Speyer: Stadtnotizen

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Speyer hat eine vitale Innenstadt – IFH-Studie gibt der Domstadt gute Noten

Mit der Studie „Vitale Innenstädte“ hat das Institut für Handelsforschung Köln (IFH) zum dritten Mal untersucht, wie Passanten „ihre“ Stadtzentren bewerten und was ihnen dabei wichtig ist. Speyer belegt dabei einen hervorragenden Platz in der Spitzengruppe der mittelgroßen Städte und bilanziert nur wenig schlechter als der „Klassensieger“ Stralsund. Die Domstadt erhält eine Schulnote zwischen 2,0 und 2,1. Die Durchschnittsnote der Studie liegt bei 2,6. Dreißig Städte in der Ortsgrößenklasse 50.000 bis 100.000 Einwohner haben an der Befragung teilgenommen.

Für die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler sind diese Ergebnisse Ermutigung, die Attraktivität der Speyerer Innenstadt zu erhalten und weiter zu steigern. Dazu will sie in den nächsten Monaten mit allen relevanten Akteuren Gespräche führen und vor allem inhabergeführte Einzelhandelsgeschäfte und innovative neue Geschäftsideen unterstützen.

Die Studie wurde vom IFH Köln in Kooperation mit der städtischen Wirtschaftsförderung im Oktober 2018 durchgeführt und hat die lokale Standortattraktivität sowie das lokale Kaufverhalten im Rahmen einer groß angelegten Passantenbefragung in den Blick genommen. Insgesamt 116 Städte wurden einbezogen, annähernd 60.000 Passanten wurden befragt, davon über 400 in Speyer. Die Untersuchung umfasst u. a. Daten zur Besucherstruktur der Innenstadt, Wünsche und Anforderungen der Innenstadtbesucher, Einkaufsverhalten, Erreichbarkeit, Digitalisierung, Erlebnis, Rolle der Gastronomie und zukünftige Perspektiven.

Speyer-spezifische Ergebnisse weisen bei der Gesamtattraktivität der Innenstadt die Schulnoten1-2 aus, lediglich bei den Parkmöglichkeiten wird die Note 3 vergeben. Beim allgemeinen Ambiente ist die Bewertungsampel durchweg grün, also zwischen 1 und 2. Beim Einzelhandelsangebot gibt es noch Verbesserungspotenzial. Hier wird z.B. das Lebensmittelangebot in der Innenstadt mit der Note 3 bewertet. Die Gastronomie schneidet ebenfalls gut ab, bei Imbiss und Fast Food sowie Gastronomie im Handel wird eine kleine Schwäche festgestellt.

Die Innenstadtbesucher kommen zu knapp 57 Prozent aus Speyer, der Einzugsbereich der externen Besucher hat einen linksrheinischen Schwerpunkt von Schifferstadt bis Germersheim.

Gründe für den Besuch der Innenstadt sind Einkauf und Besuch der Gastronomie. Deutlich über dem Durchschnitt liegt der Anteil der Besucher, die wegen kultureller Angebote und zum Sightseeing in die Innenstadt kommen. Auch die Aufenthaltsdauer mit über 2 Stunden liegt weit über dem Schnitt.

Das durchschnittliche Besucherprofil für Speyer findet sich in einer weiblichen Person, 44-46 Jahre alt, wöchentlicher Besuch, Anreise individuell mit PKW/Motorrad mit dem Ziel Einkauf, Gastronomie, Sightseeing, Kultur und Freizeit zu erleben.

Was die online-Affinität der Innenstadtbesucher angeht, wollen zwar über 45 % sich gerne online über Geschäfte in der Innenstadt und deren Angebote informieren. Bei dem Wunsch online bei den Geschäften der Innenstadt bestellen zu können, online reservierte Waren dort abholen zu können, online prüfen zu können, ob Waren vorrätig sind oder bei Anbietern der Innenstadt Treuepunkte sammeln zu können, liegt Speyer allerdings deutlich unter dem Durchschnitt der Vergleichsstädte.

Im Ergebnis hat sich das Einkaufsverhalten der Besucher*innen durch das Angebot online einkaufen zu können seit 2016 nicht wesentlich geändert. In Speyer liegt der Anteil derer, die sagen, sie kauften verstärkt online ein und besuchten die Innenstadt aus diesem Grund seltener, sogar noch unter dem Ortsgruppendurchschnitt bei 13 %.

Russenweiher: Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie liegen vor

Der Russenweiher im Neuland hat in der Vergangenheit immer wieder wegen Sauerstoffmangel und Fischsterben für Schlagzeilen gesorgt. Experten der Universität Koblenz-Landau haben die Problematik in den Jahren 2017 bis 2018 genauer untersucht und geeignete Maßnahmen geprüft. Nun liegen die abschließenden Ergebnisse der umweltökonomischen Bewertung vor, zu der im Herbst 2018 eine Bürgerbefragung stattgefunden hat.

