Rhein-Neckar-Kreis: Ausgebautes Teilstück der A 6 zwischen Sinsheim und Wiesloch/Rauenberg wird für den Verkehr freigegeben

Ein erster Teilabschnitt der A6 zwischen Sinsheim und Wiesloch/Rauenberg wird in der Nacht zum 15. November freigegeben, dann rollt hier der Verkehr auf der neuen Trasse dreispurig in Richtung Mannheim. (Foto: ViA6West/Endres)
Ein erster Teilabschnitt der A6 zwischen Sinsheim und Wiesloch/Rauenberg wird in der Nacht zum 15. November freigegeben, dann rollt hier der Verkehr auf der neuen Trasse dreispurig in Richtung Mannheim. (Foto: ViA6West/Endres)

Sinsheim – Der erste Meilenstein zum sechsstreifigen Ausbau der A 6 durch den privaten Autobahnbetreiber ViA6West ist geschafft: Ein 5.929 Meter langes Teilstück der wichtigen Ost-West-Verbindung zwischen den Anschlussstellen Sinsheim (33a) und Wiesloch/Rauenberg (32) ist in Fahrtrichtung Mannheim fertig und kann damit freigegeben werden.

Ab 15. November 2018 rollen hier die Fahrzeuge auf der ausgebauten Strecke in Richtung Mannheim auf drei Fahrstreifen. Auf Höhe der Autobahnbrücke bei Tairnbach verschwenkt in der Nacht zum Donnerstag der Verkehr nach rechts auf die neue dreistreifige Fahrbahn in Fahrtrichtung Mannheim.

Mehr Platz für den Verkehr in Fahrtrichtung Sinsheim gibt es ebenfalls noch dieses Jahr: Nach Abschluss verschiedener Arbeiten stehen für ihn dann auf dem Teilstück ebenfalls drei Fahrstreifen zur Verfügung – allerdings auf der alten Trasse. Diese wird nach der Bundesgartenschau Heilbronn ab Oktober 2019 komplett ausgebaut und soll planmäßig Ende 2020 fertig sein.

Begonnen hatten die aufwendigen Baumaßnahmen zum sechsstreifigen Ausbau der A 6 im Frühjahr 2017 mit den Rodungsarbeiten entlang der ursprünglichen Trasse. Diese stammt noch aus den Jahren 1964 bis 1968, als die A 6 von Mannheim nach Heilbronn auf einer Gesamtlänge von 78 Kilometer als so genannte Nordverbindung realisiert wurde.
Die neue 5,9 Kilometer lange Richtungsfahrbahn Mannheim hat eine durchgehende Gesamtbreite von 14,50 Metern einschließlich Standstreifen und bietet damit gegenüber vorher deutlich mehr Platz für den Verkehr: Der Lkw-Fahrstreifen ist 3,75 Meter breit, die beiden Pkw-Fahrstreifen jeweils 3,50 Meter.

Vom gehobenen Ausbaustandard der A 6 durch den privaten Autobahnbetreiber ViA6West profitieren in besonderem Maße auch die Anrainer: Entlang des jetzt fertiggestellten Streckenabschnitts sorgen optisch gefällige Lärmschutzwände auf einer Länge von insgesamt 2460 Meter für deutlich weniger Verkehrslärm – zusammen mit dem sogenannten OPA. Dieser offenporige Asphalt – umgangssprachlich besser bekannt als Flüsterasphalt – trägt darüber hinaus zu einer zusätzlichen Geräuschreduzierung bei. Der Spezialasphalt ist auf einer Länge von 3.500 Metern in Höhe der beiden Gemeinden Balzfeld und Dielheim eingebaut. Werden beim Asphaltbau größere Gesteinskörner und gleichzeitig weniger Bitumen verwendet, entstehen kleine Hohlräume zwischen den Steinen. Diese schlucken den Schall der Fahrgeräusche – daher Flüsterasphalt. Für das menschliche Gehör verringert sich deutlich die empfundene Lautstärke. Wenn es regnet, nimmt der Flüsterasphalt auch noch Wasser auf, das am Fahrbahnrand abfließen kann. Das verhindert große Gischtfahnen hinter den Reifen und verringert die Gefahr von Aquaplaning – ein angenehmer Nebeneffekt.

Der zweite große Bauabschnitt mit einer Gesamtlänge von 4.860 Meter soll bis Ende 2020 in Betrieb gehen – dann rollt der Verkehr zwischen den Anschlussstellen Sinsheim und Wiesloch/Rauenberg in beiden Richtungen auf sechs Fahrstreifen.
Hintergrund: Der jetzt freigegebene Bauabschnitt zwischen Sinsheim und der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg hat eine Gesamtfläche von 85.970 Quadratmetern. Insgesamt wurden hier 80.038 Tonnen Asphalt eingebaut.