Frankfurt: Stadtnotizen

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Oberbürgermeister Peter Feldmann: ,Wir sind verantwortlich für das, was in unserem Land und unserer Stadt geschieht‘

Gedenkstunde in der Paulskirche zur Erinnerung an die Ereignisse der Pogromnacht von 1938

(ffm) Vor 80 Jahren gingen deutschlandweit Schaufensterscheiben jüdischer Ladengeschäfte zu Bruch, während rassistisch motivierte Randalierer ihre andersgläubigen Mitbürger durch die Straßen hetzten, enteigneten und in den Tod trieben.

Bei einer Gedenkstunde in der Paulskirche gedachten am Freitag, 9. November, zahlreiche Vertreter der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, der Frankfurter Politik und Stadtgesellschaft sowie Oberbürgermeister Peter Feldmann der Ereignisse vom November 1938. Zu den Gästen zählten auch Harry Schnabel, Mitglied des Vorstandes der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, sowie Botschafter Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus.

„Als die Große Synagoge am Börneplatz 1938 in Flammen stand, wurde das medial begleitet. Alles, was an diesem Tag in Frankfurt geschah, ist für uns heute leicht rekonstruierbar: Der Stolz der Täter auf die perfekte Organisation der Pogrome sorgt dafür, dass wir ihr ganzes Ausmaß ohne Mühen nachvollziehen können“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann in seiner Ansprache. Was jedoch nicht rekonstruierbar sei und nicht nur der historischen Forschung überlassen werden dürfe, so der Oberbürgermeister, sei die stete Erinnerung und Rückbesinnung an die schrecklichen Ereignisse vor 80 Jahren, die sich in Frankfurt und ganz Deutschland zutrugen.

Allein aus Frankfurt wurden seinerzeit über 31.000 jüdische Männer in die Konzentrationslager Buchenwald, Dachau und Sachsenhausen verschleppt. Viele unter ihnen überlebten die Martern nicht. Insgesamt kamen mehr als tausend Frankfurter durch Mord und die indirekten Folgen der Übergriffe sowie den Freitod ums Leben. „Das jüdische Leben in Deutschland wurde im Gewalt beendet“. Feldmann bezeichnete den 9. November 1938 als ersten dramatischen Fixpunkt der fanatischen antisemitischen Exzesse, die Deutschland bis zum Kriegsende anno 1945 erschütterten.

„Es ist einerseits ein deutliches Zeichen, dass wir uns politisch um den Schutz und die Förderung jüdischen Lebens sowie den Kampf gegen Antisemitismus kümmern wollen. Es zeigt anderseits aber auch, dass Antisemitismus in Deutschland in seinen unterschiedlichen Ausformungen immer noch präsent ist. In den wenigen Monaten seit Beginn meiner Amtszeit habe ich festgestellt, dass neben einer aktiven Bildungsarbeit vor allem die Erinnerungspolitik das wichtigste Instrument im Kampf gegen Antisemitismus ist“, sagte Felix Klein, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Errungenschaften der letzten Jahre und Jahrzehnte einer erstarkenden antidemokratischen und von Ausgrenzung geprägten Politik zum Opfer fallen“, forderte Klein in seiner Rede.

Damit sich Geschichte nicht wiederholt, haben Frankfurter Initiativen und Institutionen, unter ihnen das Fritz Bauer Institut, die Bildungsstätte Anne Frank, das Jüdische Museum sowie zahlreiche Privatleute, in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten mit großem Kraft- und Finanzaufwand um Aufklärung und Aussöhnung gerungen. Und doch: „80 Jahre nach den Pogromen hier in Frankfurt hören wir an vielen Orten unseres Landes wieder eindeutig rassistische Reden. Wir hören Denk- und Sprechfiguren, die uns aus dem Nationalsozialismus vertraut sind. „Der Unterschied von damals zu heute ist, dass es uns heute leichter fällt, diese Rhetorik zu durchschauen“, erinnerte der Oberbürgermeister daran, dass Rassismus und Antisemitismus auch im Deutschland des Jahres 2018 noch immer nicht vollständig überwunden sind.

Umso mehr gelte es, nicht nur anlässlich von Jahres- und Gedenktagen, sondern auch im Alltag genau hinzusehen, wenn einem erste Anzeichen von Diskriminierung und Rassismus begegnen. Denn: „All diese Fortschritte nutzen nichts, wenn wir nicht gemeinsam hinsehen. Wenn wir nicht die Gardinen öffnen anstatt sie zuzuziehen, wenn wir uns nicht verantwortlich fühlen für das, was in unserer Stadt und unserem Land geschieht“, appellierte Feldmann an die Anwesenden, sich entschieden und lautstark gegen Fremdenhass und Ausgrenzung zur Wehr zu setzen: „Alles, was wir tun müssen, ist hinzuschauen und ,Nein‘ zu sagen. Aber das müssen wir selbst tun. Diese Verantwortung kann uns keiner abnehmen.“

Harry Schnabel, Mitglied des Vorstands, der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, forderte: „Vielleicht sollte man daran arbeiten, dass nicht nur europäische Güter zu Exportschlagern werden, sondern auch europäische Werte.“ Denn der Stolz auf europäische Werte sei der beste Schutz gegen völkische Tendenzen. Es sei „zwar fast schon zum Ritual geworden, zu sagen, Gedenktage dürften nicht zu Ritualen werden“, sagte Schnabel. Doch Gedenktage „müssen doch mindestens zur Reflexion und zum Handeln führen“, forderte Schnabel abschließend.

Bereits am Vortag gedachte die jüdische Gemeinde Frankfurt im Beisein des Oberbürgermeisters in der Westend Synagoge den Opfern der Pogromnacht von 1938.

Oberbürgermeister Peter Feldmann dankt jungem Lebensretter

(ffm) Erkin Özsoy würde sich selbst nicht als Held bezeichnen. Oberbürgermeister Peter Feldmann schon: „Deine Bescheidenheit ehrt dich. Aber für deinen Opa bist du ein Held und auch für deine Mutter – beide sind sehr stolz auf dich. Und ich finde, sie haben allen Grund dazu.“

Feldmann hatte Erkin Özsoy und dessen Mutter Nesil am Freitag, 9. November, in sein Amtszimmer eingeladen, um den 14-Jährigen für seinen beherzten Einsatz und sein schnelles Handeln zu loben. Im Sommer hatte der Junge seinem Opa Hasan Birdal das Leben gerettet. Der war in der Nacht mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Erkin, der bei seinem Großvater übernachtet hatte, war noch wach, als er Birdal nach Mitternacht fluchen hörte. Ob es ihm gutgehe, wollte der Junge wissen. Nein, antworte der Opa. Weil der sonst immer sagt, es gehe ihm gut, schloss Erkin auf einen Notfall. Und handelte unverzüglich: Er fühlte den Puls, stellte fest, dass das Herz seines Opas unregelmäßig schlug. Erkin rief den Rettungswagen, informierte seine Mutter und begann mit Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung.

