Andreas Fath unterbricht Bodensee-Etappe aus Sicherheitsgründen in Romanshorn

„Es ging viel langsamer voran als geplant“

Gegenwind und Wellengang erschwerten das Vorankommen: Prof. Dr. Andreas Fath unterbrach aus Sicherheitsgründen die Bodensee-Etappe bei Romanshorn

Noch beim Start am Morgen des 1. August im schweizerischen St. Margrethen schienen die Bedingungen günstig für die Bodensee-Durchquerung, die sich Andreas Fath, promovierter Chemiker und Langstreckenschwimmer, im Rahmen seines Forschungsprojekts „Rheines Wasser“ vorgenommen hatte.

Das „Schwäbische Meer“ lag weitgehend ruhig da, das Wasser war nach den rund 160 Kilometern im Alpenrhein angenehm warm, und das Wetter versprach schön zu werden. Doch schon bald nach dem Start erschwerten Gegenwind und stärkerer Wellengang das Vorankommen. Um 15 Uhr hatten der schwimmende Chemie-Professor und sein Begleitteam Romanshorn erreicht. 22 Kilometer Schwimmstrecke lagen hinter ihnen. „Es ging viel langsamer voran als geplant“, so Andreas Fath. „Bei diesem Tempo hätte ich Konstanz erst nach Einbruch der Dunkelheit erreicht. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen.“ Das Projektteam entschied daher aus Sicherheitsgründen die Etappe in Romanshorn zu unterbrechen und am morgigen Samstag die restliche Strecke nach Konstanz zu schwimmen. „Natürlich hätte ich sehr gern die ‚Königsetappe’ meines Schwimm-Marathons an einem Tag bewältigt“, gesteht Prof. Dr. Andreas Fath. „Aber bei unserem Projekt genießt Sicherheit oberste Priorität. Ich bin mir sicher, dass dies alle verstehen, die heute in Konstanz auf meine Ankunft gewartet haben. Und ich freue mich, ehrlich gesagt, über die zusätzliche Regenerationszeit.“

Wasserprobe aus dem Wrack der „Jura“

Auch wenn Andreas Fath die nach eigener Einschätzung schwierigste Etappe auf seinem Weg von der Rheinquelle bis zur Nordsee erst morgen beenden wird, werden das Forscherteam der Hochschule Furtwangen und der Tauchexperte Uwe Kiehl am heutigen Nachmittag gegen 17 Uhr eine Wasserprobe kurz vor Konstanz in 40 Metern Tiefe ziehen. Kiehl, der Spezialist für Unterwasser-Kameras und erfahrener Apnoe-Taucher ist, wird ohne Sauerstoffgerät zum Wrack des 1864 dort gesunkenen Bodensee-Dampfers „Jura“ hinabtauchen und von dort eine Tiefwasserprobe zurück mit an die Oberfläche bringen.