NCT gründet „OnkoAktiv am NCT Heidelberg e.V.“ – Ausbau des Angebots „Bewegung bei Krebs“

Sport- und bewegungstherapeutisches Angebot in der Region

Eine teilnehmende Mannschaft bei "Rudern gegen Krebs" der Rudergesellschaft Heidelberg, die mit dem NCT im Rahmen des Sportprogramms für Patientenrudern kooperiert

Heidelberg – Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg baut sein bewegungstherapeutisches Netzwerk im Kampf gegen den Krebs weiter aus. Hierzu wurde der Verein "OnkoAktiv am NCT Heidelberg e.V." gegründet. Ziel ist es, einen Verbund von Gesundheitseinrichtungen aufzubauen, der onkologischen Patienten wohnortnah ein qualitätsgesichertes sport- und bewegungstherapeutisches Angebot ermöglicht.

Dem Verein beitreten können therapeutische Einrichtungen, die sich in der Sport- und Bewegungstherapie für onkologische Patienten engagieren und Pionierarbeit leisten möchten, Rehakliniken und Sportvereine. BASF SE unterstützt die Arbeit des onkologischen Vereins und engagiert sich in Persona von Dr. Markus Gomer im Vereinsvorstand.

Die Vorarbeiten sind geleistet: Seit der Netzwerkgründung im Jahr 2012 hat der jetzige Vorstand um den 1. Vorsitzenden Professor Dirk Jäger, ärztlicher Direktor am NCT, die Zeit genutzt, um organisatorische Strukturen aufzubauen, die konkrete Ausrichtung zu präzisieren und erste Teilnehmer zu gewinnen. Schon 250 Patienten des NCT konnten über das Netzwerk an Einrichtungen vermittelt werden und somit ihre sporttherapeutische Behandlung außerhalb des NCT fortsetzen. Diese Zahl soll sich 2015 um weitere 200 Patienten erhöhen. Unterstützt wird das Projekt von BASF SE finanziell sowie in Person von Dr. Markus Gomer, Leiter der Einheit Sport und Gesundheitsförderung bei BASF, der auch aktiv im Vorstand mitarbeitet.

"Durch den Ausbau eines regionalen Netzwerkes OnkoAktiv werden künftig deutlich mehr Patienten in der Lage sein dieses Angebot in Anspruch zu nehmen. Langfristig besteht das Potential, dass 1.000 Menschen davon profitieren", so Gomer.

Professor Jäger: "Das OnkoAktiv Netzwerk ist ein Pionierprojekt in der Onkologie und bringt eine der wichtigsten nichtmedikamentösen Behandlungsmöglichkeiten wohnortnah zu den Patienten. Dies wird die Versorgung unserer Patienten am NCT maßgeblich verbessern."

Dr. Joachim Wiskemann, Co-Leiter AG Bewegung und Krebs am NCT und Stellvertreter Jägers im OnkoAktiv-Vorstand, ergänzt:

"Wir standen häufig vor dem Problem, dass wir unsere Patienten nicht weiter betreuen konnten, da der Anfahrtsweg einfach zu weit war. Mit dem Netzwerk bringen wir nun die Sport- und Bewegungstherapie zu den Patienten."

Ziel von OnkoAktiv ist es, eine geschlossene Behandlungskette aufzubauen: Von der Akutbehandlung über die Rehabilitation bis zur Nachsorge sollen die Angebote für Patienten eng vernetzt werden und reibungslos eine hohe Betreuungsqualität sichern. Aktuell finden sich bereits 17 OnkoAktiv-Netzwerkpartner in der Metropolregion Rhein-Neckar und auch darüber hinausgehend in Regionen rund um Bretten, Karlsruhe, Darmstadt und Kaiserslautern. Der Verein wird zudem Fortbildungsangebote für Therapeuten der Bewegungsberufe, Mediziner und medizinisches Fachpersonal schaffen. Gleichzeitig sollen alle Aktivitäten von OnkoAktiv wissenschaftlich untersucht werden, um auch langfristig Erkenntnisse über diese nichtmedikamentösen Behandlungsmöglichkeiten zu gewinnen. Flankiert wird das Engagement durch politische Aktivitäten, die darauf hinwirken, die Sport- und Bewegungstherapie für onkologische Patienten mit Unterstützung von Krankenkassen finanzieren zu können.

Mitglied bei OnkoAktiv können therapeutische Einrichtungen, Rehakliniken und Sportvereine werden. Den Mitgliedern steht für sporttherapeutische Fragen eine Koordinatorin am NCT zur Verfügung. Zudem wird OnkoAktiv eine Online-Trainingsplattform auf der NCT-Website für Therapeuten und Patienten einrichten.

Ein Beirat, der sich aus Medizinern, politischen Unterstützern, Förderern und Patienten zusammensetzen wird, soll für die interne Unterstützung und externe Flankierung sorgen. Bisher ist sicher, dass Manfred Lautenschläger, Manfred-Lautenschläger-Stiftung, Klaus Schrott, Stiftung Leben mit Krebs, Professor Klaus Roth, Sportwissenschaftliches Institut der Universitätsklinik Heidelberg, Professor Jürgen Debus, Universitätsklinikum Heidelberg, Professor Jürgen F. Riemann, Stiftung Lebensblicke Ludwigshafen, sowie Professor Peter Hohenberger und Professor Frederik Wenz, Tumorzentrum Mannheim, dem Vorstand beratend zur Seite stehen. Weitere Mitglieder folgen in Kürze.

Hintergrund

Das NCT möchte sich neben seinen Ambitionen im Bereich der klinischen Versorgung und Forschung auch auf dem Gebiet "Bewegung mit Tumorpatienten" zu einem Referenzzentrum in Deutschland und Europa entwickeln und maßgeblich dazu beitragen, bestehende Therapieansätze zu optimieren und neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren. Dies soll durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern vor Ort aber auch durch die Bildung überregionaler Versorgungs- und Forschungsnetzwerke zum Thema "Sport und Bewegung bei Krebs" erreicht werden. Das Netzwerk OnkoAktiv stellt eine zentrale Komponente in dieser Entwicklung dar.