„Keine Lofts und kein Yachtclub im Industriegebiet“

Rheinhafen Karlsruhe im Gespräch

(V.l.) KVVH-Geschäftsführerin Patricia Erb-Korn, CDU-Stadtratsvorsitzender Tilmann Pfannkuch und DKV-Bundestrainer Detlef Hoffmann von den Rheinbrüdern Karlsruhe

Karlsruhe. Auf Einladung der Sommertour der Karlsruher CDU-Stadtratsfraktion kamen am Mittwochabend des 5. August Vertreter der drei im Rheinhafen ansässigen Sportvereine, und der Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH (KVVH) im Trainingszentrum der Rheinbrüder Karlsruhe zusammen.

Was auf den ersten Blick wie eine kleine Polit-Kampagne der Stadtratsfraktion aussah, entpuppte sich als Gespräch auf Augenhöhe; die fünf anwesende Stadträte beschränkten sich auf das Fragestellen. Fraktionschef Tilmann Pfannkuch moderierte. Gefragteste Teilnehmerin war die KVVH-Geschäftführerin Patricia Erb-Korn. Zur Zufriedenheit der Sportvereinsvertreter stellte sie deutlich fest:

„Der Rheinhafen ist und bleibt ein Industriegebiet“ und ergänzte, „…eigentlich machen wir hier etwas, was wir nicht dürfen“.

Sie meinte damit die im Rheinhafen ansässigen Vereine Rheinbrüder Karlsruhe, Rheinklub Alemannia und den Ruderverein Wiking im Industrigebiet Rheinhafen. Die sind nämlich zum Teil älter als der Hafen und nutzen die Wasserflächen schon seit vielen Jahrzehnten. Mit Erfolg: Der Karlsruher Ruderverein Wiking stellte in diesem Jahr mit Cedric Kulbach eine Teilnehmer der U23-Weltmeisterschaft, der den vierten Platz erreichte. Der Paddelverein Rheinbrüder Karlsruhe betreibt seit 2012 sein weithin gut sichtbares Trainingsgebäude an der Hansastraße. Die Kanuten stellen zur Zeit mit Verena Hantl, Sabine Volz und Cathrin Dürr – um nur einige zu nennen – Top-Athleten für die internationalen Regatta-Auftritte des Deutschen Kanu-Verbandes.

„Gebäude abzureissen und dann schicke Lofts hinzustellen, das wird es nicht geben“ stellte Patricia Erb-Korn fest, auch einen Yacht-Hafen schließt sie aus:

„Der Rheinhafen ist das einzige Industriegebiet in Karlsruhe und so soll es bleiben“

Das hörten die Sportvereine gerne, denn sie wollen keinen zusätzlichen Verkehr mit mondänen, übermotorisierten Motorbooten im Hafen, auf dem Sonntagkapitäne spazieren fahren. Die Ruderer und Paddler haben außer sich selbst nur noch auf den Verkehr der Frachtschiffe zu achten – und mit diesem gab es in Karlsruhe noch nie einen Vorfall mit Personenschaden. 2015 werden im Rheinhafen, der den Raffineriehafen der Mineralöl-Raffiniere Oberrhein (MiRO) einschließt, wieder etwa 7 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagenq, Tendenz nach oben.

Die Stadtratsfraktion der CDU füllt die sitzungsfreie Zeit mit ihrer Sommertour, dazu gehörte der Besuch am Kopfende des Beckens IV im Karlsruher Rheinhafen. Vor dem Treffen bei den Rheinbrüdern war sie bei der „Kinemathek Karlsruhe“ im Passagehof der Fächerstadt, danach wird sie u.a. die Beratungsstelle der Diakonie für Prostituierte und die Stadtfalknerei besuchen, bevor Ende September die erste Gemeinderatssitzung stattfindet.