Badische Schiris tagten zur „Halbzeitpause“

Informativer Austausch

Halbzeittagung der Unparteiischen im Clubhaus des FC Bammental

Bammental. Höhepunkt der diesjährigen Schiedsrichter-Halbzeittagung am vergangenen Sonntag war der Besuch des neuen bayerischen Schiedsrichter-Obmannes Walter Moritz, der für seinen Vortrag extra aus Unterfranken ins Clubhaus des FC Bammental anreiste.

In seinem knapp zweistündigen Referat informierte er die badischen Spitzen-Schiedsrichter und Beobachter, wie das Schiedsrichterwesen im Freistaat organisiert ist. Der Bayerische Fußballverband ist in sieben Bezirke, 24 Kreise und 74 Schiedsrichter-Gruppen gegliedert, in denen 13.300 Schiris aktiv sind. Damit stellt Bayern knapp ein Fünftel aller Schiedsrichter im DFB-Gebiet, darunter auch zahlreiche für die Bundesligen. Selbstredend, dass es im wesentlich kleineren Baden etwas anders aussieht: Mit Tobias Fritsch, Marcel Göpferich sowie Michael und Nikolai Kimmeyer pfeifen die höchstklassifizierten badischen Schiedsrichter in der Regionalliga. Ansonsten wies der Vergleich Bayern-Baden viele Gemeinsamkeiten auf. In der Ausbildung und Nachwuchsförderung gehen die beiden Verbände ähnlich Wege in Sachen Coaching der Förder-Schiris oder mit Patenschaften. Am Ende seines Referats hatte Moritz dann noch einige Video-Szenen aus der Regionalliga Bayern dabei und forderte die Teilnehmer auf, sich mittels vorher ausgegebener Gelber und Roter Karten jeweils für die richtige Strafe zu entscheiden, was sichtlich gut ankam. Verbandsschiedsrichterobmann Rolf Karcher bedankte sich bei seinem Bayerischen Pendant für dessen kurzweiligen und interessanten Vortrag und überreichte ein kleines Präsent.

Felix Wiedemann, der bfv-Abteilungsleiter Spielbetrieb, hatte zuvor den Schiris Hinweise gegeben, wie einige Auffälligkeiten aus der Vorrunde künftig vermeidbar sind. So stellte er ein Formular vor, auf dem die Referees in allen Spielklassen ab Rückrundenstart besondere Vorkommnisse einheitlich und vor allem für die Sportgerichte klarer schildern können. Außerdem wies er die Schiedsrichter im Hinblick auf die Gewaltprävention an, bei den Vereinen die vorgegebenen Maßnahmen wie Platzordnungsobmann oder Coachingzone einzufordern.

Oberliga-Beobachter und Steuerberater Olaf Hautzinger wies die Teilnehmer auf alles Wissenswerte hin, was speziell für Schiedsrichter bei der jährlichen Steuererklärung zu beachten ist oder welche Freibeträge etwa im Ehrenamt gültig sind. Rolf Karcher gab bekannt, dass sich die Schiedsrichter-Kommission der Oberliga darauf geeinigt hat, die Ansetzung von der Beobachter-Einteilung zu trennen, was ja in allen anderen Spielklassen schon längst Usus ist. Im zwei-jährigen Rhythmus wechseln künftig Vorsitz sowie diese beiden Aufgaben zwischen den drei Landesverbänden. Verbandsschiedsrichter-Lehrwart Ronald Möhlenbrock hatte zwei knifflige Regelfragen vorbereitet, die er nach kurzer Diskussion für jeden verständlich erläuterte. Thomas Längle zog ein positives Resümee aus den bisher durchgeführten Spielbeobachtungen mit dem neu eingeführten Online-Beobachtungsbogen.

„Die Schiedsrichter-Halbzeittagung war einmal mehr sehr informativ und gab Raum für den Austausch unter den Schiris und den Verantwortlichen. Wir können also gut gerüstet in die „Zweite Halbzeit“ starten“, resümierte Karcher.