarn, gefährliche Torraumszenen gab es kaum. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit überschlugen sich die Ereignisse. Erst musste Anna Hausdorff verletzungsbedingt vom Feld (38.), dann erzielte Meike Meßmer nach einer Flanke die Führung für den 1. FC Köln und kurz vor dem Pausenpfiff musste TSG-Torhüterin Louisa Binley mit muskulären Problemen ausgewechselt werden. „Eine torlose erste Halbzeit wäre leistungsgerecht gewesen“, so Becker und Forscht.

In der Kabine schien das U20-Trainerduo die richtigen Worte zu finden, denn deutlich zielstrebiger und aggressiver startete die TSG in den zweiten Durchgang. Vor heimischer Kulisse drückten die Gastgeberinnen dem Spiel nun ihren Stempel auf, zeigten sich in den Zweikämpfen präsent und erarbeiten sich so schnell gute Chancen. In der 57. Minute rannte Jule Brand ihren Gegenspielerinnen auf dem linken Flügel davon, im Strafraum war die 16-Jährige nur durch ein Foul zu stoppen. Den Elfmeter verwandelte Chantal Hagel sicher zum 1:1. Nur wenige Minuten später hatte Paulina Krumbiegel die Führung auf dem Fuß, vergab nach Vorarbeit von Vanessa Leimenstoll aber. „Wir haben aufgedreht und der Siegeswille war zu spüren“, lobten Becker und Forscht. „Vor dem Tor waren wir aber nicht konsequent genug, das wurde dann bestraft.“ Wie aus dem Nichts traf der 1. FC Köln in der 84. Minute zum 2:1. Nach einem Einwurf lauerte Peggy Nietgen im Zentrum und erzielte aus 18 Metern den zweiten Treffer ihres Teams. In der Schlussphase kämpfte die TSG tapfer weiter, konnte aber nicht nochmal ausgleichen. „Es wäre mehr drin gewesen“, resümierten Becker und Forscht enttäuscht. Aufgrund des Ergebnisses tauschten die TSG und der 1. FC Köln in der Tabelle die Plätze, der Bundesliga-Absteiger befindet sich somit weiter mitten im Rennen um den Aufstieg.