Frankfurt am Main – Die diesjährige Mitgliederversammlung von Eintracht Frankfurt e.V. am Montag, den 1. Februar 2016 stand ganz im Zeichen der Modernisierung der Vereinssatzung und einer Überraschung für den im Sommer ausscheidenden Vorstandsvorsitzendenden der Eintracht Frankfurt Fußball AG, Heribert Bruchhagen: Im Anschluss an Bruchhagens Rede schenkte Vereinspräsident Peter Fischer ihm die „lebenslange Mitgliedschaft“.
Prominente Gäste
Um Punkt 19.30 Uhr eröffnete Versammlungsleiter Stephan Winterling die diesjährige Mitgliederversammlung in der Wolfgang Steubing Halle des Sportleistungszentrums am Riederwald. Einmal mehr wurde ihre Bedeutung für den gesamten Verein deutlich: Obwohl in diesem Jahr keine Präsidentschaftswahl anstand, fanden sich über 400 Mitglieder und Gäste ein. Neben den Vorstandsmitgliedern der Eintracht Frankfurt Fußball AG Heribert Bruchhagen, Axel Hellmann und Oliver Frankenbach, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Fußball AG Wolfgang Steubing sowie weiteren Aufsichtsratsmitgliedern ließen es sich auch zahlreiche Angestellte der Tochtergesellschaft, darunter Sportmanager Bruno Hübner, Team-Manager Christoph Preuß sowie die Profis Marco Russ und Bastian Oczipka, die Mitglieder der Gremien des Vereins und zahlreiche Partner und Sponsoren von Eintracht Frankfurt e.V. nicht nehmen, der Veranstaltung beizuwohnen.
Fischer zuversichtlich hinsichtlich Besetzung des Sportvorstandes
Zunächst ergriff Präsident Peter Fischer das Wort. Im Fokus seiner Rede standen zahlreiche positive Entwicklungen der zurückliegenden Monate. Mit Blick auf die vergangene Mitgliederversammlung bedankte er sich nochmals für das überwältigende Votum bei seiner Wiederwahl im letzten Jahr und für die damit verbundene Treue und Unterstützung der Mitglieder. Fischer verkündete unter anderem die historische Zahl von mehr als 35.000 Vereinsmitgliedern, berichtete von einem weiteren Ausbau der Sponsoringpartnerschaften, zahlreichen nationalen und internationalen sportlichen Erfolgen über alle Abteilungen hinweg und betonte die äußerst positive Zusammenarbeit mit der Tochtergesellschaft Fußball AG. Außerdem verkündete Fischer, dass der Verein dem modernen Kommunikationsverhalten Rechnung trägt und die Vereinsmedien ab sofort auch in digitaler Form anbietet.
Hinsichtlich der Besetzung des Sportvorstandes der Eintracht Frankfurt Fußball AG stellte Fischer klar, „dass es keinen Eins zu Eins Nachfolger für Heribert Bruchhagen geben kann. Den zu suchen wäre auch der falsche Ansatz“. Fischer betonte die Verantwortung, derer er sich als Vertreter des Hauptaktionärs und als Vereinspräsident bewusst sei. Der Hauptausschuss werde die kommenden Wochen und Monate nutzen, um mit geeigneten Kandidaten Gespräche zu führen.
„Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit dem gesamten Aufsichtsrat eine für Eintracht Frankfurt gute Lösung finden werden“, so Fischer.
Fortschreitende Konsolidierung und wiedergewonnene Stabilität des Vereins
Schatzmeister Thomas Förster gab im Anschluss an die Rede des Präsidenten einen Einblick in den Finanzbericht des vergangenen Jahres und richtete seinen Blick gleichzeitig auf die Zukunft. Förster berichtete von der fortschreitenden finanziellen Konsolidierung des Vereins. Die wesentlichen Planungsvorgaben für das Wirtschaftsjahr 2014/2015 wurden eingehalten und der Verein erzielte einen Jahresüberschuss von 187.000 Euro.
