Hoffenheimerinnen so dicht dran am Championsleague-Sieger wie noch nie

TSG 1899 Hoffenheim – 1. FFC Frankfurt 0:1 (0:1)

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Sinsheim – Alles gegeben, großartig gekämpft, aber 0:1 verloren: Die TSG hat dem Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt im ersten Heimspiel der Saison vor 1.330 Zuschauern alles abverlangt und war so dicht dran an einem Punktgewinn wie noch nie. Mit dem ersten Angriff des Spiels entschied Torjägerin Mandy Islacker die Partie zugunsten des Favoriten.

Gegenüber dem Freiburg-Spiel nimmt Trainer Jürgen Ehrmann drei Veränderungen vor. Isabella Hartig, Lina Bürger und Judith Steinert ersetzen Michaela Specht, Emily Evels und Nicole Billa. Für die 18-jährige Hartig ist es das Debüt in der Bundesliga. Taktisch agiert die Mannschaft erneut äußerst flexibel. In der Abwehr wechseln Tamar Dongus, Kristin Demann und Sophie Howard ebenso ständig die Positionen wie Isabella Hartig und Judith Steinert auf den Außenbahnen. Die Defensivzentrale im Mittelfeld bilden Stephanie Breitner und Theresa Betz, Martina Moser rochiert zwischen Außenbahn und Zentrum. Vorne beginnt Silvana Chojnowski zunächst als einzige echte Spitze, später kommt Nicole Billa dazu.

Der Spielfilm:

2. Minute: Das wäre zu schön gewesen. Lina Bürger erläuft sich einen Fehlpass der Frankfurterinnen, bedient Silvana Chojnowski und die schießt von halblinks nur knapp am rechten Pfosten vorbei.

5. Minute: Und ewig schläft das Murmeltier. Der erste Frankfurter Angriff bringt das 0:1 – wie so oft in der Vergangenheit. Kerstin Garefrekes flankt von rechts, Ogimi legt per Kopf auf Mandy Islacker ab und die trifft halbhoch ins linke Eck.

7. Minute: Fast das 0:2. Islacker schießt eine Vorlage von Simone Laudehr an die Latte.

14. Minute: Die TSG lässt sich nicht beirren und spielt aggressiv und mutig nach vorne. Nach einem Freistoß von Stephanie Breitner setzt die enorm einsatzfreudige und gefährliche Chojnowski den Ball per Kopf an den rechten Pfosten. Was für ein Pech.

24. Minute: Theresa Betz versucht es mal aus der Distanz, aber Desiree Schumann hält sicher.

27. Minute: Lina Bürger sorgt mit viel Tempo für Gefahr. Eine Flanke von links verpasst sie nur knapp.

31. Minute: Glanztat von Martina Tufekovic bei einem Schuss von Yuki Ogimi.

44. Minute: Nach einem Freistoß gibt es ein Gewühl vor dem TSG-Tor und plötzlich ist der Ball im Netz. Aber kein Tor, ganz knapp abseits! Glück gehabt!45. Minute: Ein weiterer Schuss von Chojnowski wird abgeblockt und dann ist Pause. 0:1, so knapp stand es gegen Frankfurt nach 45 Minuten noch nie.

52. Minute: Kerstin Garefrekes versucht Tufekovic mit einem halbhohen Schrägschuss auszugucken. Die Hoffenheimer Nummer eins hält sicher.

53. Minute: Lina Bürger spielt sich schön nach vorne durch, der Pass geht dann aber ins Leere.

62. Minute: Emily Evels kommt für Bürger, die verdientermaßen Beifall vonden Rängen bekommt. Starke Laufleistung!65. Minute: Die TSG bleibt dran, erkämpft sich viele Bälle. Die Moral ist klasse. Tamar Dongus macht von außen Druck. Kristin Demann rückt ins Mittelfeld. Evels verpasst eine Flanke von Chojnowski.

70. Minute: Anne Fühner kommt für Martina Moser, die die Kapitänsbinde an Stephanie Breitner weitergibt.

76. Minute: Superparade von Tufekovic nach einem Schuss von Laudehr.

77. Minute: Nicole Billa ersetzt Judith Steinert, die wie alle großartig gekämpft hat.

79. Viele Chancen gibt es nicht mehr. Tamar Dongus versucht es mal aus gut 25 Metern, aber keine Gefahr.

84. Minute: Evels dribbelt sich nach vorne und setzt Nicole Billa ein, aber auch die letzte Chance des Spiels verpufft. 

90. Minute: Schlusspfiff. 0:1 verloren, aber Sympathien und Anerkennung gewonnen.

Trainer Jürgen Ehrmann:

„Das frühe Gegentor war ärgerlich. Aber wir hatten noch genügend Zeit. Wir haben das Tempo sehr hoch gehalten. Moral, Wille und Athletik stimmen bei uns, da sind wir sehr gut aufgestellt. Unsere Abwehr ist kompromisslos, davor haben Betz und Breitner viele Zweikämpfe bestritten. Silvana Chojnowski war äußerst engagiert und hat für viel Unruhe gesorgt. Auch Lina Bürger hat einigen Wirbel gemacht. Isabella Hartigs Debüt war gut. Sie hat sich mit Garefrekes tolle Duelle geliefert. Man muss bedenken, sie ist gerade 188 Jahre alt geworden. Das Gegentor kann man nicht unbedingt ihr anlasten.“

Isabella Hartig:

„Es war cool, das erste Mal in der Bundesliga zu spielen. Ich war gar nicht aufgeregt. Man muss noch mal ein paar Prozent mehr geben als in der 2. Liga. Das Tor nehme ich auf meine Kappe, weil ich Garefrekes habe flanken lassen. Insgesamt war ich zufrieden. Die Niederlage ist sehr unglücklich, mit unserer Leistung können wir sehr zufrieden sein. Mit einem Quäntchen Glück können wir auch einen Punkt holen. Frankfurt merkt man einfach die internationale Erfahrung an.“

Statistik:

Tufekovic – T. Dongus, Demann, Howard, Breitner, Betz, Steinert (77. Billa), Hartig, Moser (70. Fühner), Bürger (62. Evels), Chojnowski. Zuschauer: 1330.