Die lebensrettenden Maßnahmen hatte Erkin wenige Monate zuvor in einem Reanimationskurs an seiner Schule gelernt. Der Teenager besucht das Heinrich-von-Gagern-Gymnasium. Der dortige Schulsanitätsdienst wird vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betreut, 2017 haben die Sanitäter gemeinsam mit dem DRK erstmals allen Achtklässlern ein Reanimationskurs angeboten. Auch in diesem Jahr gab es diesen Kurs – diesmal zeigten die Schüler-Sanis ihrenMitschülern, wie man einen Menschen im Notfall wiederbelebt. Erkin, der eigentlich gar keine Lust auf den Kurs hatte, war danach total begeistert. „Er kam nach Hause und sagte: ‚Ich kann jetzt Leben retten!‘“, erzählt Erkins Mutter.

Und er kann es wirklich. Als der Krankenwagen Erkins schwerkranken Großvater ins Krankenhaus gebracht hatte, bestätigte der Arzt: Die Reanimation hat Hasan Birdal das Leben gerettet. In einer Operation bekam er drei Stents gesetzt, kürzlich kamen zwei weitere hinzu. „Ich bin so glücklich, dass mein Vater noch lebt. Und unendlich stolz auf meinen Sohn“, sagt Nesil Özsoy.

Für Erkin ist es für vollkommen selbstverständlich, sich derart um seinen Opa gekümmert zu haben: „In dem Moment wusste ich genau, was ich tun musste. Was ich da wirklich getan habe, dass ich sein Leben gerettet habe – das konnte ich erst ein paar Tage später realisieren.“ Er habe schon immer ein inniges Verhältnis zu einem Opa gehabt, nun sei es noch enger.

Erkin und Nesil Özsoy plädieren dafür, an allen Schulen Erste-Hilfe- und Reanimationskurse anzubieten.

Oberbürgermeister Peter Feldmann sieht es genauso: „Hier zeigt sich, wie gut es ist, wenn Schüler solche Kurse machen. Wie schnell es einem Menschen schlecht gehen kann, zeigt die Geschichte deines Opas. Zum Glück wusstest du, lieber Erkin, was du tun musstest. Dieses Wissen im Notfall anzuwenden, ist wirklich nicht selbstverständlich. Das schaffen nicht einmal alle Erwachsenen! Du konntest helfen, ja sogar das Leben deines Großvaters retten. Das hast du großartig gemacht!“

Zahlen bitte! Etwa 67 Jahre alt: Bonobo-Dame Margrit ist das älteste Tier im Frankfurter Zoo

(ffm) Das zurzeit älteste Tier im Frankfurter Zoo ist mit etwa 67 Jahren die Bonobo-Dame Margrit. Bonobos gehören zur Familie der Menschenaffen und sind in den tropischen Regenwäldern der demokratischen Republik Kongo beheimatet. Im Dschungel des Kongogebiets wurde Margrit wahrscheinlich 1951/52 auch geboren.

Das genaue Datum ihrer Geburt lässt sich nicht ermitteln, da sie als Jungtier in eine Aufzuchtstation gebracht wurde. Mit ihren etwa 67 Jahren hat Margrit das durchschnittliche Alter eines in Menschenobhut lebenden Bonobos, das zwischen 45 und 50 Jahren liegt, schon längst überschritten.

Im Frankfurter Zoo ist Margrit seit 1959 und sorgte dort 1962 auch für den weltweit ersten Bonobo-Nachwuchs in menschlicher Obhut. Bonobos bekommen meistens ein Jungtier, selten sind es auch mal zwei. Margits erstes Junges wurde am 22. Januar 1962 geboren und hieß Pan. Im Frankfurter Zoo hat Margrit bereits insgesamt sechs Jungtiere bekommen.

Zurzeit leben 17 Bonobos im Zoo. Diese sind auf zwei Gehege aufgeteilt. Bonobos sind Primaten, die sowohl auf dem Boden als auch in den Bäumen leben. Sie sind gute Kletterer und verbringen vor allem die Nacht in den Bäumen. Dazu bauen sie sich täglich neue Schlafnester in Astgabeln oder an ähnlichen Plätzen. Eine weitere Besonderheit der Bonobos ist, dass sie Konflikte und Streitigkeiten innerhalb der Gruppe häufig durch ihr Sexualverhalten lösen.

Margrit und die anderen Bonobos können in den Wintermonaten täglich von 9 bis 16.30 Uhr im Borgori-Wald, dem Menschenaffenhaus im Frankfurter Zoo, besucht werden. Weitere Informationen zu den Bonobos finden sich auch im Internet unter https://www.zoo-frankfurt.de/.

+++ SPERRFRIST Freitag, 9. November, 18 Uhr +++ Enthüllung einer neuen Gedenktafel am Ettinghausenplatz in Höchst

(ffm) Am Freitag, 9. November, hat Stadträtin Elke Sautner im Namen des Magistrats eine neue Gedenktafel am Ettinghausenplatz in Höchst enthüllt. Sie erinnerte an die Synagoge, die bis 1938 an dieser Stelle stand und bei den antijüdischen Pogromen vor 80 Jahren zerstört wurde.

Im Zuge der Reichspogromnacht wurde die Höchster Synagoge am 9. November 1938 durch SA-Männer und Teile der Höchster Bevölkerung geplündert und in Brand gesteckt. 1939 wurde das ausgebrannte Gebäude abgerissen und an seiner Stelle ein Hochbunker errichtet, der den Platz bis heute prägt. Der Pogrom bedeutete einen tiefen Einschnitt für den Stadtteil Höchst, in dem jüdisches Leben eine lange Tradition hatte. Seit 1635 lebten nachweislich Familien jüdischen Glaubens in Höchst, 1938 waren es knapp 200 Menschen. Die Synagoge am Ettinghausenplatz wurde 1905 eröffnet.

„Die Nationalsozialisten taten alles, um die jüdische Tradition in Frankfurt vergessen zu machen. Die Synagoge in Höchst ließen sie durch einen Bunker ersetzen, ebenso wie ihr Pendant im Ostend. Indem wir an die Verbrechen der Reichspogromnacht und konkret an die zerstörten jüdischen Gotteshäuser erinnern, sorgen wir dafür, dass dieser mentale Verdrängungsversuch keinen Erfolg hat“, sagte Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt.

Die vorherige Gedenktafel am Ettinghausenplatz wies inhaltliche Fehler auf und wurde nun durch eine neue Tafel ersetzt. Sie trägt folgende Inschrift:

„Hier stand die 1905 errichtete Synagoge der Jüdischen Gemeinde Höchst. ‚Treu zu ihr zu stehen in der Betätigung wahrer Nächsten- und Menschenliebe‘, versprach Bürgermeister Palleske der Gemeinde im Namen der Bürgerschaft auf der Einweihungsfeier.

33 Jahre später, am 10. November 1938, verwüsteten Männer der SA und Höchster Bürger die Synagoge und steckten sie in Brand. Feuerwehr, Polizei und viele Schaulustige sahen tatenlos der Zerstörung zu – auch als Höchster Juden verhöhnt, bespuckt und mit Steinen beworfen wurden. Im April 1939 wurde die Synagoge abgerissen. Der 1942 errichtete Luftschutzbunker verdeckte mit seinen Mauern das Leid und die Geschichte der Höchster Juden. Etwa die Hälfte der 200 jüdischen Einwohner von Höchst wurde ermordet oder in den Tod getrieben. Die Erinnerung an die Ereignisse von damals soll eine Mahnung für die Gegenwart und Zukunft sein, zu allen Zeiten und unter allen Bedingungen für das Recht und die Würde aller Menschen einzustehen.“

Zur Einweihung sprachen Stadträtin Elke Sautner, Stadtverordnete Petra Scharf und Albert Seelbach, Pfarrer im Ruhestand. Die Veranstaltung wurde musikalisch von Schülerinnen und Schülern der Leibnizschule umrahmt, die auch ihr Projekt „Nachspüren“ vorstellten. Es widmet sich der Geschichte von jüdischen Schülerinnen und Schülern während des Nationalsozialismus.

