Frankfurt: Stadtnotizen

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Cindy Sherman ist Max-Beckmann-Preisträgerin der Stadt Frankfurt 2019

(ffm) Der Max-Beckmann-Preis 2019 der Stadt Frankfurt am Main geht an die US-amerikanische Künstlerin Cindy Sherman.

Das entschied ein zehnköpfiges Kuratorium, dem Oberbürgermeister Peter Feldmann vorsteht und dem Kulturdezernentin Ina Hartwig, die Vorsitzende des Kulturausschusses Nina Teufel, der Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung Stephan Siegler, Städeldirektor Philipp Demand, die Direktorin des Frankfurter Kunstvereins Franziska Nori, die Künstlerin und stellvertretende Direktorin der Städelschule Judith Hopf, der Künstler Tobias Rehberger und der Architekt Peter Cachola Schmal angehören.

Cindy Sherman, geboren am 19. Januar 1954, ist eine Schlüsselfigur der konzeptuellen Fotografie. In ihrem Werk verhandelt sie die Repräsentation der Frau in einer von Konsum und Medientechnologie getriebenen Gesellschaft und hinterfragt tradierte, vor allem männlich geprägte Sehgewohnheiten und einen nicht selten voyeuristischen Blick auf die Frau.

Sherman wurde vor allem durch ihre Arbeiten „Complete Untitled Film Stills“ (1977-80) und ihre späteren Selbstportraits bekannt, in welchen sie verschiedene Rollen einnimmt: Sie ist die Kamerafrau, die Darstellerin, die Regisseurin, die Maskenbildnerin oder auch die Garderobiere. Sherman geht es um die Dekonstruktion von Rollenbildern und Klischees.

Wenngleich diese Zuweisung nicht von der Künstlerin selbst ausgeht, wird ihr Werk im Kontext feministischer Diskurse situiert. Für die Filmtheoretikerin Laura Mulvey ist Sherman mit ihren Arbeiten an der Deobjektivierung des weiblichen Körpers beteiligt und stellt sich somit gegen eine kapitalistische Vereinnahmung von eben diesem. Indem sie Stereotypen des kollektiven Bildgedächtnisses in der medialen Gesellschaft aufzeigt, regt sie zur kritischen Auseinandersetzung mit deren Funktion und Wirkung an.

„Ich freue mich, dass der renommierte Max-Beckmann-Preis an eine großartige Künstlerin geht, deren schillernde, gebrochene Bildsprache längst zum kulturellen Gedächtnis des frühen 21. Jahrhunderts zählt“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig zur Wahl Cindy Shermans. „Die Jury hat sich für Cindy Sherman entschieden, weil sie in ihrer Arbeit bereits seit vierzig Jahren gesellschaftliche Themen verhandelt, die von höchster aktueller Relevanz sind. Ihre inszenierten Fotografien schärfen unseren Blick dafür, dass die Produktion und Rezeption von Bildern nicht unschuldig ist und bieten eine Folie, vor der Gender- und Identitätsfragen in den Blick rücken können. Über das Genre des Selbstportraits lässt sich zudem ein thematischer Bogen zu Max Beckmann schlagen, der ungewöhnlich viele Selbstbildnisse und Selbstdarstellungen in verschiedenen Rollen gemalt, gezeichnet, radiert und lithografiert hat.“

Mit dem Beckmannn-Preis ehrt die Stadt hervorragende Leistungen in den Bereichen Malerei, Grafik, Bildhauerei und Architektur. Der Preis wird alle drei Jahre vergeben. Die Verleihung erfolgt anlässlich des Geburtstags von Max Beckmann am 12. Februar 2019 durch Oberbürgermeister Peter Feldmann. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde seit 1978 insgesamt vierzehn Mal vergeben. Nach Maria Lassnig, Barbara Klemm und Agnès Varda ist Cindy Sherman erst die vierte weibliche Preisträgerin.

Max Beckmann, der von 1925 bis 1933 als Künstler und Lehrer an der Städelschule gearbeitet hat, gehört zu den bedeutendsten Malern des 20. Jahrhunderts. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten gezwungen, seinen Lehrstuhl aufzugeben und ging ins Exil nach Amsterdam und New York, wo er 1950 starb. Ihm zu Ehren hat die Stadt 1976 den nach ihm benannten Preis eingerichtet, der an seinem Geburtstag verliehen wird.

