Sabrina Hering gewinnt EM-Bronze

Rheinbrüder in Brandenburg

(V.l.) Sabine Volz, Cathrin Dürr, Detlef Hofmann, Verena Hantl und Sabrina Hering

Die Europameisterschaften im Kanurennsport erlebten in Brandenburg nahezu jede Wetterlage. Von Orkanböen bis zur Sommerhitze und spiegelglattem Wasser war alles dabei. Ähnliche Gemütsschwankungen erlebten auch die Rheinbrüder auf dem Beetzsee.

Sabrina Hering und Steffi Kriegerstein (Dresden) erkämpften sich nach dem U23-Europameistertitel, nun auch bei den Aktiven, eine Medaille. Mit einer taktisch hervorragenden Renneinteilung lagen sie im Ziel auf dem Bronzerang. „Wir freuen uns sehr auch wenn ich die Ungarin zum Schuss leider nicht gesehen habe, ansonsten hätten wir den Endspurt nochmals mehr angezogen. Ich dachte, da wir an die Weißrussinnen nicht mehr ran kommen, muss ich nicht mehr voll durchziehen.“, beschrieb Hering das Renngeschehen aus ihrer Sicht.

Ebenfalls eine Medaille hatte der Viererkajak der Damen angepeilt. Aber Verena Hantl, Tina Dietze (Leipzig), Franziska Weber und Conny Waßmuth (beide Potsdam) hatten mit dem 4. Platz hinter Ungarn, Russland und dem polnischen Boot das Nachsehen. „Das Rennen war nicht schlecht. Es ist schade, aber die anderen waren heute einfach besser.“, erläuterte Vize-Weltmeisterin Verena Hantl die Situation.

Neben dem Viererstart bekam Hantl bei der EM zudem noch das Vertrauen des Deutschen Kanuverband (DKV) für den Einerkajak über 5.000m ausgesprochen. Die Vorgabe des DKV war es unter die ersten zwölf Kanutinnen zu kommen um einen Startplatz bei den European Olympic Games im nächsten Jahr zu erhalten. Dieses Ziel setzte Hantl bei ihrem ersten internationalen 5.000 Meterrennen mit dem 9. Platz voll um.

Bei der Europameisterschaft bekam aber nicht nur Verena Hantl einen Einereinsatz, ihre Mannschaftskameradinnen Sabine Volz und Cathrin Dürr durften sich ebenfalls im Singleboot beweisen. Volz gelang es bei schwierigen Bedingungen ins 200 Meter Sprintfinale. Dort fuhr sie ein beherztes Rennen bei dem sie in einem knappen Zieleinlauf den 7. Platz belegte. „Das war heute nicht ganz mein Wetter. Die höheren Bahnen waren sicherlich im Vorteil. Aber ich bin trotzdem ganz zufrieden.“, so Volz unmittelbar nach dem Rennen.

Gleichfalls den 7. Platz buchte Cathrin Dürr im Finale der Canadierdamen über 200 Meter. Allerdings war sie keinesfalls mit ihrer Leistung zufrieden: „Das war heute einfach von vorne bis hinten nicht mein Rennen. Das ist echt ärgerlich.“

Cheftrainer der Rheinbrüder und Herren-Bundestrainer Detlef Hofmann schätzt die Leistungen seiner Kanutinnen nüchtern ein: „Der Zweierkajak von Sabrina war sehr stark gefahren. Beim Vierer wussten wir, dass es knapp werden kann und was Sabines Rennen angeht: kann sie sicherlich noch ne Schippe drauf legen, aber das war heute einfach nicht ihr Wetter!“

Seine Herren coachte Hofmann bei der Europameisterschaft insgesamt zu zwei Titeln und einer Bronzemedaille. Die amtierenden Welt- und Europameister Max Rendschmidt (Essen) und Marcus Groß (Berlin) verteidigten über 1.000 Meter ihren Titel. Max Hoff erkämpfte sich bei „Wildwasser- Bedingungen“ über die 1.000 Meter die Bronzemedaille und holte sich beim letzten EM-Rennen auf dem Beetzsee über die 5.000 Meter den Titel.