„Wir freuen uns, dass nach langen Jahren nun die neue Tafel enthüllt wird. Sie ist das Ergebnis konstruktiver Zusammenarbeit mit den heutigen Verantwortlichen im Kulturdezernat und beim Institut für Stadtgeschichte“, sagte Waltraud Beck von der Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Erinnerung. Die Höchster Initiative organisiert die Gedenkveranstaltung und engagiert sich seit Jahren für das Erinnern an die Opfer des Nationalsozialismus.

,Durchmischte Quartiere sind der richtige Weg‘ – Stadt, ABG und Polizei zeigen in der Platensiedlung Präsenz

(ffm) Die Stadträte für Planung und Ordnung, Mike Josef und Markus Frank, Polizeipräsident Gerhard Bereswill und der Geschäftsführer der ABG Frankfurt Holding, Frank Junker, haben am Freitag, 9. November, bei einem Pressegespräch vor Ort ihre Zusammenarbeit für ein friedliches Zusammenleben in der Platensiedlung vorgestellt: „Wir zeigen künftig noch stärker Präsenz und arbeiten zusammen für ein friedliches Zusammenleben in der Platensiedlung. Wir lassen die Bewohnerinnen und Bewohner nicht allein“, sagten sie übereinstimmend.

In der Halloween-Nacht war es zu Krawallen in der Siedlung gekommen. Zuvor hatte die Polizei vor rund zwei Monaten bei einer Durchsuchung erhebliche Mengen Drogen, Bargeld, Waffen und Diebesgut beschlagnahmt. Daraufhin hatte die ABG Kündigungen für sieben Wohnungen ausgesprochen, aus denen heraus Drogen verkauft wurden.

„Wenn in Wohnungen der ABG Straftaten begangen werden, wie das Dealen mit Drogen oder der rechtswidrige Umgang mit Waffen, dann geht die ABG selbstverständlich dagegen vor und hat dafür meine volle Unterstützung. Dies geschieht auch zum Wohle der friedfertigen Mieterinnen und Mieter in der Platensiedlung und anderer Stadtteile, die das Recht haben, vor Kriminalität geschützt zu werden. Darum unterstütze ich die Maßnahmen der Polizei und verurteile die Angriffe auf Rettungskräfte und Polizeibeamte auf das Schärfste!“, sagte Planungsdezernent Mike Josef. „Wir sehen es auch als unsere Aufgabe an, hier konzentriert vorzugehen. Dazu gehört auch, dass sich ab sofort Bewohner des südlichen Teils der Platensiedlung in der Info-Box an der Stefan-Zweig-Straße melden und Hilfe annehmen können, damit es unverändert die Regel bleibt, dass in Frankfurt überall eine gute, von gegenseitigem Respekt getragene Atmosphäre herrscht. Dafür sind Quartiere, in denen Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen zusammenleben und in denen sich die Vielfalt unserer Heimatstadt zeigt, der richtige Weg.“

Während die ABG gegenwärtig den nördlichen Teil der Platensiedlung erfolgreich zu einem urbanen Quartier weiterentwickelt, kündigte Josef an, sich gemeinsam mit der ABG auch die Möglichkeiten der Weiterentwicklung im südlichen Teil genau ansehen zu wollen.

Sicherheitsdezernent Markus Frank kündigte an, „die Sicherheits- und Ordnungskontrollen durch die Streifen der Stadtpolizei in der Platensiedlung zu erhöhen und das Sicherheitsmobil öfter vor Ort zu positionieren. Des Weiteren werden über unseren vor einem Jahr gegründeten Regionalrat Ginnheim die Präventivmaßnahmen forciert.“ Von den bewährten Gewalt-Sehen-Helfen Seminaren, Sicherheitsgesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern, der Teilnahme des Regionalrates bei den Quartiersfesten bis hin zu besonderen Aktionen zu Halloween 2019 reiche das Maßnahmenpaket der Prävention.

Polizeipräsident Gerhard Bereswill stellte klar, dass auch die Landespolizei stärker Präsenz gezeigt hat – in engem Kontakt mit den städtischen Behörden: „Wir konnten in der jüngeren Vergangenheit in der Platensiedlung schon einige Erfolge, durch eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe, vorweisen. Hierzu zählen mehrfache Sicherstellungen von Drogen oder Festnahmen Verdächtiger. Damit schaffen wir sichere Quartiere und ein sicheres Frankfurt. Wir werden durch repressive polizeiliche Maßnahmen Straftaten weiterhin konsequent verfolgen und parallel durch Präventionsarbeit das Vertrauen in die Polizei erhöhen um das Sicherheitsgefühl dort zu steigern.“

ABG-Geschäftsführer Frank Junker ergänzte: „Wir tolerieren keinen Rechtsbruch und keinen Vandalismus. Schließlich haben wir eine Fürsorgepflicht gegenüber unseren Mieterinnen und Mietern und lassen uns den sozialen Frieden in unserer Siedlung nicht zerstören. Wer aus unseren Wohnungen heraus strafbare Handlungen begeht und die Mitmieter bedroht, dem kündigen wir fristlos.“

Junker kündigte darüber hinaus auch Sicherheitsmaßnahmen seitens der ABG an. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist ein sicheres Quartier, in dem die Menschen gerne leben und keine Bedenken haben, ihre Kinder auf der Straße spielen zu lassen.

Großübung am Frankfurter Flughafen erfolgreich absolviert – Gesundheitsdezernent Stefan Majer lobt die gute Zusammenarbeit der Einsatzkräfte

(ffm) Nach den Richtlinien der internationalen Zivilluftfahrtbehörde ICAO (International Civil Aviation Organization), der EASA- (European Aviation Safety Agency) und der IGV (Internationale Gesundheitsvorschriften) müssen internationale Flughäfen wie der Frankfurter Flughafen regelmäßig Notfallübungen durchführen, um Einsatzkräfte auf den Ernstfall optimal vorzubereiten. Eine solche Übung stand am Donnerstag, 8. November, bei der Fraport AG auf dem Programm. Da es sich um eine infektiologische Gefahrenlage handelte, war das Gesundheitsamt Frankfurt an der Übung beteiligt.

Kern des Übungsszenarios war das Auftreten von Symptomen des Krim-Kongo-Fiebers bei einem Passagier an Bord eines Flugzeuges, das von Südafrika nach Frankfurt unterwegs war. Zudem zeigte ein zweiter Passagier ähnliche Symptome. Da es sich beim Krim-Kongo-Fieber um eine gefährliche Infektionskrankheit handelt, wurde das Kompetenzzentrum für hochpathogene Infektionserreger des Gesundheitsamtes Frankfurt alarmiert.

