Neckar-Odenwald-Kreis: Kreisnotizen

Neckar-Odenwald-Kreis – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes

Zwei weitere Biberberater sollen Konflikte zwischen Mensch und Natur lösen

Bestellung der neuen Biberberater Markus Volk (2. v. l.) und Martin Kuhnt (3. v. l.) zusammen mit (v. l.) Fachdienstleiter Georg Pilgram, Biberberater Joachim Bernhardt, dem Ersten Landesbeamten Dr. Björn-Christian Kleih und Landrat Dr. Achim Brötel. Foto: Landratsamt
Bestellung der neuen Biberberater Markus Volk (2. v. l.) und Martin Kuhnt (3. v. l.) zusammen mit (v. l.) Fachdienstleiter Georg Pilgram, Biberberater Joachim Bernhardt, dem Ersten Landesbeamten Dr. Björn-Christian Kleih und Landrat Dr. Achim Brötel. Foto: Landratsamtodenwald

Mosbach. Die Biberpopulation im Neckar-Odenwald-Kreis wächst seit Jahren kontinuierlich. Derzeit wird sie auf rund 100 Tiere geschätzt. Darauf reagiert nun der Neckar-Odenwald-Kreis, indem er, zusätzlich zu dem schon 2016 bestellten Biberberater Joachim Bernhardt aus Buchen, nun mit Martin Kuhnt (Walldürn) und Markus Volk (Osterburken) zwei weitere Biberberater benannt hat. Die drei Berater werden ab Januar im Team die unausweichlichen Konflikte zwischen Menschen und dem Biber, der seinen Lebensraum konsequent nach seinen Bedürfnissen umgestaltet, moderieren und möglichst lösen. Damit soll Joachim Bernhardt entlastet werden.

„Es spricht für unsere weitgehend intakte Natur, dass sich der Biber wieder im Landkreis ansiedelt hat. Aber wir sehen inzwischen auch, dass dies zu massiven Konflikten führt. Hier muss ein Ausgleich gefunden werden. Deshalb ist es gut, dass wir zwei weitere Biberberater gewinnen konnten, um hier als Ansprechpartner da zu sein und um rechtzeitig einzugreifen“, sagte Landrat Dr. Achim Brötel bei der offiziellen Bestellung zusammen mit dem zuständigen Fachbereichsleiter beim Landratsamt, Erster Landesbeamter Dr. Björn-Christian Kleih.

Martin Kuhnt ist seit Jahren aktiv im Biotopschutzbund Walldürn und hat für diesen die dortigen Bibervorkommen dokumentiert. Markus Volk ist Büroleiter bei der Forstbetriebsleitung Adelsheim und seit 2014 ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter im Kreis. Beide haben sich schon intensiv mit dem Thema Biber beschäftigt und Bernhardt bei mehreren Vor-Ort-Terminen begleitet. Auch werden beide an einem von der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg veranstalteten Qualifikationsseminar teilnehmen.

Zuständig sein wird Martin Kuhnt für Walldürn, Höpfingen und Hardheim, Markus Volk für die Stadt Ravenstein, die seit Jahren einen hohen Besatz an Bibern aufweist. Bernhardt bleibt für die übrigen Bereiche zuständig. Alle Biberberater arbeiten ehrenamtlich und werden sich gegenseitig vertreten.

Die Tätigkeit umfasst die Erarbeitung von Lösungen bei Konflikten zusammen mit den Betroffenen und die Beratung zu Präventionsmaßnahmen. Die Biberberater arbeiten dabei im Spannungsfeld zwischen den streng geschützten Tieren und den Wünschen der Betroffenen, die Auswirkungen des Bibers zu verringern.

Für Anfragen ist Joachim Bernhardt unter 06281/557117 und jobernhardt@web.de, Martin Kuhnt unter 06282/248452 und biberberater@kuhnt.eu sowie Markus Volk unter 06261/841074 und markus.volk@neckar-odenwald-kreis.de zu erreichen.

