Mainz: Stadtnotizen

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Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat bisher mehr als 1.000 Studierende mit einem Deutschlandstipendium gefördert

Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft: Stipendiatinnen und Stipendiaten profitieren von aktiv gelebter Stipendienkultur

Seit der Einführung des Deutschlandstipendiums im Jahr 2011 wurden an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bisher über 1,6 Millionen Euro für dieses bundesweite Stipendienprogramm eingeworben, die der Bund verdoppelt, sodass die Studierenden Jahresstipendien in Höhe von 3.600 Euro erhalten. Insgesamt konnten so bislang 1.064 Studierende der JGU mit einem Deutschlandstipendium gefördert werden. Zum Wintersemester 2018/2019 wurden 182 Stipendien vergeben; dies entspricht 327.600 Euro, eingeworben von 49 Unternehmen, privaten Förderern und Stiftungen. Bei einem festlichen Dinner hatten Förderer und Stipendiaten der JGU gestern die Gelegenheit, sich persönlich kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. „Mit diesem Dinner bieten wir den Förderern und Stipendiaten des Deutschlandstipendiums an unserer Universität eine großartige Gelegenheit, einander persönlich zu begegnen und in den Austausch zu treten. Damit stärken wir das wertvolle Netzwerk von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft an unserer Universität und geben unserer aktiv gelebten Stipendienkultur viele Gesichter“, erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. „Die Möglichkeit, an deutschen Hochschulen Forschung und Lehre auf höchstem Niveau betreiben zu können, verdanken wir seit vielen Jahren nicht zuletzt privatem stifterischen Engagement. Mit dem Deutschlandstipendium werden auch an der JGU junge Talente gefördert, die bereit sind, über ihre hohe fachliche Qualifikation hinaus Verantwortung in Wirtschaft und Wissenschaft zu übernehmen. Gleichzeitig zielt das Stipendienprogramm darauf ab, jungen Menschen, die sich aus ökonomischen Gründen kein Studium leisten können, Möglichkeiten und Wege zu eröffnen“, so Krausch weiter.

Die Auswahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten liegt bei der Universität. Hierbei zählen in erster Linie Spitzenleistungen in Schule und/oder Studium. Weitere Auswahlkriterien können auch die Bereitschaft, soziale Verantwortung in der Familie, im Verein oder in einer sozialen Einrichtung zu übernehmen, oder der familiäre Hintergrund der Bewerberinnen und Bewerber sein.

Mit ihrer Beteiligung am Deutschlandstipendium zeigen die Förderinnen und Förderer der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gesellschaftliches Engagement und zugleich ihre Verbundenheit mit der Universität. „Wir als Verein der Freunde der Universität Mainz unterstützen bereits seit 2011 das Deutschlandstipendium-Programm an der JGU und haben bislang mehr als 130 junge Menschen in dieser für sie und ihren weiteren Karriereweg so wichtigen Lebensphase gefördert“, so Helmut Rittgen, Vorsitzender der Freunde der Universität Mainz e.V. „Denn wir wissen, dass unser Land auch in Zukunft gut ausgebildete und zugleich vielseitig engagierte junge Menschen mit einem Blick über den eigenen fachlichen Tellerrand hinaus benötigt. Das Deutschlandstipendium bietet uns eine sehr gezielte und individuelle Fördermöglichkeit zum langfristigen Wohl unserer Gesellschaft.“

Unternehmen bietet die Beteiligung am Deutschlandstipendium neben dem gesellschaftlichen Engagement insbesondere auch die Chance, frühzeitig Kontakt zu Führungskräften von morgen zu erhalten und den Wissenstransfer voranzutreiben. In diesem Jahr wiederholt als Förderer dabei sind unter anderem die Evonik Stiftung mit 11 Deutschlandstipendien, die BASF SE mit neun elf Stipendien, die Carl Zeiss Stiftung und die Alexander Karl-Stiftung mit je zehn bzw. 15 Stipendien sowie die AMGEN GmbH mit fünf Stipendien. Als neue Förderer begrüßt die JGU in dieser Förderperiode beispielsweise die Aareon AG, die in den nächsten drei Jahren jeweils vier Stipendien fördert. Neu dabei ist ebenfalls die Santander Stiftung, die sich bundesweit an vielen Hochschulen für das Deutschlandstipendium engagiert. Die Santander Stiftung fördert insbesondere Studierende mit hohem sozialen oder gesellschaftlichen Engagement. Darüber hinaus engagieren sich weitere Unternehmen, Fördervereine und Privatpersonen beim Deutschland­stipendium und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Zukunftschancen unserer Gesellschaft.