Nach der fiktiven Landung, kümmerten sich die Ärzte des Kompetenzzentrums sowie die Mediziner der Fraport AG im Flugzeug um die Passagiere. Bestandteile der Übung waren Einteilung der Passagiere in die Kategorien „Patienten“, „ansteckungsverdächtige Kontaktpersonen“ und „übrige Passagiere“, der Transport der infektiösen Patienten mit Spezialfahrzeugen der Feuerwehr Frankfurt und der Johanniter Unfallhilfe Kreis Offenbach in die Sonderisolierstation der Universitätsklinik Frankfurt, die Aufklärung und Untersuchung der Kontaktpersonen in einem Medical Assessment Center und auch die Information der übrigen Passagiere.

Der Gesundheitsdezernent der Stadt Frankfurt, Stadtrat Stefan Majer, machte sich am Flughafen ein Bild vom Einsatzgeschehen. Sein Fazit: „Die Übung war ein voller Erfolg, denn alle erforderlichen Maßnahmen wurden von den vielen Beteiligten gut und schnell in die Wege geleitet. Besonders erfreulich fand ich zu sehen, wie reibungslos die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften des Flughafens, den Einsatzkräften des Kompetenzzentrums unseres Gesundheitsamtes, den Rettungsdiensten, der Polizei und den vielen weiteren Einsatzkräften und Teilnehmern funktioniert hat. Natürlich hoffe ich, dass ein solcher Ernstfall nicht eintritt. Gleichwohl ist es gut zu wissen, dass wir, wenn er doch eintreten sollte, gut vorbereitet sind. Mein Dank gilt allen an der Übung Beteiligten!“

Stadt Frankfurt hat 224 o-bikes im Stadtgebiet entfernt – Sammelaktion geht noch bis Ende des Jahres weiter

(ffm) Die Stadt Frankfurt hat seit Ende September dieses Jahres 224 Fahrräder der Firma o-bike im Stadtgebiet beseitigt. Im Oktober wurden 50 Fahrräder entfernt. Die Sammelaktion wird noch bis Ende des Jahres fortgesetzt werden.

Die Stadt Frankfurt hatte im September damit begonnen, die gelben Fahrräder des Radverleihanbieters o-bike einzusammeln. „Wir hatten o-bike mehrfach mit Fristsetzung aufgefordert, sich gegenüber der Stadt zu äußern, doch es gab keinerlei Reaktion“, sagt Verkehrsdezernent Klaus Oesterling. „o-bike hat auch in den letzten Wochen keinerlei Lebenszeichen mehr von sich gegeben.“

Die fortdauernden Verstöße der Firma o-bike gegen die von der Stadt Frankfurt formulierten Regeln für Leihfahrradanbieter hatten den Verkehrsdezernenten zum Handeln gezwungen. Stadtrat Oesterling sieht sich in seiner Entscheidung bestätigt und weist darauf hin, dass die Beseitigung der Schrotträder bis Ende des Jahres fortgeführt wird.

Nach Abschluss der Aktion werde die Stadt versuchen, die Kosten o-bike in Rechnung zu stellen, sofern die Stadt einen Adressaten finde. Falls dies nicht der Fall sei, werde die Stadt die Räder versteigern oder an karitative Organisationen verschenken. Allerdings seien die Fahrräder in einem so schlechten Zustand, dass Sie wohl eher einer Altmetallverwertung zugeführt werden, sagte Oesterling.

o-bikes können dem Amt für Straßenbau und Erschließung unter nachfolgender E-Mail-Adresse und der genauen Ortsangabe, wenn möglich mit Foto, gemeldet werden: bbznord.amt66@stadt-frankfurt.de

Elternbeiräte treffen sich in Frankfurt – Stadtrat Jan Schneider überbringt Grüße der Stadt

(ffm) Elternvertreter aus ganz Hessen treffen sich am Samstag, 10. November, im neu eröffneten Gymnasium Römerhof in Frankfurt. Stadtrat Jan Schneider wird die Grüße der Stadt überbringen und auf die gewaltigen Herausforderungen hinweisen, vor denen Frankfurt angesichts stark steigender Schülerzahlen steht.

Zusätzliche Kapazitäten könnten kurzfristig meist nur mit provisorischen Lösungen in Modulbauweise geschaffen werden, so der Dezernent für Bau und Immobilien. Bei ihrer Tagung können sich die Elternvertreter ein Bild davon machen, dass es bei temporären Unterrichtsräumen kaum Abstriche bei Komfort und Raumklima gibt. Denn das Gymnasium Römerhof ist derzeit in Modulen aus Stahlraumzellen untergebracht. Nur so war es möglich, die Schule nach nur rund einem Jahr Vorbereitungszeit zu eröffnen. „Das war ein einmaliger Kraftakt“, betont Schneider. „In der Regel brauchen wir mehr Vorbereitungszeit.“ Größtes Problem beim Bau neuer Schulen seien die fehlenden Grundstücke.

Das Treffen der Vorstände der Stadt- und Kreiselternbeiräte aus ganz Hessen mit dem Landeselternbeirat steht unter dem Motto „Bildung als Investition in unsere Zukunft“. Auf dem Programm stehen unter anderem ein Austausch mit dem hessischen Kultusminister Prof. Alexander Lorz sowie eine Diskussion mit Vertretern der Landtagsfraktionen.

Weitere Stadtteile erschlossen: Rödelheim und Hausen haben nun ein Radroutennetz – Weiter geht es mit Praunheim

(ffm) Die Radroutenbeschilderung im Frankfurter Stadtgebiet nimmt immer konkretere Gestalt an: Verkehrsdezernent Klaus Oesterling hat sich am Freitag, 9. November, in Rödelheim unweit des Bahnhofs selbst ein Bild von der Beschilderung gemacht. Mit Rödelheim ist nun ein weiterer großer Stadtteil mit den markanten weiß-grünen Straßenschildern ausgestattet. Auch in Hausen sind die Wegweiser mittlerweile aufgestellt. Somit sind die Arbeiten im Frankfurter Westen weitestgehend abgeschlossen und verlagern sich gen Norden. „Unser ehrgeiziges Ziel, mindestens einen Stadtteil pro Monat zu beschildern, haben wir erneut erreicht. Denn es ist uns ein wichtiges Anliegen, zeitnah für alle Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer eine übersichtliche Orientierungshilfe zur Verfügung zu stellen“, machte Oesterling deutlich.

Mehr als 200 Hinweisschilder wurden an 117 Standorten in Rödelheim angebracht. Insgesamt hat das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE), das sich um die Montage der Radwegweiser kümmert, bisher mehr als 1900 Schilder an knapp 1200 Standorten aufgestellt. Auf der To-Do-Liste des ASE steht nun als nächstes der Stadtteil Praunheim. Die städtische Behörde setzt statt bisher einen nun zwei Bautrupps ein, um die Erschließung des Radroutennetzes nochmals zu beschleunigen.

Seit Frühjahr 2016 werden in Frankfurt die Radwegweiser aufgestellt. Den Anfang machten Sindlingen und Zeilsheim als Pilotstadtteile. Mittlerweile sind Unterliederbach, Höchst, Sossenheim, Flughafen, Schwanheim, Nied, Griesheim, das Gutleutviertel, Rödelheim und Hausen erschlossen. Die Wegweiser sollen nicht nur den Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern, sondern auch Pendlern und Touristen bei der Orientierung helfen.