Ausstellung ‚Volker Kriegel‘ im Caricatura Museum verlängert

(ffm) Die aktuelle Ausstellung „Volker Kriegel“ im Caricatura Museum wird bis zum 27. Januar 2019 verlängert. Gezeigt wird das von feinem Humor und Hintersinn geprägte zeichnerische Oeuvre der Jazz-Legende Volker Kriegel, der am 24. Dezember dieses Jahres 75 Jahre alt geworden wäre.

Volker Kriegel schuf unzählige Karikaturen, Cartoons, Bildgeschichten, Buchcover und Illustrationen. Meist malte Kriegel mit Tusche, manchmal blieb das Blatt schwarz-weiß, oft wurde aber auch bunt mit Aquarell koloriert. Er bediente sich unterschiedlicher Themen wie komischen Alltagssituationen, Essen, Trinken, Kunst und natürlich der Musik. Seine zeichnerische Qualität ist in der Ausstellung in mehr als 300 Originalen zu bewundern.

‚Mehr als nur Eheschließung‘

Ein vielfältiges Berufsfeld: Zwei Standesbeamtinnen erzählen von ihrer täglichen Arbeit

(ffm) Wer einmal darüber nachdenkt, welche Aufgaben Standesbeamte so haben, dem fällt bestimmt eine sofort ein: die Eheschließung. Genau dafür ist Angelika Schröder aus dem Standesamtsbezirk Mitte in Frankfurt am Main mit ihren Kollegen von der Abteilung für Eheschließungsangelegenheiten zuständig. Die ersten fünf Jahre, nachdem sie ihr Diplom zur Verwaltungswirtin (FH) im Jahr 1993 erfolgreich abgeschlossen hatte, arbeitete sie aber zunächst in der Abteilung für Einbürgerung, Staatsangehörigkeit und Namensänderung. Keine Trauung wie die andere

Seit 20 Jahren arbeitet die Standesbeamtin nun in der Abteilung für Eheschließungsangelegenheiten. Zu ihren Aufgaben gehört neben der Beratung und Bearbeitung von Anmeldungen zur Eheschließung natürlich ganz klassisch auch, Liebende durch den Bund der Ehe miteinander zu verbinden. Bis zu elf Mal am Tag finden in Frankfurt Trauungen statt, jährlich sind es in etwa 3000. „Trotzdem wird es nie langweilig“, sagt Schröder, die wohl schon über 1500 Ehen geschlossen hat. „Auch wenn der Ablauf einer Eheschließung rechtlich vorgegeben ist, ist doch jede Eheschließung etwas anders. Kein Paar ist gleich und gerade in Frankfurt, wo so viele verschiedene Nationen zusammenkommen, erlebt man immer wieder etwas Neues“, erzählt die Standesbeamtin und kann sich dabei ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Ob kurios, emotional, traditionell oder ganz nüchtern – alles hat sie schon gehabt. Die einen kommen in Flipflop und Jeans, um sich das Jawort zu geben, die anderen ganz traditionell in Schlips und Smoking. Manche Trauung endet im afrikanischen Jubelkonzert, die andere damit, dass die türkische Braut ihrem Mann auf den Fuß tritt. „Man wird immer wieder überrascht und genau das macht die Arbeit mit Publikum für mich so spannend“, sagt Schröder, die zu ihrer Arbeitsstelle aus dem Main-Kinzig-Kreis nach Frankfurt pendelt.

Doch damit nicht genug, denn was viele nicht wissen: Getraut wird nicht nur im Standesamt im Frankfurter Römer. Gelegentlich kommt es auch vor, dass Schröder und ihre Kollegen in der Justizvollzugsanstalt Eheschließungen vornehmen. Etwas häufiger finden Nottrauungen in Krankenhäusern oder bei den Paaren zu Hause statt. „Dort herrscht natürlich eine andere Atmosphäre als im Trausaal. Oft ist es beklemmend und vor allem die Nottrauungen können sehr belastend sein“, sagt die Standesbeamtin. Neben dem Frankfurter Römer können sich Paare außerdem noch im Haus Rosenbrunn im Palmengarten, im Seckbacher Rathaus, im Emmerichpavillon des Bolongaropalastes in Höchst und in der Nikolauskapelle in Bergen-Enkheim das Jawort geben. Namensänderungen, Vaterschaftsanfechtungen, Adoptionen und Co

