Heidelberg: Stadtnotizen

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Restaurierung des Karlstors ist abgeschlossen

Die Restaurierungsarbeiten am Karlstor in der Heidelberger Altstadt sind abgeschlossen. Seit Dienstag, 15. Januar 2019, ist das Gerüst abgebaut und das Wahrzeichen am östlichen Ende der Altstadt erstrahlt wieder in neuem Glanz. Die Stadt Heidelberg hat seit August 2017 umfangreiche Naturwerksarbeiten am Karlstor durchgeführt, um das Gebäude zu erhalten und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Unter anderem wurden die Sandsteinornamente gesichert und ergänzt, die Stuckdecke im Durchgang instandgesetzt und der Anstrich erneuert, offene Fugen geschlossen und die Fassaden gereinigt. In den Innenräumen wurden die historischen Putze gesichert und die Originalholztüren repariert.

Besonderes Augenmerk lag auf den Löwenfiguren auf dem Karlstor: Alle vier Sandstein-Löwen des deutschen Bildhauers Peter Simone Lamine wiesen erhebliche Schäden auf. Die zwei auf der Ostseite des Tores konnten restauriert werden, die zwei Löwen auf der Westseite wurden im August 2018 durch Kopien ersetzt. Sie sind aus demselben Sandstein hergestellt wie ihre originalen Vorgänger.

Die Stadt wurde bei der Restaurierung des Karlstors von Land, Bund und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit insgesamt rund 373.000 Euro unterstützt. Die Kosten der Restaurierung belaufen sich insgesamt auf rund 900.000 Euro. Um die Planung und Überwachung der Arbeiten hat sich das Architekturbüro Behrens aus Landau im Auftrag der Stadt gekümmert.

Das Karlstor – ein Schmuckstück am Rande der Altstadt

Das Karlstor wurde 1775 bis 1781 während der Regentschaft des Kurfürsten Karl Theodor nach Plänen des französischen Architekten Nicolas de Pigage errichtet. Als Repräsentativarchitektur aus Sandstein imitiert es die Form eines römischen Triumphbogens: Auffällig sind die vier Säulen, die sich auf den beiden Hauptseiten paarweise rechts und links der Toröffnung befinden. Oberhalb der Säulen befindet sich ein Architrav (Querbalken) mit Triglyphenfries und auskragendem Gesims. Den oberen Abschluss bildet ein zu beiden Schauseiten ausgeführter, hoher Zieraufbau. An der Westseite sieht man die Portraits des Kurfürsten und seiner Gemahlin, die gegenüberliegende Seite ziert das Wappen des Kurfürsten. Zu beiden Seiten befinden sich je zwei steinerne Löwen. Die bildhauerischen Arbeiten wurden von dem deutschen Bildhauer Peter Simone Lamine ausgeführt. Der Grundriss des Karlstors hat die Form eines Rechtecks. In den 1980er Jahren wurde das Karlstor bereits einmal umfassend saniert. Mit der Zeit hat vor allem der Bauschmuck unter der Witterung gelitten und es sind erhebliche Schäden entstanden.