Als eine der ersten Hochschulen bundesweit hat sich die Johannes Gutenberg-Universität Mainz bereits im Sommersemester 2011 am Stipendienprogramm der Bundesregierung beteiligt. Grundlage des Deutschlandstipendiums ist das im Juli 2010 von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Stipendienprogramm-Gesetz (StipG). Mit dem Deutschlandstipendium sollen besonders begabte und leistungsstarke Studierende unterstützt werden, die einkommensunabhängig monatlich 300 Euro über einen Zeitraum von mindestens zwei Semestern erhalten. Darüber hinaus können bei der Vergabe auch gesellschaftliches Engagement oder der familiäre Hintergrund der Bewerberinnen und Bewerber berücksichtigt werden. In der Finanzierung des Deutschlandstipendiums übernehmen Förderer und Bund je 150 Euro. Ihre Zuwendung können die Förderer als Spende steuerlich geltend machen.

Onlinekurs für Hochschullehrende der JGU erhält Innovationspreis für Digitale Bildung delina 2019

Auszeichnung des Zentrums für audiovisuelle Produktion für digitalen Selbstlernkurs für Lehrende in Rheinland-Pfalz

Das Zentrum für audiovisuelle Produktion (ZAP) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat den Innovationspreis für Digitale Bildung delina 2019 für seinen Selbstlernkurs „Onlinekurse mit Lernvideos“ erhalten. Dieses Kursangebot möchte Hochschullehrende beim Einsatz digitaler Medien in ihren Lehr-Lernszenarien unterstützen. Von der medienpädagogischen Konzeption bis zur konkreten Medien-Produktionsplanung bietet der Onlinekurs Wissensinhalte, Reflexionen und Praxisbeispiele. Angelehnt an den Ablauf der Lehrtätigkeit, helfen Worksheets bei der Umsetzung der Anregungen in konkrete Planung. Der Zugang und die Nutzung der Inhalte ist offen gestaltet, sodass die Lehrenden eigene Ansprüche und Rahmenbedingungen einbeziehen und ihre eigene Herangehensweise wählen können. Über die internetbasierte Lernplattform OLAT des Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) ist der Kurs für alle Hochschullehrenden des Landes Rheinland-Pfalz mit deren Hochschulkennung frei zugänglich, für Externe nach einer kostenfreien Registrierung. Die delina-Jury wertet den nun prämierten Selbstlernkurs als einen „ganz besonders wichtigen und wertvollen Beitrag, den zielführenden Einsatz digitaler Medien in der Lehre zu fördern.“

Der Kurs „Onlinekurse mit Lernvideos“ ist im Rahmen des Projekts lernenmedial@JGU im ZAP entstanden mit dem Ziel, digitale Lehrkompetenzen an der JGU zu fördern und digitale Lernmedien in der Lehre zu implementieren. Der Onlinekurs und weitere Maßnahmen wurden gemeinsam mit Teams von Hochschullehrenden erprobt und weiterentwickelt. Die Projektergebnisse sind unter https://www.medienzentrum.uni-mainz.de/lernenmedial/ dokumentiert.

Lehrende in allen Bildungsbereichen sind Schlüsselfiguren für die digitale Wende. Umso wichtiger ist es, dass Maßnahmen zur digitalen Kompetenzentwicklung die Anforderungen und Bedürfnisse der Lehrenden berücksichtigen. Die Online-Selbstlernkurse des ZAP sind deshalb in Zugang und Nutzung flexibel, aber an den Prozess der Lehrtätigkeit in Ablauf und Inhalt angepasst. Reflexion und konkrete Anwendung sollen das Kursangebot zu einem nützlichen Begleiter machen. „Natürlich ist eine solche Maßnahme nur ein Schritt auf dem Weg zum Ziel. Die Digitalisierung in der Lehre ist ein komplexer Entwicklungsprozess und erfordert das gemeinsame Voranschreiten aller Stakeholder einer Bildungseinrichtung“, betont Nina Oehler vom ZAP.

Der Innovationspreis für Digitale Bildung delina wird getragen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem deutschen Digitalverband Bitkom. In den vier Kategorien „Frühkindliche Bildung und Schule“, „Hochschule“, „Aus- und Weiterbildung“ und „Gesellschaft und lebenslanges Lernen“ werden jährlich die drei besten Einreichungen nominiert und zur Preisverleihung auf der Messe LEARNTEC, Europas größte Veranstaltung für digitale Bildung für Schule, Hochschule und Beruf, eingeladen. Der delina will neue Trends im Bereich des digitalen Lernens aufgreifen, innovative Ideen fördern und ihnen Sichtbarkeit geben.