Die planerische Verantwortung für die Radwegbeschilderung liegt innerhalb der Stadtverwaltung beim Referat Mobilitäts- und Verkehrsplanung und erfolgt in enger Abstimmung mit dem Radfahrbüro der Stadt Frankfurt. Das ASE lässt die Schilder im Zuge öffentlicher Ausschreibungen von Fachfirmen anfertigen und aufstellen und kümmert sich um die finanzielle Abwicklung des Projekts, das rund 675.000 Euro kostet.

Zehn Jahre Diesterweg-Stipendium: Bereits über 2300 Kinder und Eltern profitierten von Deutschlands erstem Familienstipendium

(ffm) Vor genau zehn Jahren, im Herbst 2008, wurden die ersten Frankfurter Familien in das Diesterweg-Stipendium für Kinder und ihre Eltern aufgenommen. Das von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft entwickelte und gemeinsam mit dem Hessischen Kultusministerium und dem Bildungsdezernat der Stadt Frankfurt aufgebaute Programm ist das erste Bildungsstipendium für Familien in Deutschland. Das zweijährige Stipendienprogramm begleitet Kinder auf dem Weg von der Grundschule in die weiterführende Schule und nimmt ihre Eltern und Geschwister dabei mit. Teilnehmer des Diesterweg-Stipendiums bekommen eine besonders gute Chance auf erfolgreiche schulische Bildung und gesellschaftliche Integration. Eltern werden als Bildungsbegleiter gestärkt und ganze Familien als Bildungsgemeinschaft gefördert. Benannt wurde das Projekt nach dem Pädagogen und Aufklärer Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg, dem Wegbereiter der deutschen Volksschule und Mitbegründer der Polytechnischen Gesellschaft.

Nach seinem erfolgreichen Start in Frankfurt wurde das Bildungsprojekt bereits von neun weiteren Kommunen übernommen: Hannover, Hamburg, Darmstadt, Dortmund, Duisburg, Osnabrück, Offenbach, Hanau und Berlin-Spandau. Am Donnerstag, 8. November, konnte die sechste Frankfurter Generation mit 32 Familien und 140 Familienmitgliedern in das Stipendienprogramm aufgenommen werden. Damit haben in Frankfurt bislang über 700 Kinder und Eltern unterschiedlichster Herkunftsnationen von dem Familienstipendium profitiert. In Deutschland sind es aktuell bisher mehr als 2300 Personen.

„Die Bildungsorientierung von Familien zu stärken hat sich als erfolgreicher Weg erwiesen. Die Verbreitung des Diesterweg-Stipendiums zeigt außerdem, dass Stiftungen im Kleinen erfolgreich testen können, was auch im Großen geht“, kommentiert Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, das Jubiläum des Diesterweg-Stipendiums.

Das Diesterweg-Stipendium Frankfurt ist ein Kooperationsprojekt der Stiftung Polytechnische Gesellschaft mit dem Hessischen Kultusministerium, dem Dezernat für Integration und Bildung der Stadt Frankfurt und dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten. Es wird gefördert durch die Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung, die Dres. Fredrich-Rabbow-Stiftung, die proccelerate GmbH und private Spender.

„Das Erlernen unserer Bildungssprache gelingt umso besser, je mehr Rückhalt und Unterstützung Kinder und Jugendliche aus ihren Familien erfahren. Der Erfolg der Diesterweg-Stipendien spricht für sich und ist nicht zuletzt der guten Zusammenarbeit mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft zu verdanken, die es versteht, Schülerinnen und Schüler – aber eben auch ihre Eltern – auf pädagogisch sinnvolle Weise für den nicht immer leichten Erwerb einer neuen Sprache zu begeistern“, sagt der Hessische Kultusminister Prof. R. Alexander Lorz.

„Das Diesterweg-Stipendium ist ein ganz wesentlicher Beitrag für mehr Chancengleichheit“, sagt Sylvia Weber, Frankfurts, Dezernentin für Integration und Bildung. „Nach wie vor zeigt etwa das Integrations- und Diversitätsmonitoring, dass Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund auf ihren Bildungswegen benachteiligt seien. Insbesondere auch der Geldbeutel und die soziale Stellung der Familien spielen leider nach wie vor eine Rolle. Auch hier bietet das Diesterweg-Stipendium ganz praktische Hilfen“, sagt die Stadträtin.

Das zweijährige Diesterweg-Stipendium begleitet Kinder und Eltern beim Übergang von der vierten in die fünfte Klasse und verbessert die Bildungschancen von Schülerinnen und Schülern mit gutem Leistungspotenzial, aber förderbedürftigen Deutschkenntnissen. Das breit gefächerte Bildungsprogramm bietet den teilnehmenden Familien unter anderem Akademietage für Kinder und Eltern, Exkursionen zu Bildungsorten in Frankfurt am Main und Umgebung sowie Kindertreffs zur Deutschförderung und Elterntreffs zu aktuellen Bildungsthemen. Jede Familie kann außerdem bis zu 600 Euro jährlich für bildungsbezogene Anschaffungen und Maßnahmen beantragen. Parallel dazu trägt ein Fortbildungsprogramm der Stiftung Polytechnische Gesellschaft die im Stipendium gewonnenen Erkenntnisse in die Kollegien der Frankfurter Schulen hinein. Die Wirksamkeit des Stipendienprogramms wurde von mehreren wissenschaftlichen Evaluationen bestätigt. Das Diesterweg-Stipendium der Stiftung Polytechnische Gesellschaft erhielt unter anderem 2013 als herausragendes Modellprojekt im Bereich Integration und Familie den Hessischen Integrationspreis.

Allgemeine Informationen unter http://www.diesterweg-stipendium.de .

Kranzniederlegung zum Volkstrauertag auf dem Enkheimer Friedhof

(ffm) Am Sonntag, 18. November, laden Vertreter des für Bergen-Enkheim zuständigen Ortsbeirates 16 auf dem Friedhof Enkheim, Neuer Weg 56, aus Anlass des Volkstrauertages zu einer feierlichen Kranzniederlegung.

Nach einer Ansprache von Stadtbezirksvorsteher Markus Graff wird Ortsvorsteherin Renate Müller-Friese einen Kranz niederlegen. Musikalisch untermalt wird die Zeremonie von der Stadtkapelle Bergen-Enkheim. Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Ehrung der Verstorbenen teilzunehmen.

Baumfällarbeiten im Stadtgebiet

(ffm) Das Grünflächenamt teilt mit, dass in den kommenden Wochen eine Douglasie (Baum-Nr. 10) im Brentanopark an der Nidda dringend gefällt werden muss, da diese abgestorben ist. Eine Nachpflanzung des Baumes ist wegen zu dichtem Gehölzbestand und den damit einhergehenden fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten nicht geplant.

Wer regiert die Welt?

Zur Geburtsstunde des Frauenwahlrechts vor 100 Jahren rückt das Frauenreferat mit Plakaten Frauenrechte in den Mittelpunkt!

(ffm) Ab Freitag, 9. November, zeigen Plakate des Frankfurter Frauenreferats, wie wichtig der Einsatz für Frauenrechte und Chancengleichheit heute noch ist. Rund um die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts sollen sie Frauen und Mädchen Mut machen, für ihre Rechte einzutreten und sich zu engagieren. Die Themen der Frauenpolitik sind nicht nur in der Stadt präsent, sondern ziehen in den Alltag ein. Die Plakate können ab sofort bestellt werden.

