Autoreifen (Foto: Pixabay)
Autoreifen (Foto: Pixabay)

Sobald es wärmer wird, wollen viele Autofahrer ihre Winterreifen gegen Sommer-Pneus tauschen. Wann Sie Ihre Sommerreifen aufziehen können, ist nicht durch gesetzliche Vorgaben geregelt. Allerdings müssen die Reifen den jeweiligen Wetterverhältnissen entsprechen und das kann im März und April zu einer Herausforderung werden.

Vergessen Sie alte Faustregeln

Verbreitet hat sich die Ansicht eingebürgert, dass Sommerreifen ab Ostern bis Ende Oktober nutzbar sind. Allerdings fällt Ostern jedes Jahr auf ein anderes Datum und das Wetter kann gerade im Frühling äußerst wechselhaft sein. Durch die Formulierung „an die Witterungsverhältnisse angepasste Ausrüstung“ hat der Gesetzgeber Ihnen die Verantwortung für die geeignete Bereifung übertragen. Wohl wissend, dass in der Übergangszeit Schnee und Eis mit Sonne und Tauwetter einhergehen.

Praktischer ist hingegen die Empfehlung des Bundesverbands für Reifenhandel und Vulkanisierhandwerk. Dementsprechend sollten Sommerreifen aufgezogen werden, wenn die Temperaturen längere Zeit oberhalb von sieben Grad liegen. Gemeint sind damit Durchschnittstemperaturen, am Tag, in der Nacht und in den Morgenstunden gemessen.

Warum Sommerreifen bei konstanten Plusgraden vorteilhaft sind

Unterhalb von sieben Grad plus verhärtet sich die Gummimischung der Sommerreifen und dies wirkt sich nachteilig auf die Straßenhaftung aus. Bei höheren Temperaturen wird die Mischung weicher und der Grip besser. Sommerreifen laufen geräuscharm, sind sehr fahr-stabil und das damit ausgerüstete Fahrzeug benötigt einen kürzeren Bremsweg.

Winterreifen reagieren auf steigende Temperaturen mit nachlassendem Griff und schneller Abnutzung. Ganzjahresreifen verbinden die Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen zu durchschnittlichem Fahrverhalten. Autos mit diesen Pneus kommen im Winter eher an die physikalischen Grenzen und verbrauchen im Sommer mehr Treibstoff.

Wann Sie an neue Reifen denken sollten

Der Gesetzgeber hat vor langer Zeit eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter festgelegt. Die sollte aber bei Sommerreifen nur mit Vorsicht ausgenutzt werden. Bereits bei 4 Millimeter Profil nehmen die Fahreigenschaften spürbar ab und damit auch die Sicherheit. Experten empfehlen den Austausch von Sommerreifen bei 3 bis 4 Millimeter Profiltiefe. Die Mindestprofiltiefe bei Winterreifen von 4 Millimeter sollte aus mehreren Gründen nicht unterschritten werden. Kontrollieren Sie beim bevorstehenden Wechsel die Profiltiefe Ihrer Winterreifen und planen Sie bei weniger als 4 Millimetern im kommenden Herbst eine Neuanschaffung ein. Bevor Sie die alten Sommerreifen kostenpflichtig aufziehen lassen, lohnt sich auch hier ein Blick aufs Profil. Ist die Markierung zwischen dem Profil bald erreicht, lohnt sich die Montage nicht mehr.

Neben dem Profil auf das Alter achten

Die Gummimischung von Sommer- und Winterreifen baut nach 5 bis 6 Jahren ab. Das bedeutet für Sie ein höheres Risiko, welches mit jedem Jahr exponentiell ansteigt. Einen 10 Jahre alten Reifen sollten Sie auf keinen Fall mehr aufziehen, auch wenn er kaum gefahren wurde. Achten Sie zudem beim Neuerwerb auf das Herstellungsdatum. Sie finden die Angaben für Monat und Jahr an der Seitenwand des Reifens. Mehr Informationen gibt Ihnen das seit 2012 vorgeschriebene Reifen-Label. Ähnlich wie bei der Energieeffizienz von Elektrogeräten sind Reifen in den Punkten Energieverbrauch, Rollwiderstand und Haftung bei Nässe in Klassen von A bis G eingeteilt. Alternativ gibt es die Darstellung von Werten mit Farben und Symbolen. Gute Reifen weisen grüne Kolorierung auf, durchschnittliche Reifen sind in Gelb dargestellt und ungenügende Pneus in Rot.