Guido Wolf MdL, Minister der Justiz und für Europa diskutierte mit den Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Bildungszentrums Ettlingen die Zukunft von Europa.
Guido Wolf MdL, Minister der Justiz und für Europa diskutierte mit den Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Bildungszentrums Ettlingen die Zukunft von Europa.

Kreis Karlsruhe – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes

Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses – Rheinstetten

Die nächste öffentliche Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses wird hiermit auf Dienstag, 5. Februar 2019, 19:00 Uhr Sitzungssaal Rathaus Alte Schule, Hauptstraße 2 mit folgender Tagesordnung einberufen:

  1. Mitteilungen des Bürgermeisteramtes
  2. Bericht der Jugend- und Schulsozialarbeit
  3. Bericht der Stadtbibliothek
  4. Antrag des Kunstvereins Rheinstetten e.V. auf Kulturförderung
  5. Annahme von Spenden für den Sozialfonds
  6. Verschiedenes / Wünsche und Anfragen

Hierzu ist die Einwohnerschaft recht herzlich eingeladen. Die an die Mitglieder des Gemeinderates ausgegebenen Beratungsunterlagen können in der Geschäftsstelle Gemeinderat, Rappenwörthstr. 49, 2. OG, Zimmer 303, während den üblichen Dienstzeiten eingesehen werden. gez. Sebastian Schrempp, Oberbürgermeister Sitzungsdokumente im Internet: www.rheinstetten.de/RIS

Europapolitische Diskussion mit Jugendlichen des Beruflichen Bildungszentrums Ettlingen – Minister Guido Wolf von der europäischen Idee überzeugt – SIEHE FOTO

Kreis Karlsruhe. Die Flüchtlingskrise und der Brexit sind gegenwärtig die großen Themen, die auf europäischer Ebene diskutiert werden und die zeigen, dass die europäische Union als Solidargemeinschaft vor großen Herausforderungen steht. Einer, der mit der Materie bestens vertraut ist, war am vergangenen Montag auf Einladung von Landrat Dr. Christoph Schnaudigel zu Gast am Beruflichen Bildungszentrum Ettlingen (BBZ). Guido Wolf MdL, Minister der Justiz und für Europa, stellte sich dort den Fragen von rund 70 Schülerinnen und Schülern der Beruflichen Gymnasien. „Angesichts der bevorstehenden Europawahl eine einzigartige Chance für die jungen Menschen, ihre Anliegen und Erwartungen in Bezug auf Europa heute direkt gegenüber politischen Entscheidungsträgern äußern zu können“, begrüßte der Landrat die Anwesenden, darunter auch der Ettlinger Oberbürgermeister Johannes Arnold, die Landtagsabgeordneten Christine Neumann-Martin (CDU), Barbara Saebel (Bündnis 90/Die Grünen) sowie den Betreuungsabgeordneten Jonas Weber (SPD). Den drei Schulleitern des BBZ, Claudia Märkt (Wilhelm-Röpke-Schule), Kerstin Hollwedel (Bertha-von-Suttner Schule) und Joachim Dambach (Albert-Einstein-Schule) dankte er für die Bereitschaft, die Veranstaltung durchführen zu können.

Minister Guido Wolf warb zunächst in einem Impulsvortrag für die europäische Idee, die wichtig sei, damit der seit über 70 Jahren herrschende Frieden weiterhin bewahrt werde. Die Möglichkeit, überall und jederzeit innerhalb der EU zu reisen, zu studieren oder sich eine Arbeit zu suchen, seien bedeutende Errungenschaften der Europäischen Union, die insbesondere für die Jugendlichen von großem Wert sind. Dies traf auf breite Zustimmung der Schülerinnen und Schüler, die davon berichteten, wie einfach es tatsächlich in der EU ist, sich frei zu bewegen und hinzugehen, wohin man möchte. Wie das dann künftig mit Großbritannien laufen werde, insbesondere wenn man dort studieren wolle, fragte ein Schüler. Aufgrund der noch ungeklärten Modalitäten des Brexit seien negative Auswirkungen nicht auszuschließen, erläuterte Minister Guido Wolf.