Am 12. November 1918 wurde das Frauenwahlrecht in Deutschland gesetzlich verankert. Nach jahrzehntelangem Kampf um die staatsbürgerliche Gleichstellung ein Meilenstein in der Geschichte der Frauenbewegung und Demokratie. Rund um die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts präsentiert das Frauenreferat zum zweiten Mal seine Plakatkampagne und macht auf die wichtigsten Themen der Frauenpolitik aufmerksam.

„Vor 100 Jahren haben Frauen oft unter Einsatz ihres Lebens für das Frauenwahlrecht gekämpft, die Themen unserer Plakate zeigen, dass der Einsatz für Frauenrechte nicht an Bedeutung verloren hat“, sagt Gabriele Wenner, Leiterin des städtischen Frauenreferates. „Gleichstellung und Chancengleichheit sind noch lange nicht erreicht. Heute wie damals ist es wichtig, auf strukturelle Diskriminierungen aufmerksam zu machen und Frauenrechte wieder in den Fokus/Blick der Gesellschaft zu rücken.“

Das Eintreten für Frauenrechte sei damals wie heute mit politischen und gesellschaftlichen Veränderungen verknüpft, sagt Wenner. „Die Plakate sind als Aufforderung zu verstehen, selbst aktiv zu werden. Die Erfolge der Frauen von damals sollen deutlich machen, dass gemeinsam viel erreicht werden kann.“

Es geht um Themen wie Lohngerechtigkeit, Frauen in Führungspositionen in Politik und Arbeitswelt oder sexuelle Gewalt, denen Mädchen sechs Mal häufiger ausgesetzt sind als Jungen. Acht verschiedene Motive machen (mit kurzen markanten Sätzen) auf die wichtigsten Themen frauen- und gleichstellungspolitischer Arbeit aufmerksam.

„Wer regiert die Welt?“, fragt ein Plakat. „In nur 17 von 139 Staaten sind Frauen in den höchsten politischen Ämtern. Der Frauenanteil im Bundestag liegt bei 31 Prozent, in der Frankfurter Kommunalpolitik bei 39 Prozent.“

„Ist das fair?“, fragt ein anderes. „Frauen leisten zwei Drittel unbezahlte und ein Drittel bezahlte Arbeit. Bei Männern ist es umgekehrt.“

Und sind 27 Prozent weniger Taschengeld, 21 Prozent geringeres Einkommen, 36 Prozent weniger Rente: „Frauenschicksal?“

„Gerade in Zeiten von zunehmendem Antifeminismus und Rechtspopulismus wollen wir gemeinsam Stärke zeigen und deutlich machen: Frauenrechte sind keine Selbstverständlichkeit, sondern müssen immer wieder verteidigt und gestärkt werden“, sagt Linda Kagerbauer, Referentin im Frauenreferat und Projektleitung der Kampagne „Frauen. Macht. Politik.“, in deren Rahmen die Plakate entstanden.

„Wir schlagen den Bogen von der ersten Frauenbewegung, die das Wahlrecht erkämpfte, über die zweite Frauenbewegung, die Tabuthemen, wie Gewalt in der Ehe und Abtreibung mit dem Slogan ‚Das Private ist politisch‘ an die Öffentlichkeit brachte, bis hin zur heutigen Zeit“, sagt Wenner. „Gleichzeitig wollen wir sichtbar machen, wie Frauen und Mädchen in dieser Stadt bereits Politik machen, wie sie sich organisieren und engagieren, wie sie sich einmischen und diese Stadt mitgestalten.“

Im Rahmen der Kampagne „Frauen.Macht.Politik“ initiiert das Frauenreferat in diesem Jahr zahlreiche Projekte, Aktionen und Diskussionen. Auf der eigens für den Schwerpunkt erstellten Internetseite http://www.frauen-macht-politik-ffm.de sind alle Informationen zu den geplanten Veranstaltungen, Projekten und Materialien zu finden. Auch die Motive der Plakatkampagne können dort heruntergeladen und Hintergrundinfos nachgelesen werden.

Damit Frauenrechte auch in den Alltag einziehen, können die Plakate ab sofort kostenfrei bestellt werden unter info.frauenreferat@stadt-frankfurt.de

Vernissage zur Ausstellung: Bitte lächeln! Wenn Kinder Zootiere fotografieren

(ffm) Unter dem Motto „Bitte lächeln! Kinder fotografieren Zootiere“ fand im Mai diesen Jahres in der Aktionswoche „Biologische Vielfalt erleben“ ein dreitägiger Fotokurs für Kinder im Alter von neun bis dreizehn Jahren im Zoo Frankfurt statt. Dabei entstanden eindrucksvolle und eindringliche Tierfotografien. Eine Auswahl der besten Motive wird nun in den Faust-Vogelhallen ausgestellt.

Zusammen mit dem Tierfotografen Detlef Möbius (GDT) und den Naturschutzbotschaftern war eine Gruppe von zwölf jungen Tierfotografen ein Wochenende lang auf Fotopirsch im Frankfurter Zoo unterwegs. Es entstanden eindrucksvolle Tierportraits und Szenen aus dem Leben der Zootiere. Eine Auswahl von jeweils zwei Bildern aller Teilnehmer wird ab Samstag, 10. November, für etwa ein Jahr in den Faust-Vogelhallen zu sehen sein. Die Fotos spiegeln den ganz eigenen Blick der Kinder auf die Tiere wider. Das Besondere ist die Natürlichkeit: Die Aufnahmen wurden im Nachgang nicht mit technischen Hilfsmittel bearbeitet.

Bei der Vernissage am Samstag, 10. November, ab 11 Uhr in den Faust-Vogelhallen bietet sich die Gelegenheit, die jungen Künstler und ihren Kursleiter kennenzulernen und mehr über ihre Eindrücke und Erlebnisse zu erfahren.

Es gelten die regulären Zoo Eintrittspreise.

SHOAH von Claude Lanzmann im Filmforum Höchst

(ffm) Als 1985 Claude Lanzmanns SHOAH in Frankreich in die Kinos kam, war es das markanteste Kinoereignis des Jahrzehnts. Simone de Beauvoir schrieb am 28. April 1985 in der Tageszeitung „Le Monde“: „Es ist nicht einfach, von SHOAH zu sprechen. Es steckt Magie in diesem Film, und Magie lässt sich nicht erklären. Wir haben nach dem Krieg unzählige Berichte über die Ghettos, über die Vernichtungslager gelesen; wir waren erschüttert. Doch wenn wir heute Claude Lanzmanns außergewöhnlichen Film sehen, merken wir, dass wir überhaupt nichts gewusst haben. Trotz all unserer Kenntnisse blieb die grauenhafte Erfahrung uns doch äußerlich. Zum ersten Mal nun leben wir sie in unserem Kopf, unserem Herzen, unserem Fleisch. Sie wird die unsere. Weder Fiktion noch Dokumentation, gelingt SHOAH diese Verlebendigung der Vergangenheit mit erstaunlich sparsamen Mitteln: durch Orte, Stimmen, Gesichter. Die große Kunst von Claude Lanzmann vermag die Orte zum Sprechen zu bringen, sie mittels der Stimmen wiederzuerwecken und jenseits aller Worte das Unaussprechliche, Unsägliche durch Gesichter auszudrücken.“

Claude Lanzmann ist am 5. Juli diesen Jahres in Paris verstorben und so ist die Aufführung von SHOAH, der in zwei Teilen im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Novemberpogrom 1938 in Zusammenarbeit mit der seit 38 Jahren tätigen „Höchster AG Geschichte und Erinnerung“ läuft, auch als eine Verneigung vor Lanzmann und seinem Werk zu verstehen. Gerade in einer Zeit, in der sich Rassismus und rechtsradikales Gedankengut erneut ausbreitet, ist es wichtig, diesen Referenzfilm über den Holocaust wieder auf die Leinwand zu bringen.