Förster betonte die positive Entwicklung des Vereinsvermögens. Trotz der enormen Steuerbelastung der letzten vier Jahren sei es dem Präsidium gelungen, nicht nur die Liquidität für die Begleichung der Steuerlast zu sichern, sondern das Vereinsvermögen zu stabilisieren. Außerdem berichtete der Schatzmeister, dass es gelungen sei, „ein Prozent der im Geschäftsjahr 2013/2014 veräußerten Aktien wieder zurück zu erwerben.“ Mit Blick auf den Fünf-Jahres-Plan stellte Förster fest, dass sich das Vereinsvermögen zukünftig ohne weitere Steuerbelastungen für die Vergangenheit wieder deutlich positiv entwickeln wird.
„Wir haben nach fast drei Jahren harter Arbeit wieder Stabilität in diesem Verein gewonnen. Wir haben noch nicht alles, aber viel erreicht“, so das zusammenfassende Fazit von Förster.
Heribert Bruchhagen nun „lebenslanges Mitglied“
Heribert Bruchhagen, der zum letzten Mal eine Mitgliederversammlung als Vorstandsvorsitzender der Eintracht Frankfurt Fußball AG besuchte, äußerte sich bezugnehmend auf die Nachwuchsmannschaften zuversichtlich:
„Ich habe großes Vertrauen in das Leistungszentrum. Unsere A- und B-Junioren belegen einen Platz im Mittelfeld und das ist eine gute Ausgangssituation für die Rückrunde.“
Der Vorstandsvorsitzende der Fußball AG lobte die „fruchtbare Zusammenarbeit“ zwischen den handelnden Personen von e.V. und AG. Die Organisation des Leistungszentrums zeige, dass man dort „sehr innovative Trainer“ habe und zeigte sich zufrieden, dass „hier richtig gut gearbeitet wird“. „Marc Stendera ist ein Ergebnis des neuen Leistungszentrums. Wir haben die Hoffnung, dass noch weitere Talente den Sprung in die Profimannschaft schaffen. Ich denke da zum Beispiel an Luca Waldschmidt, auf den der Trainer große Stücke hält“, so Bruchhagen weiter.
Im Anschluss an Bruchhagens Rede dankte ihm Präsident Fischer für die jahrelange gute Zusammenarbeit und schenkte ihm im Namen des gesamten Vereins die „lebenslange Mitgliedschaft“ bei Eintracht Frankfurt.
„Jetzt kommst Du aus der Nummer nicht mehr heraus. Ab jetzt bist Du lebenslanges Mitglied“, so der Vereinspräsident.
Ehrungen für Sportler und Verleihung des DVAG-Ehrenamtspreises
Auf die Jahresberichte des Verwaltungsrats und der Revisoren folgte die Sportlerehrung für Gesa-Felicitas Krause (WM-Dritte über 3.000 Meter Hürden), Saida-Sophie Städtler und Pauline Keiling (U17-Vize-Europameisterinnen im Ultimate Frisbee) und Bianka Fohgrub (Europameisterin mit der Deutschen Frauennationalmannschaft im Ultimate Frisbee) sowie die Würdigung von 16 ehrenamtlich Tätigen aus den Abteilungen mit dem DVAG-Ehrenamtspreis.
Vereinssatzung modernisiert, Jochen Becker in den Verwaltungsrat gewählt
Es folgten umfangreiche Satzungsänderungen des Präsidiums, über die erstmals mit Hilfe eines elektronischen Systems abgestimmt wurden und denen die anwesenden Mitglieder mehrheitlich zustimmten. So wurden zahlreiche Fristen vereinheitlicht und dem Verein die Möglichkeit eingeräumt, zu Versammlungen zukünftig auch elektronisch einladen zu können. Der Einsatz für die Doping- und Manipulationsfreiheit des Sports wurde als weiterer Zweck des Vereins in die Satzung aufgenommen. Die Legislaturperiode des Präsidenten wird ab der nächsten Wahl von drei auf vier Jahre verlängert. Zudem wurden die Kontrollrechte des Verwaltungsrates gestärkt.
Mit deutlicher Mehrheit wurden das Präsidium und der Verwaltungsrat entlastet. Neu in den Verwaltungsrat gewählt wurde Jochen Becker aus der Tennisabteilung. Die ordentliche Mitgliederversammlung 2016 wurde um 23.23 Uhr geschlossen.