Wertvolle Sammlung bereichert das Kreisarchiv: Manfred Biedert übergibt seine Arbeit über die „Posteinrichtungen in Nordbaden“

Postoberrat a. D. Manfred Biedert (Mitte) präsentiert zusammen mit Kreisarchivar Alexander Rantasa beispielhaft einige Sammlungsordner bei der Übergabe der Schenkung an Landrat Dr. Achim Brötel Foto: Landratsamt
Postoberrat a. D. Manfred Biedert (Mitte) präsentiert zusammen mit Kreisarchivar Alexander Rantasa beispielhaft einige Sammlungsordner bei der Übergabe der Schenkung an Landrat Dr. Achim Brötel Foto: Landratsamt

Mosbach. Das Archiv des Neckar-Odenwald-Kreises erhielt gestern (17.) eine Schenkung, deren regional- und lokalhistorischer Wert nicht hoch genug einzuschätzen ist. Es handelt sich um die Sammlung „Posteinrichtungen in Nordbaden“ von Postoberrat a. D. Manfred Biedert. Der weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannte und geschätzte Posthistoriker und ehemalige Kreisrat hat sie über viele Jahrzehnte mit großer Akribie und Fachkenntnis zusammengetragen. Für seine zahlreichen Publikationen und herausragenden Verdienste auf dem Gebiet der Heimatforschung wurde er 2016 mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Für die Übergabe der umfassenden Sammlung dankten Biedert sowohl Landrat Dr. Achim Brötel als auch Kreisarchivar Alexander Rantasa herzlich. „Gerade in Zeiten rasender digitaler Kommunikation ist diese Sammlung zur Dokumentation der Postgeschichte im Kreis von großer Bedeutung. Und mich begeistert diese Sammlung auch ganz persönlich“, unterstrich der Landrat bei der Übergabe. Rantasa fügte hinzu, dass der Bestand von zahlreichen Historikern und Heimatforschern aus nah und fern gerne genutzt werden wird.

Das neue Archivgut, das insgesamt 51 Aktenordner umfasst bzw. auch digital auf drei DVDs vorliegt, nimmt den Nutzer mit auf eine Reise durch die deutsche Postgeschichte: Von der Kaiserlichen Reichspost und der badischen Lehenspost des Hauses Thurn und Taxis, über die badische Postverwaltung 1811-1871, die Kaiserliche Postverwaltung und Reichspost 1872-1918, die Deutsche Reichspost 1919-1945 und die posthistorisch zersplitterte Nachkriegszeit bis zur Deutschen Bundespost 1953-1992 und zur Deutschen Post AG ab 1993.

Die Sammlung enthält ein Verzeichnis, das die Zusammenstellung sämtlicher Postanstalten beziehungsweise Posteinrichtungen in Nordbaden erschließt und nutzbar macht. Postgeschichtliche Zeittafeln jeder politischen Gemeinde sowie veröffentlichte und unveröffentlichte Manuskripte von Manfred Biedert werden durch Hilfsmittel ergänzt, die auch dem Laien eine Zuordnung von ehemaligen oder noch bestehenden Postämtern und Posteinrichtungen anhand von Unterscheidungsziffern und Poststempeln ermöglicht. Zahlreiche Grafiken, die posthistorische Auswertung von Zeitungen sowie eine Kurzgeschichte und Quellensammlung zur Großherzoglich Badischen Postverwaltung bis 1871 ergänzen die beindruckende Sammlung, die künftig weiter an Zuwachs erhalten wird.

Das Archivgut kann während der Öffnungszeiten des Kreisarchivs (Dienstag 9 bis 12 Uhr, Donnerstag 14 bis 17 Uhr) oder nach Vereinbarung genutzt werden. Eine Voranmeldung ist erwünscht (Tel. 06261/84-1102, Mail: kreisarchiv@neckar-odenwald-kreis.de).