Das Filmforum Höchst zeigt den ersten Teil des Films, der 300 Minuten dauert, am Sonntag, 11. November, um 18.30 Uhr. Der zweite Teil läuft am Montag, 12. November, ebenfalls um 18.30 Uhr. Der zweite Teil ist 260 Minuten lang. Beide Filme laufen im Original mit Untertiteln.

Länge, Personenzahl und Themenvielfalt machen das Werk zu einem Monumentalfilm. Kein einziges Archivdokument wurde verwendet, für den Film wurden 350 Stunden Material in der Gegenwart gedreht. Die Recherche dauerte dreieinhalb Jahre und führte durch 14 Länder. Zwischen 1976 und 1981 gab es zehn Drehperioden. „SHOAH“ ist ein nichtfiktionales Werk, dessen Protagonisten – Juden, Nazis, direkte oder fernere Zeugen der Vernichtung – alle tatsächlich an den rekonstruierten Ereignissen beteiligt waren. So bildet der Film einen Gegensatz zu Legenden, Mythen und Fiktionen, die die erbarmungslose und nackte Wirklichkeit des Holocaust zersetzen, verwässern und zu einer hemmungslosen, uneingeschränkten Trivialisierung führen können.

„Mein Anliegen war es, einen Film zu drehen, der dieses wichtigste Ereignis der Zeitgeschichte in voller Größe rekonstruiert. Es sollte ein Werk werden, das sowohl die Geschichte dokumentiert, als auch über die Geschichte reflektiert und so dem Ereignis gerecht wird. Statt mich auf bestimmte Kapitel oder Episoden der Judenvernichtung in Europa zu beschränken, wollte ich den Genozid insgesamt und in seinen gigantischen Ausmaßen erfassen. Ich wollte seine bis in die Gegenwart wirksamen, bis heute noch nicht voll aufgedeckten und ergründeten Folgen deutlich machen“, sagte Claude Lanzmann.

Bibelhaus zeigt Bilder und Symbole zum schönsten Fest des Jahres

Ausstellung ,Weihnachten‘ zeigt ab 14. November eine Frankfurter Bilderbibel von 1746

(ffm) Die Welt der biblischen Bilder und Symbole lässt sich ab Mittwoch, 14. November, bis 31. März 2019 im Frankfurter Bibelhaus in der Ausstellung „Weihnachten“ entdecken. Präsentiert wird auch eine Neuerwerbung des Bibelhauses. Dabei handelt es sich um eine Bilderbibel, die der Ratsherr und Bürgermeister Johann Matthias Bansa im Jahr 1746 für seine Kinder und Enkel verfasst hat. Eröffnet wird die Sonderausstellung am Dienstag, 13. November, um 17 Uhr von Kulturdezernentin Ina Hartwig.

Die sogenannte Bansa-Bibel ist in der Ausstellung das erste Mal in Frankfurt öffentlich zu sehen. Sie besteht aus Kupferstichen zu Geschichten des Alten und Neuen Testaments aus der Baseler Kupferstecher-Werkstatt Merian und Zweizeilern zu jedem Bild von Johann Matthias Bansa. Nach Recherchen des Bibelhaus Erlebnis Museums gibt es wohl nur noch zwei Exemplare als Bibliotheksbestand des in kleiner Auflage erschienenen Buches.

Das Museum hat die Bilderbibel mit Unterstützung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie des Bankhauses Metzler erworben.

Kulturdezernentin Hartwig freut sich darüber, dass die Bansa-Bibel nach Frankfurt zurückkehrt. „Damit ist es gelungen, den Blick auf einen ganz besonderen Bürger des 18. Jahrhunderts zu richten. Sein Engagement für das Gemeinwesen beeindruckt auch heute noch“, erklärt die Dezernentin und betont, „seine Bilder-Bibel ist ein kleiner Schatz, der jetzt wieder in der Öffentlichkeit leuchten kann.“

Die Ausstellung zeigt mit Münzen und Figurinen, Inschriften, Ikonen und Zitaten biblische und außerbiblische Wurzeln von Weihnachten sowie die Herkunft bekannter Weihnachtsmotive und deren Wirkungsgeschichte von der Antike bis heute. Ein weiteres Thema ist, wie das Weihnachtsfest politisch missbraucht wurde. Außerdem geht es um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei der Geburt eines heiligen Kindes in den Weltreligionen.

Zu den Exponaten gehört zum Beispiel die Kalenderinschrift aus Priene aus dem Jahre 9 vor Christus, die die Geburt des Kaisers Augustus einen „Geburtstag Gottes“ nennt. Weihnachtspostkarten aus den Weltkriegen, Christbaumschmuck und literarische Zeugnisse zeigen, wie unterschiedlich das Fest zu verschiedenen Zeiten gedeutet wurde. „Es gibt viele Klischees rund um das schönste Fest des Jahres“, sagt Bibelhaus-Direktor Jürgen Schefzyk. „Unsere Ausstellung zeigt, was biblischen Ursprungs ist oder auch aus anderen Quellen stammt.“

Zum Begleitprogramm gehört die Gruppenführung „Ein Sarkophag in Betlehem? Ein Rätsel in 30 Minuten“. Während eines einstündigen Gruppenbesuchs in der Ausstellung „Weihnachten“ machen sich die Teilnehmenden auf die Suche nach des Rätsels Lösung.

Weitere Informationen gibt es unter http://www.bibelhaus-frankfurt.de/startseite.html im Internet.

Reparaturarbeiten an der Abwasserreinigungsanlage im Industriepark Höchst

Ab 12. November Geruchswahrnehmungen möglich

Am Pufferbehälter der Abwasserreinigungsanlage im Industriepark Höchst müssen notwendige Revisionsarbeiten durchgeführt werden. Im Zuge dieser Maßnahmen können Geruchswahrnehmungen insbesondere in unmittelbarer Nachbarschaft zum Industriepark nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Die Revision beginnt am Montag, 12. November und endet voraussichtlich am Mittwoch, 12. Dezember.

Infraserv Höchst als Betreiber der Abwasserreinigungsanlage und des Industrieparks Höchst bittet die Anwohner in den benachbarten Wohngebieten für möglicherweise entstehende Belästigungen um Entschuldigung.