Im Biomonitoring-Projekt hatten die Wissenschaftler/innen herausgefunden, dass große Mengen an Nährstoffen über das Grundwasser und den nahe gelegenen Renngraben in den Russenweiher gelangen und sich am Boden des Sees bereits eine dicke Schlammschicht gebildet hat. Aufgrund des beständigen Grundwasserzustroms kann dieser natürliche Verlandungsprozess nicht aufgehalten, sondern nur verzögert werden. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse prüften die Experten, welche Maßnahmen für die Weiterentwicklung des Sees wissenschaftlich sinnvoll sind.

Die auf diesem Wege erarbeiteten Handlungsoptionen gilt es nach wie vor abzuwägen. Um die Bevölkerung in diesen Entscheidungsprozess miteinzubeziehen, hat die Universität Koblenz-Landau bereits im Herbst 2018 eine repräsentative Befragung durchgeführt und so ermittelt, welche Maßnahmen von den Bürger/innen als besonders wichtig und erstrebenswert eingeordnet werden. Insgesamt wurden 259 Interviews im Stadtgebiet durchgeführt – vor allem in den an den Russenweiher angrenzenden Stadtteilen. Die Auswahl der Befragten erfolgte dabei als gewichtete Zufallsstichprobe. Weitere 20 Interviews wurden mit Mitgliedern des Angelsportvereins Anglerfreunde Speyer e.V. geführt.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Mehrheit der Befragten für zusätzliche Maßnahmen ausspricht, die den Verlandungsprozess verlangsamen und den ökologischen Zustand des Sees insgesamt verbessern. Dazu zählen die Installation eines weiteren Wasserbelüfters, die Einschränkung des Fischbesatzes sowie die Schaffung von weiteren Flachwasserzonen und gewässerökologisch wertvollen Uferstrukturen.

Die Mitglieder des Vereins Anglerfreunde Speyer e.V. haben sich in der erweiterten Befragung mehrheitlich für eine Sedimententnahme durch Ausbaggern ausgesprochen. Eine Einschränkung des Fischbesatzes würden sie mittragen.

Bezüglich der zukünftigen Gestaltung des Geländes haben die meisten befragten Bürger/innen befürwortet, dass insbesondere die Interessen von Spaziergängern, Anwohner/innen, Kindern und Rentnern in den Blick genommen werden. Unabhängig davon wünschten sie sich vor allem neue Sitzgelegenheiten, mehr Pflege und eine optisch schönere Gestaltung des Geländes. Ebenfalls haben sich viele Befragte für einen neuen Spielplatz, die Aufwertung bestehender Wege, neue Freizeitinfrastruktur, mehr Mülleimer und Informationstafeln für Umweltbildungszwecke ausgesprochen.

Nachdem die Untersuchungen der Universität Koblenz-Landau nun abgeschlossen sind, wird die Stadt Speyer in einem nächsten Schritt die Förderfähigkeit der von der Bevölkerung präferierten Maßnahmen überprüfen und eine Beschlussvorlage für das weitere Vorgehen erarbeiten.

Die Gesamt-Studie wird zu 90% über Fördermittel der „Aktion Blau Plus“ durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz finanziert.

Malteser bilden zum Betreuungsassistenten (w/m) aus

Speyer. Demenziell veränderte Menschen brauchen ein hohes Maß an Betreuung. Auf deren Bedürfnisse eingehen und deren Lebensqualität erhöhen – das lernen Teilnehmer der Malteser Ausbildung zum Betreuungsassistenten. Das Angebot richtet sich sowohl an pflegende Angehörige, an Schwesternhelferinnen und Pflegediensthelfer, die sich weiterbilden wollen als auch an alle, die sich in der Pflege engagieren wollen. Mit dem Abschluss können die Teilnehmer genauso helfen wie ausgebildetes Pflegepersonal. Betreuungsassistenten unterstützen Demente bei alltäglichen Aktivitäten. Seit 2008 ist die Qualifikation zum Betreuungsassistenten nach SGB XI §53 geregelt.

Die Ausbildung zum Betreuungsassistenten setzt sich aus fünf Einzel-Modulen und zwei Praktika zusammen:

  • Schwesternhelferin/Pflegediensthelfer: 11. Februar bis 08. März 2019
  • Demenziell veränderte Menschen verstehen und begleiten: 08. April bis 16. April 2019
  • Aktivierung von Senioren: 17. April bis 23. April 2019
  • Hauswirtschaft und Ernährung: 20. Mai bis 24. Mai 2019

Während der Ausbildung absolvieren die künftigen Betreuungsassistenten noch ein 80-stündiges Pflegepraktikum und ein 80-stündiges Betreuungspraktikum in einer stationären Pflegeeinrichtung für demenziell veränderte Menschen.

Eine Förderung durch einen Bildungsgutschein von der Agentur für Arbeit und des Jobcenters, die Bildungsprämie Bund sowie einen Qualischeck Rheinland-Pfalz ist möglich. Hierzu informieren die Malteser gerne.

Die Kurse finden in der Diözesangeschäftsstelle der Malteser, Alter Postweg 1 in Speyer, montags bis freitags jeweils von 8.30 bis 13.30 Uhr statt.

Für weitere Informationen oder die Anmeldung zum Kurs steht Sabine Wüst von den Maltesern in Speyer unter 06232/6778-14 oder Sabine.Wuest@malteser.org gerne zur Verfügung.