Sicherlich ist die Abteilung für Eheschließung einer der klassischen Bereiche im Standesamt, jedoch bei weitem nicht der einzige. Eine von insgesamt sechs Abteilungen im Standesamt Frankfurt ist die Abteilung für Fortführung der Personenstandsregister und Urkundenbestellung, in der die 26-jährige Standesbeamtin Christina Hohe aus Dreieich arbeitet. In ihrer Abteilung ist sie für alle möglichen nachträglichen Änderungen von Geburten- und Sterbeurkunden zuständig. Die Erstausstellung dieser Urkunden erfolgt aber in der Abteilung für Geburten und Sterbefälle. Beispielsweise bei der nachträglichen Änderung der Abstammung kommen Christina Hohe und ihre Kollegen ins Spiel. Über 60 Vaterschaftsanfechtungen wurden allein 2017 in den Geburtenregistern der Standesamtsbezirke Mitte und Höchst beurkundet. Die Anfechtung oder gerichtliche Feststellung der Vaterschaft wird aufgrund eines Beschlusses des Amtsgerichts vom Standesamt als Folgebeurkundung im Geburtenregister des Kindes eingetragen.

Ein Job mit großer Verantwortung

Schwierige Situationen gibt es, wenn man den Wünschen der Eltern aus rechtlichen Gründen nicht entsprechen kann. „In manchen Fällen gibt es eben gesetzliche Einschränkungen, an die wir uns halten müssen, die den Vorstellungen der Eltern entgegenstehen“, erklärt die 26-Jährige. In ihrer täglichen Arbeit genießen Standesbeamte allerdings eine Sonderstellung: Sie sind nicht weisungsgebunden. Das heißt, dass sie sich nur an richterliche Beschlüsse halten müssen und ansonsten völlig eigenverantwortlich nach dem Gesetz arbeiten. „Damit ist sehr viel Verantwortung verbunden, aber es macht auch viel Spaß“, sagt Hohe, die nach ihrer dreijährigen dualen Ausbildung zur Inspektoranwärterin ein Grundseminar absolviert und eine Prüfung abgelegt hat, um offiziell als Standesbeamtin ernannt werden zu können.

Auch wer von dem am 1. November 2018 erlassenem Gesetz, nach dem man die Reihenfolge seiner Vornamen ändern kann, Gebrauch machen möchte, der wird in Kontakt mit der Abteilung von Christina Hohe kommen. „Bereits über 40 Änderungen der Reihenfolge des Vornamens wurden eingereicht, seit das Gesetz in Kraft getreten ist“, sagt die Fachfrau. Zu den Aufgaben von Hohes Abteilung zählen neben Abstammungs- und Namensänderungen aufgrund von familienrechtlichen Erklärungen auch Beschlüsse nach dem Transsexuellengesetz oder Adoptionsbeschlüsse. Aber auch besondere Beurkundungen wie die Annahme von Erklärungen zum Namen für im Ausland geborene Kinder, namensrechtliche Angleichungserklärungen sowie die Beurkundung von Geburten und Sterbefällen im Ausland zählen zu den Aufgaben der Standesbeamtin.

Was ihre Arbeit im Standesamt anbelangt, sind sich die zwei Kolleginnen jedenfalls einig: „Wir arbeiten in einem vielfältigen Arbeitsfeld, mit ganz unterschiedlichen Bereichen und Aufgaben, die weit mehr umfassen, als nur den Bereich der Eheschließung.“

Neues Faltblatt: Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2018/19

Energiereferat stellt aktualisierte Verbraucherinformation kostenfrei für Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung

(ffm) Kühl- und Gefriergeräte, Wasch- und Spülmaschinen sowie Wäschetrockner sind Anschaffungen für viele Jahre. In Deutschland werden im Herbst 2018 im Handel etwa 4500 verschiedene Kühl- und Gefriergeräte, 1100 Waschmaschinen, 2000 Spülmaschinen, 500 Wäschetrockner und 90 Waschtrockner angeboten. Bei der Auswahl entscheiden häufig die Faktoren Preis, Zuverlässigkeit und eine lange Lebensdauer.

Das Energiereferat rät außerdem dazu, auf einen sparsamen Strom- und Wasserverbrauch zu achten. Besonders sparsame Haushaltsgeräte sparen im Laufe der Jahre wesentlich mehr an Strom- und Wasserkosten ein, als Mehrkosten beim Kauf anfallen. Für Verbraucherinnen und Verbraucher, die sich aktuell damit beschäftigen, ein neues Elektrogroßgerät für die (Wasch-) Küche anzuschaffen, stellt das Energiereferat ab sofort eine neue Verbraucherinformation für 2018/19 kostenfrei zum Download unter http://www.energiereferat.stadt-frankfurt.de und http://www.frankfurt-spart-strom.de zur Verfügung. Das Faltblatt kann auch kostenfrei per E-Mail unter mitmachen@frankfurt-spart-strom.de oder über die Hotline 069/212-39090 bestellt werden.