Infraserv Höchst mit Sitz in Frankfurt am Main ist bei der Entwicklung von Forschungs- und Produktionsstandorten der führende Partner für Chemie- und Pharmaunternehmen. Wir bieten individuelle, modulare Lösungen sowie innovative, integrierte Leistungsbündel bis hin zum kompletten Standortbetrieb. Unsere Leistungsfelder umfassen die Versorgung mit Energien, Entsorgungsleistungen, den Betrieb von Netzen, Standortservices, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie den Umweltschutz und Facility Management. Mit unseren Tochtergesellschaften decken wir in der Infraserv Höchst-Gruppe für unsere Kunden auch die Leistungsfelder Logistik, Bildung und Prozesstechnik ab. Infraserv Höchst entwickelt Lösungen für anspruchsvolle Kunden in einem hoch regulierten Umfeld.

Die Infraserv GmbH & Co. Höchst KG beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter und 156 Auszubildende. Zur Infraserv-Höchst-Gruppe gehören rund 2.700 Mitarbeiter und 193 Auszubildende. Im Jahr 2017 erzielte Infraserv Höchst inklusive der Tochtergesellschaften Infraserv Logistics, Infraserv Höchst Prozesstechnik, Provadis Partner für Bildung und Beratung und Thermal Conversion Compound einen Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro.

Infraserv Höchst ist Betreiber des 460 Hektar großen Industrieparks Höchst, eines Standort für rund 90 Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Biotechnologie, Basis- und Spezialitäten-Chemie, Pflanzenschutz, Lebensmittelzusatzstoffe und Dienstleistungen. Rund 22.000 Menschen arbeiten hier. Die Summe der Investitionen seit dem Jahr 2000 beträgt ca. 7,3 Milliarden Euro.

Vernissage zur Ausstellung: Bitte lächeln! – Wenn Kinder Zootiere fotografieren

Zoo Frankfurt

Datum: Samstag, 10. November 2018

Beginn: 11 Uhr

Faust-Vogelhallen, Zoo Frankfurt

Unter dem Motto „Bitte lächeln! Kinder fotografieren Zootiere“ fand im Mai diesen Jahres in der Aktionswoche „Biologische Vielfalt erleben“ ein dreitägiger Fotokurs für Kinder im Alter von neun bis dreizehn Jahren im Zoo Frankfurt statt. Dabei entstanden eindrucksvolle und eindringliche Tierfotografien. Eine Auswahl der besten Motive wird nun in den Faust-Vogelhallen ausgestellt.

Zusammen mit dem Tierfotografen Detlef Möbius (GDT) und den Naturschutzbotschaftern war eine Gruppe von zwölf jungen Tierfotografen ein Wochenende lang auf Fotopirsch im Frankfurter Zoo unterwegs. Es entstanden eindrucksvolle Tierportraits und Szenen aus dem Leben der Zootiere. Eine Auswahl von jeweils zwei Bildern aller Teilnehmer wird ab dem 10. November für etwa ein Jahr in den Faust-Vogelhallen zu sehen sein. Die Fotos spiegeln den ganz eigenen Blick der Kinder auf die Tiere wider. Das Besondere ist die Natürlichkeit: Die Aufnahmen wurden im Nachgang nicht mit technischen Hilfsmittel bearbeitet.

Bei der Vernissage am kommenden Samstag bietet sich die Gelegenheit, die jungen Künstler und ihren Kursleiter kennenzulernen und mehr über ihre Eindrücke und Erlebnisse zu erfahren.

Design und Geisteswissenschaften – Vortragsreihe „It takes 2 to boogie“ des Masterstudiengangs Ästhetik

Goethe-Universität

FRANKFURT. Unter dem Titel „It takes 2 to boogie” veranstalten Studierende des Masterstudiengangs Ästhetik an der Goethe-Universität eine Vortragsreihe über Design & Geisteswissenschaften. Die Vorträge finden bis 11. Dezember jeweils

  • dienstags von 18 bis 20 Uhr
  • im Casino-Gebäude, Raum 1.811 (außer am 27. 11.)
  • Nina-Rubinstein-Weg (Campus Westend)

statt. Am Freitag, 14. Dezember lädt die Studiengruppe Ästhetik Studierende aller beteiligten Hochschulen zum abschließenden Workshop ins Seminarhaus auf dem Westend-Campus.

Die Studiengruppe des Masterstudiengangs Ästhetik der Goethe-Universität kooperiert bei der Reihe mit dem Designmagazin „form“ und der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis von Design und Geisteswissenschaften. Der vor drei Jahren gestartete Masterstudiengang Ästhetik trägt der zunehmenden Entgrenzung ästhetischer Fragestellungen Rechnung: Die Gegenwart ist geprägt von einer Fülle ästhetischer Phänomene, deren wissenschaftliche Einordnung aussteht. Obwohl Design gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich immer größeren Einfluss gewinnt, findet ein entsprechender Diskurs bisher kaum Eingang in die Lehre staatlicher Universitäten. Auch an deutschen Designhochschulen befindet sich eine entsprechende Theoretisierung von Design und Gestaltung noch in den Anfängen. Eine angemessene Theoriebildung und Verwissenschaftlichung ist aber, aufgrund der in den letzten Jahrzehnten gewachsenen Bedeutung, unabdingbar.

Innerhalb der Vortragsreihe werden Theoretiker und Praktiker ihr Wissen und ihre Erfahrung rund um das Thema Design mit Lehrenden und Lernenden klassischer sowie der Kunst- und Designhochschulen aus dem Rhein-Main Gebiet teilen. Auch praktizierende Designerinnen und Designer sowie Designinteressierte aus allen Bereichen der Gesellschaft sind zur Teilnahme eingeladen. Ziel ist es, über die vielfältigen Anwendungsfelder von Designpraktiken und -strategien zu informieren und deren Anschlusspunkte zu den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, wie sie unter anderem an der Goethe-Universität Frankfurt gelehrt werden, aufzuzeigen. Die Schwerpunkte der Vorträge reichen vom Gamedesign über Produktentwicklung und politischer Tragweite von Design bis zur Gestaltung von Mode. Ein besonderer Höhepunkt wird die Teilnahme von Ralf Groene, Chefdesigner von Microsoft, am 20. November sein.

Die Termine im Überblick

13.11.2018

Gamedesign. Der Einfluss von Computerspielen auf unsere Welt. Evelyn Hribersek (O.R.pheus, Eurydike), Sarah Steffen (Beraterin Gameproducing), Daniel Martin Feige (ABK Stuttgart).

20.11.2018

Produktentwicklung. Einblick in die Entstehung technischer Geräte heute.

Ralf Groene (Head of Industrial Design, Microsoft), Bettina Maisch (Industrial Design Thinking, Siemens), Stephan Ott (Chefredakteur, form Designmagazin).

27.11.2018, 18-20 Uhr, HZ1, Hörsaalzentrum

Design & Politik. Welche politische Dimension hat Design? Anna Berkenbusch (Burg Giebichenstein Halle), Daniel Hornuff (Kunsthochschule Kassel), Philipp Thesen (Hochschule Darmstadt).

4.12.2018

Mode. Wie verändert Mode Gesellschaft?

Ayzit Bostan (Kunsthochschule Kassel). 18-20 Uhr, Casino, Raum 1.811

11.12.2018, 18 Uhr

Design & Zukunft. Reprodutopia: Über die Zukunft des Menschen.

Hendrik-Jan Grievink (Next Nature Network)

14.12.2018, 16-20 Uhr

Workshop für Studierende aller Hochschulen mit der Studiengruppe Ästhetik.

Seminarhaus, Raum 0.109