Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz schult Personal von Notaufnahmen im Umgang mit gefährlichen Situationen

Symbolbild Gewalt (Foto: Pixabay)
Symbolbild Gewalt (Foto: Pixabay)

Mainz – Eigentlich wollen sie Menschen in Notsituationen helfen. Doch immer öfter kommt es vor, dass Ärztinnen und Ärzte, Rettungsdienste sowie Pflegepersonal in Notaufnahmen verbal und teilweise sogar körperlich angegriffen werden. Der Umgang mit solchen gefährlichen Situationen gehört nicht zum Ausbildungsspektrum dieser Berufsgruppen.

Innenminister Roger Lewentz und der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Dr. Günther Matheis, haben dies zum Anlass genommen unter dem Motto: „Stärke zeigen gegen Verbalgewalt und Aggressionen“ eine Fortbildung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Notaufnahmen ins Leben zu rufen. Mit der Konzeptionierung und Durchführung der Fortbildung wurde die Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz beauftragt.

Ziel der Fortbildung der Hochschule der Polizei RP ist es, die Eigensicherung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Notaufnahmen zu stärken und eine Deeskalation von gefährlichen Situationen zu trainieren. Hierzu gehört es zunächst, Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen, um dann schnell und richtig handeln zu können. Auch sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kommunikationsstrategien zum Umgang mit Provokationen entwickeln, einfache Abwehr- und Zugriffstechniken erlernen, Informationen zu gefährlichen Gegenständen erhalten und nicht zuletzt in praktischen Szenarien das Handeln im Ernstfall üben. In der ersten Fortbildungsreihe werden zunächst die Schwerpunktstandorte Mainz, Koblenz, Kaiserslautern, Trier und Ludwigshafen beschult.

Die Pilotveranstaltung hat am 22.Oktober 2018 an der Hochschule der Polizei RP stattgefunden. „Gerade diejenigen, die Leben retten, müssen bestmöglich vorbereitet sein, um sich selbst schützen zu können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notaufnahmen verdienen für ihre Tätigkeit höchsten Respekt und Anerkennung“, betonte Lewentz, der auch der Polizei für die Konzeption dankte.

Diese gemeinsame Fortbildungstagung ist eine wichtige Präventivmaßnahme, um Ärztinnen und Ärzte für Krisensituationen stark zu machen. „Ärztinnen und Ärzte sind Retter und Helfer. Sie verdienen für ihre Arbeit Respekt, Unterstützung und vor allem Schutz vor jeglicher Form verbaler und körperlicher Gewalt“, erklärt Landesärztekammer-Präsident Dr. Günther Matheis. Die gemeinsame Fortbildung ist gerade vor dem jüngsten, traurigen Ereignis in Offenburg ein wichtiges Signal, um zu zeigen, dass Landesärztekammer, Innenministerium und Polizei gemeinsam der Arbeit von Ärztinnen und Ärzten „die Anerkennung entgegenbringen, die sie verdient“. Die Sicherheit von Ärzten und anderen Angehörigen von Gesundheitsberufen ist unverzichtbare Voraussetzung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, fügt der Landesärztekammer-Präsident hinzu.