Aus für Sven – Unklarheiten und Zuverlässigkeiten – Bilderstrecke

Nachbericht: Samstags-Etappe

Oberinntrail: Hier muss das Team wie so oft die Bikes schieben. Wege auf denen so mancher "Fußgänger seine Schwierigkeiten hätte

Da waren es nur noch 6 … Einen kurzen Moment der Unachtsamkeit und schon passiert es. Die Strecke ist hart und fordert von jedem der Sportler das Letzte seiner Kräfte und Kondition. Sven befand sich in einer Abfahrt als ihn 6 km vor dem Ziel in Sur En der Fehler passierte. Zuerst waren allen geschockt. Es sah schlimmer aus, als es letztlich war. Die Tour ist für Sven dennoch gelaufen.

Dazu Betreuer Matthias Gulde

Sven hat heute eine Schotterkurve im Abfahrtsrausch zu schnell genommen und ist gestürzt. Mit Blut vor und im Mund sah das richtig schlimm aus. Wir waren geschockt. War aber zum Glück nur ein Schnitt an der Lippe. Das Handgelenk hat auch etwas abbekommen. Er konnte es nicht mehr bewegen. Zum Glück oder ironischer Weise war das kurz vor dem Etappenziel.
So konnte Herr Weiler die verbleibende Gruppe die letzen Kilometer zum Camp bringen während ich mit Sven auf unser "Luxusbegleitfahrzeug" wartete. Sven fuhr mit Frau DiMartino-Fumo im Auto und ich radelte aus Platzgründen noch zum Camp.

Sven hat im Krankenhaus einen Gips für 3 Wochen bekommen. Für ihn ist die Tour vorbei. Er ärgert sich und ist enttäuscht. Der Abend war dennoch schön: Das Team hat 2 Blockhütten, davor ein kleiner Pool und konnten Grillen.

Die Kids halten ganz gut durch. Die Jungs sind erfreulich fit. Ehrlich gesagt besser als ich gedacht habe. Andrea hat es heute mit Durchhaltewillen geschafft.

Er ist zufrieden mit seinen „Kids“. Trotzdem sehen die Jungsportler, dass es keine Spaßausfahrt unter Freunden ist. Immer wieder treten Schwächen zu Tage. Das Team ist aufeinander angewiesen. Jeder hat seinen Aufgabenbereich. Und doch muss Betreuer Matthias immer wieder eingreifen und an die Aufgaben erinnern. Da wird z.B. die falsche Landkarte eingepackt und erst nach Kontrolle durch die Betreuer gegen die Richtige ausgetauscht.

Matthias weiter

Insgesamt liegen die Kids bei der Navigation in ca. 70% der Fälle richtig. Dennoch geht es nicht ohne Anstupser. Sicherheitshalber haben Michael und Ich immer das richtige Kartenmaterial eingepackt.

Auf meine Frage ob Derjenige für morgen alles hat und auch wirklich alles drauf ist, was wir brauchen meinte er: "Ich glaube schon …".

Auch das Aufstehen erfordert Disziplin.

Heute haben Alle bis auf Sven 30 Min. verschlafen. Küchendienste müssen 5x "in den Hintern getreten bekommen" bis sie mal in die Gänge kommen.

Matthias hat alle Hände voll zu tun. Sein Rund-um-Job erfordert von Ihm alles was das Team alleine nicht leisten kann oder will. Motivator, Streckenkundler, Ersatz-Papa und Mädchen für Alles. Die Teilnehmer sollen alles alleine bewältigen. Doch ohne „Anschieben“ geht es nicht.

Ich denke es wäre lehrreich, die Kids mit ihrer "Easy-Einstellung" öfter mal ins Leere laufen zu lassen. Dafür ist das Projekt aber zu knapp an der Leistungsgrenze. Viele Verfahrer kann ich einfach nicht zulassen, weil das Team die Etappe sonst nicht schafft, insbesondere. Hinzu kommt der wackelige Wetterbericht.

Auf nach Italien

Heute begibt sich das Team in eine schwierige und anspruchsvolle Etappe:

Matthias schreibt über die Königsetappe

Uinaschlucht: 1350hm auf nur 10km. Insgesamt Etappe nur 13,5km aber die haben es in sich: endlos, steil, lange Tragepassage auf steilem Pfad, dann die berüchtigte Uina-Schluchtpassage: Schmaler Pfad an oft ungesichertem, hunderte Meter tiefem Abgrund und finsteren Felstunnels 

Daher gilt: fahren verboten und Bike talseitig schieben. Ziel: Sesvennahütte auf ca. 2250m. Hier haben wir dann Land Nummer 4 erreicht: Italien.

Ich bin zufrieden mit der Leistung meiner Kids. Doch in puncto Zuverlässigkeit besteht Lernbedarf.

So war die Samstagsetappe ein erstes Signal an alle Teilnehmer, dass nicht immer alles rund läuft und bis zum Ziel noch viel passieren kann. Wir drücken wie immer die Daumen und hoffen, dass es keine weiteren Ausfälle gibt.