TSG-Spielerin Martina Moser: „Ziel ist der Klassenerhalt“

TSG 1899 Hoffenheim bei Bayer 04 Leverkusen

Martina Moser, Spielerin bei der TSG 1899 Hoffenheim: „Wir wollen den Klassenerhalt und uns als Team weiterentwickeln.“

Am kommenden Wochenende beginnt auch für die Fußballfrauen der TSG 1899 Hoffenheim die Saison in der „Allianz Frauen-Bundesliga“. So heißt die höchste deutsche Spielklasse erstmals ab dieser Saison. Mit großen Erwartungen für das Team blickt TSG-Spielerin Martina Moser auf die kommende Spielzeit: „Unser primäres Ziel ist der Klassenerhalt und wir wollen uns als Team weiterentwickeln.“

Am Sonntag treten die TSG-Frauen auswärts gegen den Siebten der letzen Saison Bayer 04 Leverkusen an. Eine Woche später, am Samstag, den 6. September, tref- fen die Fußballerinnen in ihrem ersten Heimspiel auf den amtierenden Deutschen Meister und Champions League-Gewinner vom VfL Wolfsburg. Anpfiff ist um 11.30 Uhr im Dietmar-Hopp-Stadion (Silbergasse 45, Sinsheim-Hoffenheim). Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren zahlen keinen Eintritt. Beim ersten Heimspiel in der neuen Saison haben Fans, die ein Trikot der TSG Hoffenheim tragen, freien Eintritt.

Auch das Engagement der Allianz, die als Namensgeber, Hauptpartner und Versi- cherer die Frauen-Bundesliga begleiten wird, beurteilt Moser positiv: „Es ist ein weiterer großer Schritt für die Liga. Jeder kennt die Allianz. Ich denke, dass es jetzt noch professioneller wird.“

Die Vereinbarung zwischen dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dem Versiche- rungskonzern gilt für fünf Jahre bis 2019. Erstmals ist damit ein Unternehmen in Deutschland Namensgeber einer Fußball-Bundesliga. „Wir möchten gemeinsam mit dem DFB und den zwölf Vereinen die Allianz Frauen-Bundesliga als starke Marke etablieren, die für Emotionen, Entschlossenheit und Spielfreude steht.“ sagt Dr. Markus Rieß, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland AG.

Neben dem Erwerb des Namensrechts umfasst die Kooperation die Logoplatzierung in den Stadien der zwölf Erstligisten und auf dem linken Trikotärmel aller Spielerin- nen. Die Kampagne „1 ist wichtig: Das [die] im Fußball“ wirbt im Fernsehen, Online und mit Print-Anzeigen für die höchste Liga im Frauenfußball. Pro Spieltag wird eine Top-Begegnung live im Fernsehen übertragen. Die Facebook-Seite der Allianz Frauen-Bundesliga zählt bereits über 27.600 Fans und gibt Einblicke in den Liga- Betrieb und in den Alltag der Spielerinnen. Regionale Vertreter des deutschen Ver- sicherers entwickeln mit den jeweiligen Bundesliga-Vereinen gemeinsame Werbe- maßnahmen.

„Zusammen mit der TSG 1899 Hoffenheim wollen wir für die Allianz Frauen- Bundesliga werben. Besonders an Heimspieltagen planen wir Aktionen, wie Ticket- verlosungen oder Audiospots. So steigern wir die Aufmerksamkeit und erreichen das regionale Publikum.“, sagt Jürgen Zimmermann von der Allianz Generalvertretung Jürgen Zimmermann in Sinsheim-Reihen, Botschafter der Allianz bei den Fußballe- rinnen der TSG 1899 Hoffenheim.

Die Frauen-Bundesliga wird seit der Saison 1997/98 in ihrer heutigen Form gespielt: Zwölf Vereine ermitteln den Deutschen Meister aus Hin- und Rückrunde an insge- samt 22 Spieltagen. Meister und Zweitplatzierter sind für die Champions League qualifiziert. Die zwei Mannschaften mit den geringsten Punkten steigen in die 2. Frauen-Bundesliga ab. Diese ist seit zehn Jahren zweigeteilt in Süd- und Nordliga. Die jeweils Erstplatzierten steigen in die Allianz Frauen-Bundesliga auf.

