Mäuseturm Quelle: Norbert Vogelgesang
Mäuseturm Quelle: Norbert Vogelgesang

Bingen – Er ist und bleibt das Wahrzeichen der Stadt. Millionenfach fotografiert, gemalt, in Keramik gearbeitet, in Silber gegossen, literarisch verarbeitet – der Binger Mäuseturm.

Einst Wehr-, Wach- und Zollturm ist er jetzt praktisch das Eingangsportal ins Welterbe Oberes Mittelrheintal.

Nachdem weniger die Mäuse als der Zahn der Zeit und der Schimmelbefall an ihm nagte, musste der Turm – der sich im Eigentum des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) befindet – 2009 geschlossen werden.

Mit einem Kostenaufwand von rund 500.000 Euro wurde der knapp 25 Meter hohe Turm von Januar 2014 bis September 2015 saniert. In Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde fanden die aufwändigen Maßnahmen statt, um die berühmte Touristenattraktion für die kommenden Jahre zu erhalten und dauerhaft zu sichern.

Bereits während der Sanierungsmaßnahme machte Oberbürgermeister Thomas Feser darauf aufmerksam, dass die Beleuchtungsmöglichkeiten des Bauwerks nur noch unzureichend sind und ebenfalls einer Erneuerung bedürften.

Nach Gesprächen mit dem WSA, dem Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal und einem in Bingen ansässigen Lichtplanungsbüro wurde ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet, das verschiedene Farben und Effekte in sich vereinigt. Fördergelder (10.000 Euro) wurden beantragt – und genehmigt, auch zahlreiche Spenden entlasteten den Stadtsäckel bei der rund 45.000 Euro teuren neuen LED- Beleuchtung.

Oberbürgermeister Thomas Feser, Arno Kraus (Leiter des Amts für Gebäudewirtschaft) und Matthias Jäckel (ebenfalls Amt für Gebäudewirtschaft) beim Vor-Ort-Termin am Binger Mäuseturm. Foto: Stadt Bingen
Oberbürgermeister Thomas Feser, Arno Kraus (Leiter des Amts für Gebäudewirtschaft) und Matthias Jäckel (ebenfalls Amt für Gebäudewirtschaft) beim Vor-Ort-Termin am Binger Mäuseturm. Foto: Stadt Bingen

Ende Juli 2017 war es dann soweit und die farbige Illuminierung des Binger Mäuseturms wurde offiziell in Betrieb genommen. Leider kam es im weiteren Verlauf zu einigen Störanfälligkeiten, die es zu beheben galt. So mussten beispielsweise Kabel besser befestigt werden, um bei Hochwasser standzuhalten und auf den Scheinwerfern musste ein vogelverträglicher Brutschutz aufgebracht werden. Die Arbeiten wurden zuerst durch Hoch-, dann durch Niedrigwasser unterbrochen, konnten aber nun aber dank des außergewöhnlichen Wasserstands abgeschlossen werden.

Normalerweise erstrahlt das Wahrzeichen der Stadt in warmweißem Licht. An fünf ausgewählten (und von der Denkmalpflege genehmigten) Terminen pro Jahr kann der Turm zudem mit farbigen Akzenten zu versehen werden. „Ich freue mich sehr, dass unser Mäuseturm wieder das Tor zum Welterbetal ins ‚richtige Licht‘ setzen kann und so für unsere Bürger und Gäste im wahrsten Sinne des Wortes ein schöner ,Hingucker‘ ist, der unsere besondere Lage am Rhein-Nahe-Eck hervorhebt“, so Oberbürgermeister Thomas Feser beim Termin auf der Mäuseturminsel.