Neustadt: Marie d‘Agoult – Eine deutsche Französin aus Leidenschaft – Vortrag von Suzanne Bohn am 17. März 2019

Veranstaltungshinweis
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Neustadt an der Weinstraße – Anlässlich des Internationalen Frauentages findet wieder eine Lesung mit Suzanne Bohn statt, und zwar am Sonntag, 17. März 2019, 10 bis 12.30 Uhr, im Casimirianum. Eingebettet ist sie in diesem Jahr in das Jubiläum „100 Jahre Frauenwahlrecht“. So lautet das Thema dieses Mal „Marie d`Agoult – eine Französin aus Leidenschaft“.

Veranstalterinnen sind die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Neustadt und des Landkreises Bad Dürkheim. Der Eintritt kostet 10 Euro inklusive Kaffee und Croissant. Karten gibt es unter 06321/855-357 oder 06322/961-1009.

Zum Hintergrund:
Die Gräfin Marie d’Agoult gilt als Stammmutter des heutigen Bayreuther Wagner-Clans. Sie wurde 1805 in Frankfurt/Main geboren, Deutsche durch ihre Mutter, eine Tochter aus der berühmten Bankiersfamilie Bethmann und Französin durch ihren Vater, den Grafen de Flavigny.

Sie heiratete den Grafen Charles d´Agoult und entschied sich für Frankreich. Marie d´Agoult war bildschön, hoch intelligent, sehr gebildet, aber psychisch labil. Mit 27 Jahren verliebte sie sich in den 21-jährigen Klaviervirtuosen und Komponisten Franz Liszt, für den sie Ehemann und Kinder verließ. Das skandalumwitterte Paar bekam bis zur Trennung drei Kinder, darunter Cosima Wagner.

Mit 34 stand die Aristokratin vor den Trümmern ihres Lebens. Es gelang ihr jedoch, sich zu resozialisieren. Sie kehrte ohne ihre Kinder nach Paris zurück, gründete einen Salon, in dem die hochkarätigsten Männer verkehrten. Marie d´Agoult etablierte sich in den darauf folgenden Jahren als Sozialistin und Feministin, vor allem aber als anerkannte Sozialhistorikerin und Germanistin. Marie d´Agoult starb am 6. März 1876 im Alter von 71 Jahren in geistiger Umnachtung.

Referentin Suzanne Bohn ist gebürtige Französin mit Wohnsitz im hessischen Braunfels, ist Kulturjournalistin und literarische Übersetzerin. Sie hat ein umfangreiches Repertoire an biografischen Erzählungen über ihre berühmten Landsleute. Ihre Vorträge bestechen durch Humor, Lebendigkeit, Temperament und Emotionen.