Sabine Volz ist während der Bauphase Tunnelpatin

Vortriebsarbeiten voraussichtlich September beendet

Sabine Volz von den Rheinbrüdern Karlsruhe mit einer Statue der heiligen Barbara

Karlsruhe. Bevor der Bau des Tunnels unter der Karl-Friedrich-Straße richtig los gehen kann, gab es ein sogenanntes Anschlagfest mit Segnung der Heiligen Barbara – der Schutzpatronin der Bergleute und Mineure – durch den katholischen Stadtdekan Hubert Streckert und seinen evangelischen Kollegen Dr. Thomas Schalla.

Bei dieser Zeremonie wurde Sabine Volz als Patin für den Bau des Tunnels Karl-Friedrich-Straße vorgestellt. Die Begründung, warum die Wahl zugunsten der Karlsruher Olympiahoffnung fiel, wurde wie folgt erläutert: Mit der Kanutin Sabine Volz fiel die Wahl auf eine Spitzensportlerin, da die Tunnelpatin, um ihrer Aufgabe als irdische Vertreterin der Heiligen Barbara mit gelegentlichen Besuchen bei den Tunnelarbeitern nachzukommen, über eine sehr gute körperliche Konstitution und damit über die Druckluft-Tauglichkeit verfügen muss.

Der Bauzeitplan sieht vor, dass die Vortriebsarbeiten voraussichtlich im September beendet sein werden, und danach mit den Innenschalbauarbeiten begonnen werden kann. Sabine Volz hat damit nicht nur ein Patenamt übernommen, sondern durch die Tunnelarbeiter gleich noch ihre Fangemeinde auf dem Weg zu den Olympischen Spielen erweitert. „Der Respekt für die gegenseitige Leistung war auf alle Fälle zu spüren. Für mich war es eine beeindruckende und außergewöhnliche Erfahrung“, berichtete die 25-jährige Rheinschwester nach dem Festakt.

Für Detlef Hofmann, Nachwuchs-Chefbundestrainer des Deutschen Kanu-Verbandes und Stellvertretender Fraktionsvorsitzenden der Karlsruher CDU, ist die Patenschaft auch ein „schönes Signal der Stadt Karlsruhe und schließt den Kreis. Unsere Athleten sind so oft überall in der Welt ein hervorragendes Aushängeschild für Karlsruhe. Mit der Patenschaft zeigt die Stadt nun, dass dies durchaus gesehen und geschätzt wird!“

Birgit Hantl erhält Verdienstorden des Bundes

Tochter Verena Hantl sorgt seit Jahren mit ihren internationalen Kanuerfolgen für Schlagzeilen. Doch diesmal steht die Mutter im Rampenlicht- dank einer ganz besonderen Auszeichnung: Birgit Hantl wird für ihre besonderen Verdienste um das Gemeinwohl mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Als sichtbare Anerkennung und um den Dank des Staates zum Ausdruck zu bringen stiftete Bundespräsident Theodor Heuss einst den Verdienstorden, welcher bis heute vom amtierenden Bundespräsidenten vergeben wird.

!Seit knapp 20 Jahre unterstützt Birgit Hantl bereits die Rheinbrüder Karlsruhe und die Arbeit des Fördervereins Kanurennsport Karlsruhe in einem Ausmaß, das seines Gleichen sucht. Darauf angesprochen wie es dazu kam, lacht Birgit Hantl kurz auf, „irgendwie bin ich da so reingeraten.“ Ihre vier Kinder begannen vor der Jahrtausendwende mit dem Paddeln und damit begann auch Hantls Engagement. Ihre Tätigkeiten variierten in den Jahren, von der Regattaorganisation, Facilitiy-Managerin, Lehrgangsbetreuerin, B-Schüler-Trainerin, Unterkunftsplanerin bei Deutschen Meisterschaften und „Trikot-Fee“ bis hin zum Großcandierausleih-Service im Rappenwörter Bootshaus und Kassier des Fördervereins. Nicht selten betreute sie mehrere Posten zeitgleich, und sicherlich fehlen einige „Jobs“ bei dieser Aufzählung. Der Begriff „Mädchen für Alles“ könnte für sie erfunden worden sein. Als einer der schönsten Tätigkeiten ist für sie die Organisation der Kanuwettbewerbe für die Special Olympics im Jahr 2008 in Erinnerung: „Das war ein tolles Event, viel Vorbereitung, zwei tolle Wettkampftage, ein tolles Team und einfach richtig viel Spaß!“

Engagement weit über Vereinsgrenzen hinaus

Eher mit Grauen erinnert sie sich an eine „unglaubliche Aufräumaktion“ jenes Geländes, auf dem nun das neue Trainingszentrum steht. „Da habe ich wochenlang richtig körperlich geschuftet, oft am Wochenende mit Hilfe meines Mannes und Bernd Claus. Ich habe sicher 20 volle Mannschaftsbusse Schrott auf die Deponie gefahren, nicht zu vergessen die 20 Fässer, die ich dort unter den Dornenhecken fand!“ An Geschichten mangelt es Birgit Hantl nach all den Jahren definitiv nicht, doch sie macht daraus kein großes Tamtam. Sie agiert stets im Hintergrund und durch ihr bescheidenes Wesen außerhalb des Vereins meist unerkannt.
Welche unersetzliche Unterstützung Birgit Hantl für den Verein ist, bringt DKV-Nachwuchs- Chefbundestrainer Detlef Hofmann auf den Punkt: „Die Arbeit und das Engagement, das Birgit in all den Jahren für die Sportler, den Verein und den Kanuverband Baden-Württemberg geleistet hat, ist unbezahlbar, und wir würden ohne diese ehrenamtliche Unterstützung heute nicht da stehen wo wir sind – im nationalen und internationalen Spitzenbereich!“ Darüber hinaus ist es Hofmann wichtig zu erwähnen, dass Birgit Hantl mit ihrer spontanen Hilfsbereitschaft nicht selten Kanuten aus anderen Städten über Tage, manchmal Wochen bei sich beherbergte und eine „Rundum-Betreuung“ bot. Birgit erinnert sich freudig, „ja, da stand dann nur noch Kochen, Waschen und Fahrdienst auf meiner Tagesordnung.“

Leider konnte Birgit Hantl den Verdienstorden am 23. November 2015 aufgrund privater Terminüberschneidungen nicht persönlich vom Bundespräsidenten entgegennehmen. Die Übergabe wurde nun gestern im Rathaus nachgeholt. Die Rheinbrüder sind stolz auf Birgit Hantl, denn sie hat sich durch ihr jahrelanges, weit überdurchschnittliches ehrenamtliches Engagement diese Auszeichnung mehr als verdient. Die ganze Rennmannschaft gratuliert und dankt für ihre unermesslichen Dienste.