Neustadt: Erfahrungsaustausch zur Regulation invasiver Pflanzen in der Wasserwirtschaft „Knöterich und andere Neophyten“

Sonderveranstaltung der Gewässer-Nachbarschaftstage

Neustadt an der Weinstraße – Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) hat gemeinsam mit der Gemeinnützigen Fortbildungsgesellschaft für Wasserwirtschaft und Landschaftsentwicklung (GFG) einen Erfahrungsaustausch über die Regulation von Neophyten in der Wasserwirtschaft durchgeführt.

SGD Süd-Präsident Prof. Dr. Hannes Kopf unterstrich bei seiner Begrüßung, dass bei der Veranstaltung zwar der japanische Staudenknöterich im Fokus stehe, es aber auch grundsätzlich um die Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten gehe, die naturschutzfachlich, wasserwirtschaftlich und wirtschaftlich zu Problemen führe. „Die invasiven Pflanzen sind eine Bedrohung für unsere heimische Biodiversität, führen zur Verschlechterung des ökologischen Zustandes von Gewässern und verursachen Schäden durch Veränderung von Ökosystemfunktionen“, so Kopf.

Bei der Veranstaltung wurde auch die rechtliche Situation beleuchtet: Am 1. Januar 2015 trat eine verpflichtende EU-Verordnung über die „Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten“ in Kraft. In dieser Verordnung ist ein gestuftes System von Prävention, Früherkennung und sofortiger Beseitigung sowie dem Management bereits weit verbreiteter invasiver Arten vorgesehen. Es werden etliche Arten aufgeführt, die die Gewässer gefährden, so beispielsweise das indische Springkraut und der Riesenbärenklau.

Gewässer und Auen stellen oft Verbindungsachsen dar, an denen häufig wasserbaulich eingegriffen wurde, was bestimmten invasiven Arten eine leichte Besiedelung und Ausbreitung ermöglicht. Präsident Hannes Kopf betonte, dass die Wasserwirtschaft deshalb besonders betroffen sei und jede Maßnahme sorgfältig im Einzelfall abzuwägen sei. So sei auch zu prüfen, ob bestimmte Maßnahmen den Standort beeinträchtigen.

Über 100 Fachleute von den unterhaltungspflichtigen Verbänden, Kreisen, Städten und Gemeinden sowie Vertreter von Bauhöfen, Fachbehörden, Wasser- und Bodenverbänden, Naturschutzgruppen und Landschaftsplanungsbüros nahmen an der Fortbildungsveranstaltung teil.

Die SGD Süd führt seit vielen Jahren zusammen mit der GFG sogenannte Gewässer-Nachbarschaftstage durch. Die Veranstaltung über den Knöterich und andere Neophyten ist eine Sonderveranstaltung, weil die Neophyten ein aktuelles Problem für die Wasserwirtschaft darstellen.