TSG-Trainer Jürgen Ehrmann über…

… den Gegner:

Leverkusen hat bereits in der vergangenen Saison gezeigt, dass es auch gegen die "Großen" mithalten kann und langsam zur Spitze aufschließen möchte. Nicht zu Unrecht haben sie in dieser Saison Platz sechs oder besser ausgegeben. Aus den vergangenen Duellen mit Bayer wissen wir, dass sie Druck machen und die Spiele offensiv angehen. Deshalb müssen wir versuchen, sofort in Ballbesitz zu kommen und unsererseits gefährliche Aktionen zu haben. Letztes Jahr haben wir gegen Leverkusen vier Punkte geholt und wir hätten nichts dagegen, das zu wiederholen.

… das Personal:

Neben unseren beiden Langzeitverletzten Leonie Keilbach und Silvana Chojnowski fehlt zum Saisonauftakt mit Christine Schneider leider auch eine unserer Leistungsträgerinnen. Sie wie auch wir müssen geduldig bleiben. Christine ist aber auf einem guten Weg und es sieht so aus, als ob sie schon bald wieder dabei ist. Außerdem wird Alisa Vetterlein der Mannschaft auf unbestimmte Zeit nicht zur Verfügung stehen.

… die sportliche Situation:

Nach unserem Pokalspiel in Aue haben wir in die Trainingswoche nochmal ein gutes Testspiel eingebaut. Gegen die U17-Junioren des SV Phönix Schifferstadt haben wir zwar 0:5 verloren, aber dennoch gute Aktionen gehabt und insbesondere nochmal an der Spielschnelligkeit und dem Zweikampfverhalten gefeilt. Das sollten wir bei der Partie in Leverkusen auf jeden Fall wieder beherzigen und vor dem Tor noch etwas ruhiger bleiben. Insgesamt war die Vorbereitung sehr gut, die Mannschaft hat sich wieder weiterentwickelt und macht einen sehr guten Eindruck. Wir freuen uns auf eine neue spannende Saison in der wohl besten Liga der Welt. Unser Ziel ist es, Schritt für Schritt, aber immer näher an das Topniveau heranzukommen und mit Respekt, aber ohne Angst in die Spiele zu gehen.

Die bisherigen Duelle:

Zweimal trafen die TSG und die Werkself bisher aufeinander. Beide Duelle liegen noch nicht lange zurück und endeten für Hoffenheim positiv. Vier Punkte holte die Ehrmann-Elf in der vergangenen Saison gegen Bayer. In Leverkusen teilten die Teams beim 2:2 die Punkte. Durch die Tore von Leonie Pankratz und Theresa Betz holte die TSG dabei zweimal einen Rückstand auf. Das Rückspiel im Dietmar-Hopp-Stadion war aufregend, spannend und von Erfolg gekrönt. Beim 5:3-Sieg geriet Hoffenheim dreimal in Rückstand, konnte die Partie dann aber noch drehen. Zweimal Sabine Stoller, Christine Schneider sowie Mana Iwabuchi und Tiffany Cameron erzielten die Tore in einem turbulenten Spiel.

Die Form des Gegners:

Die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Obliers startet bereits in ihre fünfte Erstligasaison und erreichte in der vergangengen Saison mit dem siebten Platz ihre beste Platzierung. Obliers möchte diese in diesem Jahr toppen: "Wir haben Platz sechs im Visier. Wir hätten auch nichts dagegen, wenn es noch einen Schritt weiter nach oben gehen würde." Vor der Saison musste der Verein mit Kathrin Hendrich, Marith Prießen und Isabel Kerschowski drei Leistungsträgerinnen ziehen lassen. Außerdem fehlt zu Saisonstart Torjägerin Turid Knaak, die bis Oktober an die Arsenal Ladies FC in England ausgeliehen wurde. Nach wechselnden Ergebnissen während der Vorbereitung und der Niederlage bei der Generalprobe bei Standard Lüttich (0:2) gab Coach Obliers zu: "Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Gerade in der Feinabstimmung zwischen den Mannschaftsteilen müssen wir noch zulegen." Im DFB-Pokal musste Leverkusen noch nicht ran. Die acht bestplatzierten Mannschaften der vergangenen Saison hatten in der ersten Runde ein Freilos.