Neben dem Thema, welche Bedeutung Europa für die Jugendlichen hat, stieß auch der Bereich Bildung auf großes Interesse. Ob es europaweit identische Bildungssysteme geben werde und ob sich Deutschland und das Land Baden-Württemberg nicht überlegen wollen, sich an anderen Ländern zu orientieren, die in vergleichbaren Studien besser abschneiden, wurde gefragt. Voneinander lernen und dabei die eigenen Stärken und Schwächen berücksichtigen ist für Minister Guido Wolf der richtige Weg.

Trotz einiger „Baustellen“ wie der Brexit oder Länder mit populistischen Bewegungen sieht der Minister Europa nicht grundsätzlich gefährdet. Europa sei eine Werte- und Rechtsgemeinschaft, deren freiheitlich-demokratische Struktur allen die gleichen Chancen und Perspektiven bietet und die auch in Zukunft – obwohl es nicht leichter werde – Bestand haben wird.

100 Jahre Frauenwahlrecht

Historikerin gab Einblicke in die Hintergründe der Forderung der Frauenbewegung nach politischer Partizipation

Kreis Karlsruhe. Das Frauenwahlrecht, das uns heute so selbstverständlich ist, musste sich gegen viele Vorurteile von Männern und Frauen durchsetzen. Die Geburtsstunde in Deutschland am 12. November 1918 erfolgte durch den Aufruf an das deutsche Volk vom Rat der Volksbeauftragten. Hier heißt es: “Alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften sind fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten, allgemeinen Wahlrecht auf Grund des proportionalen Wahlsystems für alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen zu vollziehen”. Am 30. November 1918 trat in Deutschland das Reichswahlgesetz mit dem allgemeinen aktiven und passiven Wahlrecht für Frauen in Kraft. Die Historikerin Claudia Weinschenk beleuchtete in ihrem Vortrag „Dem Reich der Freiheit werb ich Bürgerinnen“ am 22. Januar im Landratsamt Karlsruhe die geschichtlichen Hintergründe zu dieser Entwicklung. Was steckte hinter der Forderung nach politischer Partizipation? Welche Stellung hatten Frauen im Staatswesen bislang inne? Welche Folgen hatte die Ausgrenzung von Frauen aus politischen Entscheidungen? Weinschenk ging in ihrem Vortrag auch auf die unterschiedlichen Strömungen der Frauenbewegung ein. 37 Parlamentarierinnen zogen schließlich nach der Wahl vom 19. Januar 1919 in die verfassunggebende Nationalversammlung ein. Die Sozialdemokratin Marie Juchaz, die als erste Frau eine Rede in der Nationalversammlung hielt, stellte fest, dass die Regierung den Frauen gegeben habe, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden sei.

Die Veranstaltungsreihe der Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Karlsruhe, Karin Sälzler, Stadt Waghäusel, Silke Benkert, Stadt Ettlingen, Sabine Riescher, Stadt Bruchsal und Astrid Stolz, Landratsamt Karlsruhe, die vom Ministerium für Soziales und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg unterstützt wird, wird am 14. März um 20 Uhr mit einer Filmaufführung „Sternstunde ihres Lebens“ in der „Kulisse“ Ettlingen, Am Dickhäuterplatz 16, fortgesetzt. Elisabeth Selbert kämpft gegen alle Widerstände für die Aufnahme des Satzes „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ in das Grundgesetz der zukünftigen Bundesrepublik Deutschland und legt damit den Grundstein für eine bis zum heutigen Tag politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung zum Thema Gleichberechtigung. Anmeldungen bitte per E-Mail direkt beim Kino Kulisse an: kulisse-kino@web.de oder telefonisch täglich in der Zeit von 8 – 21 Uhr unter: 07243 330633.