Neckarsulm – Ein seltener Fall liegt derzeit zur Bearbeitung auf einem Schreibtisch der Neckarsulmer Polizei. Ein 44-Jähriger wird beschuldigt, wilde Vögel gefangen zu haben und wird auch verdächtigt, ein Schwarzfischer zu sein. Auf ihn gekommen ist die Polizei, weil ein Jagdpächter am Sonntag hinter einem Gebüsch am Ortsrand von Neckarsulm aus einer Falle eine Blaumeise befreit hatte und dies der Polizei meldete.
Im Rahmen einer Kontrolle am Montagnachmittag wurde der Mann bei zwei solcher selbst gebastelten Fallen angetroffen. Wieder befand sich eine Blaumeise in einem der Behälter.
In der Wohnung des Türken fanden die Beamten dann zehn weitere Blaumeisen und ein Rotkehlchen. Angeblich hatte er die Tiere zum Anschauen für die Kinder seiner Lebensgefährtin gefangen.
Er hätte sie laut seinen Angaben bald wieder frei gelassen.
Da die Vögel sichtlich verängstigt waren und unter Stress standen, ließen die Polizisten sie frei.
Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der 44-Jährige einen Fischereiausweis seines verstorbenen Cousins mit sich führte. Eine Zeugin erzählte außerdem, dass sich in einer Regentonne neben dem Wohnhaus im vergangenen Jahr einmal lebende Fische befunden hatten, weshalb die Polizei nicht ausschließt, dass der Mann diese Fische “schwarz”, also ohne Erlaubnis, gefangen hatte.
Da er bislang noch keine ordnungsgemäßen “Papiere” vorweisen konnte, wird auch überprüft, ob er sich illegal in Deutschland aufhält. Die Fallen, das Lockfutter und ein Transportbehältnis wurden beschlagnahmt.