Das Energiereferat bietet diese Verbraucherinformation jährlich bereits seit mehr als zehn Jahren an. Die Reduzierung des Energiebedarfs in Frankfurt am Main um 50 Prozent bis 2050 ist ein wichtiger Teil des „Masterplan 100 % Klimaschutz“. Über das Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main

Das Energiereferat ist die kommunale Energie- und Klimaschutzagentur der Stadt Frankfurt am Main. Es bietet Frankfurter Haushalten, Unternehmen, Bauherren und Investoren unterschiedliche Beteiligungs- und Beratungsmöglichkeiten an. Weitere Informationen unter finden sich unter http://www.energiereferat.stadt-frankfurt.de im Internet. Über das „Team Frankfurt Klimaschutz 2050“

Die Klimaschutzmarke „Team Frankfurt – Klimaschutz 2050“ steht als Dach über den bereits vorhandenen Projekten, Aktionen und Kampagnen, die das Energiereferat bereits seit vielen Jahren erfolgreich durchführt. Ziel der Wort-Bild-Marke ist es, die zahlreichen Angebote inhaltlich unter ein gemeinsames Dach zu stellen, damit nach innen und außen klar ist, dass die zahlreichen Einzelprojekte in ein gemeinsames Ziel einzahlen: den Klimaschutz in Frankfurt. Weitere Informationen gibt es unter http://www.klimaschutz-frankfurt.de im Internet.

Amt für Straßenbau und Erschließung geschlossen

(ffm) Das Amt für Straßenbau und Erschließung ist am Dienstag, 11. Dezember, sowie am Donnerstag, 27., und Freitag, 28. Dezember, ganztägig geschlossen.

Mit Archäologie und Naturwissenschaft zu einem Lebensbild der ersten Bauern Mitteleuropas

Neuere Forschungen zur Linienbandkeramischen Kultur in Südbayern

(ffm) Das wirkliche Leben der Menschen ist bunt und vielfältig – immer schon. Und eben dies vermag die Archäologie zunehmend auch für längst vergangene Zeiten aufzuzeigen: Die stetige Mehrung des Fundmaterials sowie die rasante Entwicklung der Naturwissenschaften ermöglichen heute fantastische Einblicke in prähistorische Lebensrealitäten. So tritt immer stärker das Individuum in den Vordergrund, der schaffende und aktive Mensch mit seinem persönlichen Schicksal.

Dank der Quellenfülle gilt dies in besonderem Maß für die Zeit des wohl wichtigsten Umbruchs der Menschheitsgeschichte: die Einführung der bäuerlichen Lebensweise. Im südlichen Mitteleuropa ist dieser Prozess mit der sogenannten „Linienbandkeramischen Kultur“ (LBK) des 6. Jahrtausends v. Chr. verknüpft. Zu diesem Thema hält der Archäologe Joachim Pechtl (Manching) am Mittwoch, 5. Dezember, zu Ehren von Prof. Walter Meier-Arendt, ehemaliger Direktor des Archäologischen Museums Frankfurt (1980 – 2001), anlässlich seines 80. Geburtstages, einen Festvortrag. Der Titel des Vortrages lautet „Mit Archäologie und Naturwissenschaft zu einem Lebensbild der ersten Bauern Mitteleuropas (ca. 5600 – 4900 v. Chr.) – neuere Forschungen zur Linienbandkeramischen Kultur in Südbayern“.

Prof. Walter Meier-Arendt – langjähriger Direktor des Archäologischen Museums Frankfurt – hat sich mit besonderem Engagement der Erforschung dieser Kultur verschrieben und wichtige Grundlagen gelegt. Aus Anlass seines 80. Geburtstages wird ihm deshalb ein Vortrag von Joachim Pechtl gewidmet. Die Fülle der aktuellen Forschungsergebnisse zur LBK wird am Beispiel des südbayerischen Raumes demonstriert. Dabei stehen stets der Mensch und sein Handeln im Mittelpunkt, um ein möglichst lebendiges Bild dieser Zeit zu entwerfen.

Die Veranstaltung im Archäologischen Museum, Karmelitergasse 1, beginnt um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.