Neustadt: David Hellbock’s Random Control – Tour d’Horizon – from Brubeck to Zawinul – am 19. März 2019 im Jazzclub NW

David Hellbock's Random Control (Foto: Band)
David Hellbock's Random Control (Foto: Band)

Neustadt an der Weinstraße – Mehr als zwei Dutzend Instrumente auf der Bühne, aber nur drei Musiker – erleben Sie jungen, spannenden Jazz aus Europa mitten in Neustadt.

Im Trio Random/Control spielen der Pianist David Helbock (außer Piano auch Electronics, Perkussion, Stimme, Komposition) und die beiden Bläser und Multiinstrumentalisten Andreas Broger (Trompete, Flügelhorn, Posaune, Bariton, Tuba, Beatbox, Helikon, Electronics, Perkussion) und Johannes Bär (Saxophon, Klarinette, Flöte, Electronics, Perkussion) Musik, die ein steter Fluss immer wieder neuer Überraschungen ist. In ihrem aktuellen Programm „Tour d’Horizon“ spielen die drei lockeren Virtuosen Hits solcher Granden des Jazzpianos wie Dave Brubeck, Chick Corea, Herbie Hancock und Joe Zawinul so, wie man sie bisher noch nicht gehört hat.

Zeige mir Deine Idole und ich sage Dir, wer Du bist. Der österreichische Pianist David Helbock orientiert sich an den ganz Großen: von Carla Bley und Duke Ellington über Herbie Hancock, Abdullah Ibrahim und Keith Jarrett bis hin zu Joe Zawinul. Ein regelrechtes Pianistenalphabet. David Helbocks neues Album heißt „Tour d’Horizon“, also Überblick. „Ich habe meine Lieblingspianisten genommen, die mich in meinem Leben in unterschiedlichen Phasen sehr beeinflusst haben und jeweils ein Stück von ihnen mit meiner Band ‚Random Control‘ gecovert“, sagt er. „Mir ist es schon sehr wichtig, eine persönliche Note ins Spiel zu bringen, auch wenn ich Standards spiele“. Auf „Tour d’Horizon“ sind das Stücke wie „In A Sentimental Mood“ von Ellington, „My Song“ von Jarrett und „Watermelon Man“ von Hancock. Seit gut zehn Jahren gibt es die Formation „Random Control“ mit dem Holzbläser Andreas Broger und dem Blechbläser Johannes Bär jetzt schon. Eine Band, die ein breites Spektrum von österreichischer Volksmusik über Material vom Brasilianer Hermeto Pascoal bis hin zu den „Hits“ der gerade genannten Jazzpiano-Ikonen im Programm hat.

Kontrollierter Zufall

Mit „Random Control“ kann David Helbock nach Lust und Laune in einen Klangmalkasten greifen. Er selbst nutzt „Inside-Piano-Sounds“, wenn er die Saiten des Klaviers präpariert und anreißt, seine beiden Kollegen spielen eine Vielzahl an Instrumenten, die je nach Stimmung variiert werden. Von Saxofonen, Flöten und Klarinetten über Flügelhorn, Trompete, Sousafon und Tuba bis hin zu Alphorn und Didgeridoo. Aus den Originalen der Jazzikonen macht David Helbock Stücke, von denen jedes einzelne eine ganz besondere Atmosphäre mitbringt. Stücke, die aber anhand ihrer prägnanten Melodien gut wiedererkannt werden können. „Wir spielen viel mit Kontrasten“, sagt David Helbock über sein Trio. „Random Control an sich ist ja ein Kontrast, zum einen Freiheit oder Zufall, zum anderen Kontrolle.“ Und so machen sich auf dem neuen Album auch Kontraste bemerkbar, wenn Helbock und seine beiden Bandmitglieder das teils 50 Jahre alte Ausgangsmaterial mit Spaß ins Hier und Jetzt holen. Dass die beiden, übrigens am Salzburger Mozarteum ausgebildeten, Bläser des Trios vom Sopransaxophon bis zur Bassklarinette und von der Piccolo Trompete bis zum Alphorn so ziemlich alles spielen, was die jeweiligen Instrumentenfamilien hergeben – an die 20 Instrumente -, verleiht den Konzerten zirzensischen Drive und der Musik kontrastreiche Klangfarben. Spannende Unterhaltung zwischen den Polen „Random“ und „Control“, zwischen Improvisation und Komposition also ist hier garantiert.

Über die Jahre hat sich ein ganz eigenständiger Bandsound entwickelt und egal was David Helbock als Ausgangsmaterial wählt – ob wie in der Vergangenheit österreichische Volksmusik oder auch viele Eigenkompositionen (David Helbock hatte 2009 ein großes Kompositionsprojekt, wo er für ein Jahr lang jeden Tag ein neues Stück geschrieben hat) und jetzt eben diese „Pianoplayer´s Hits“. Die Band klingt immer wie RANDOM/CONTROL – eine Achterbahnfahrt der Gefühle – Musik fürs Ohr und Spannendes fürs Auge.

David Helbock´s Random/Control

  • David Helbock: Piano, Electronics, Toypiano, Melodika, Percussion
  • Johannes Bär: Trumpet, Piccolotrumpet, Flügelhorn, Sousaphone, Tuba, Alphorn, Beatbox, Didgeridoo, Electronics, Percussion
  • Andreas Broger: Sopransax, Tenorsax, Clarinet, Bassclarinet, Flute, Recorder, Flügelhorn, Percussion

Infobox:

Dienstag, den 19. März 2019 ab 20:30 Uhr
im Steinhäuser Hof
Rathausstrasse 6
67433 Neustadt

Kulturbeitrag VVK 25,- € Jazzclub NW e.V. Mitglieder ermäßigt Karten gibt es im Steinhäuser Hof, www.steinhaeuserhof.de / Tel.Nr.: 06321 489060