MTG Mannheim holt 4 x DM-Gold bei der U23

U23-Talente räumen ab

Mannheim – Die Leichtathleten der MTG Mannheim sorgten bei den Deutschen U23-Meisterschaften in Wetzlar für großartige Leistungen und holten vier Titel und zwei Bronzemedaillen. Allen voran die Titelverteidiger Shanice Craft (Kugel) und Patrick Domogala (100 Meter). Ricarda Lobe (100 Meter Hürden) überraschte mit ihrem Sieg, die 4 x 100-Meter-Staffel der Frauen holte den erhofften Titel. Rüdiger Harksen , kommissarischer Abteilungsleiter der MTG-Leichtathleten, ist begeistert: „Das war ein fantastisches Mannschaftsergebnis. Besonders auch, wie die Titel und Medaillen zustande gekommen sind. Wir können sehr stolz auf das Abschneiden unserer jungen Athleten sein.“

Patrick Domogala hatte nach den World Relays auf den Bahamas, wo er mit der deutschen 4 x 100-Meter-Staffel mit Platz acht die Olympia-Qualifikation sicherstellte, Probleme mit der Leiste. So waren die Deutschen U23-Meisterschaften in Wetzlar sein erster 100-Meter-Wettkampf in Europa in diesem Jahr. Ihm gelang ein glänzender Saisoneinstieg: Im Vorlauf lief er 10,38 Sekunden und hakte die Norm für die U23-EM in Tallinn ab. Im Zwischenlauf sprang in 10,30 Sekunden sogar eine neue persönliche Bestzeit heraus. Im Endlauf legte Patrick nochmal 10,33 Sekunden nach und konnte seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Auf die 200 Meter am nächsten Tag verzichtete Patrick.

Die zweite Titelverteidigung gelang Shanice Craft. Die Diskuswerferin hatte sich ein Mammut-Reiseprogramm auferlegt. Am Samstag startete sie nach einer Oberschenkelverletzung beim Diamond-League-Meeting in New York mit dem Diskus in die Sommersaison. Mit 62,69 Meter belegte Shanice im Weltklassefeld Rang vier. Von New York ging es via Frankfurt direkt nach Wetzlar in den Kugelstoßring. Dort zeigte sie gleich im ersten Versuch mit 16,99 Meter ihre beste Weite. Wie im vergangenen Jahr wurde es nochmal spannend, als Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig) im vierten Versuch 16,89 Meter stieß. Doch das blieb ihr bester Versuch und Shanice holte ihren fünften nationalen Titel in der U23. Nebenbei erfüllte sie im ersten Kugelstoß-Wettkampf der Saison auch noch die Norm für die U23-EM von 16,30 Meter.

Ricarda Lobe überraschte mit ihrem Titelgewinn über 100 Meter Hürden. Die 21-Jährige läuft seit Saisonbeginn von Bestzeit zu Bestzeit. Die U23-EM-Norm hat sie schon mehrmals unterboten. Zunächst in 13,39 in Weinheim, dann in 13,38 und 13,30 Sekunden in Regensburg. In Wetzlar war nun die nächste Bestzeit fällig. Zunächst rannte Ricarda im Vorlauf 13,52 Sekunden und zog mit der drittschnellsten Zeit ins Finale ein. Dort trat die Jahresschnellste Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz) nicht an. So war der Weg frei für Ricarda, die in 13,22 Sekunden bei 1,8 m/s eine glänzende neue Bestzeit aufstellte. Monika Zapalska (TV Wattenscheid/13,37 Sekunden) konnte Ricarda Dank der neuen Bestleistung in Schach halten. In der aktuellen europäischen U23-Bestenliste rückte die MTGlerin nun auf Rang fünf vor.

Ihre zweite Goldmedaille holte Ricarda gute zwei Stunden später mit der 4 x 100-Meter-Staffel der U23-Frauen. Bereits im Vorlauf am Samstag hatten die Mannheimerinnen mit Kira Weinberg, Alexandra Burghardt, Ricarda Lobe und Carina Frey in 44,64 Sekunden geglänzt und waren als Vereinsmannschaft nur 14 Hundertstelsekunden über der DLV-Norm für die U23-EM geblieben.

„Das ist eine Zeit, die ganz selten von Vereinsstaffeln gelaufen wird“,

so Rüdiger Harksen. Am Sonntag waren die jungen Damen ähnlich schnell unterwegs, als Schlussläuferin Carina Frey ein stechender Schmerz im Oberschenkel ereilte. Sie schaffte es noch, das Rennen in 44,91 Sekunden ins Ziel zu retten. Immer noch knapp eine halbe Sekunde vor den zweitplatzierten Sprinterinnen des LT DSHS Köln.

Alexandra Burghardt setzte über 100 Meter ihre Bestzeiten-Jagd in Wetzlar fort. Nach 11,54 (VL) und 11,44 (ZL) Sekunden waren im Endlauf 11,32 Sekunden fällig – eine Steigerung um zwei Hundertstel Sekunden. Damit holte Alexandra hinter Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge/11,27 Sekunden), die sich im Zwischenlauf auf die WM-Norm von 11,21 Sekunden verbessert hatte, und Lisa Mayer (LG Langgöns/Oberkleen/11,31 Sekunden) Bronze. Die Norm für die U23-EM hat auch Alexandra schon unterboten. Ihr Trainer Valerij Bauer attestiert ihr großes Entwicklungspotenzial für die kommenden Jahre.

Für die zweite MTG-Bronzemedaille sorgte die Jüngste. Hannah Mergenthaler rannte bereits im Vorlauf über 400 Meter zu einer neuen Bestzeit von 53,88 Sekunden. Damit unterbot sie im dritten 400-Meter-Rennen der Saison die Norm für die U20-EM um eine halbe Sekunde. Im Finale am Sonntag blieb Hannah in 54,25 Sekunden gleich nochmal unter der Norm von 54,40 Sekunden. Hinter Christina Hering (LG Stadtwerke München/52,91 Sekunden) und Laura Müller (LSG Saarbrücken/Sulzbachtal/53,07 Sekunden) wurde Hannah Dritte.

Ihren dritten Auftritt auf der Stadionrunde hatte Hannah in einem der letzten Wettbewerbe der Meisterschaften. Über 4 x 400 Meter liefen Hannah Mergenthaler, Lisa Münzer, Alexandra Trzensik und Jessica-Bianca Wessolly) 3:51,03 Minuten und belegten damit Rang sechs.

Kira Weinberg hatte sich im Vorlauf über 100 Meter Hürden in den Bestzeiten-Reigen eingereiht: In 13,84 Sekunden erreichte sie als Fünfte das Finale. Dort wurde sie dann nach einem Fehlstart disqualifiziert. Carina Frey lief in  11,98 Sekunden in den Zwischenlauf über 100 Meter. Dort verzichtete sie auf das Rennen. Patrick Genssle warf den Diskus auf 47,84 Meter und wurde Zwölfter. Dennis Herdt qualifizierte sich über 200 Meter in Bestzeit von 21,91 Sekunden für die beiden Endläufe. Dort lief er in 21,96 Sekunden auf Gesamtrang zehn. Jessica-Bianca Wessolly lief über 200 Meter im Vorlauf 25,18 Sekunden. Jonas Kriesamer legte die 100 Meter in 10,85 Sekunden zurück.