Wiesbaden: Einweihung Hochstättenstraße und Gemeindebadgässchen

WIESBADEN – Die neugestalteten Hochstättenstraße und Gemeindebadgässchen sind am Freitag, 19. Oktober, durch Oberbürgermeister Sven Gerich und Verkehrsdezernent Andreas Kowol eingeweiht worden.

Mit dem Abschluss der Baumaßnahmen in der Hochstättenstraße und dem Gemeindebadgässchen ist der Lückenschluss in der Neugestaltung der Fußgängerzone vollzogen. „Die Aufenthaltsqualität ist in diesem Bereich deutlich gestiegen“, freut sich Oberbürgermeister Sven Gerich. „Die beiden vorher eher unscheinbaren Gassen können sich jetzt zu einem neuen Anziehungspunkt entwickeln“, ergänzt Andreas Kowol, Dezernent für Umwelt, Grünflächen und Verkehr.

Großformatige Natursteinplatten und die Entwässerung über eine Mittelrinne sind attraktive Details der umgebauten Hochstättenstraße. Sämtliche Eingänge sind ebenerdig angebunden, so dass ein barrierefreier Zugang gewährleistet ist. Das Gemeindebadgässchen wurde im Verband, analog zu Kirch- und Langgasse, neu gepflastert. Die Gassen erhielten neue Beleuchtungsanlagen und neue Freiflächen mit Baumbepflanzung.

Beide Maßnahmen mussten wegen der Umgestaltung der Mauritiusgalerie sowie des Neubaus des Coulinparkhauses immer wieder zurückgestellt werden, obwohl sie bereits 2002 in der Gesamtplanung zur Neugestaltung der Fußgängerzone enthalten und grundsätzlich genehmigt waren. Vorab wurde auf dem Grundstück hinter dem Walhalla, dessen Eigentümer die WVV ist, vorsorglich eine Bohrpfahlwand als Abstützung errichtet. Bei dieser Gelegenheit hatten die Archäologen römische Schätze, wie Scherben und Goldmünzen gefunden. Der Fund war nicht sehr überraschend, da die Bauarbeiten auf dem Gebiet der römischen Siedlung „Aquae Mattiacorum“ stattfanden.

„Für diese Maßnahmen haben wir Fördermittel aus dem Städtebauförderprogramm ‚Aktive Kernbereiche‘, das von Seiten der SEG Stadterneuerung als Treuhänder der Landeshauptstadt Wiesbaden gesteuert wird, erhalten. Die beiden Baumaßnahmen sind wichtige Meilensteine im Rahmen des Förderprojektes, mit dem u. a. das Ziel verfolgt wird, die Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum zu steigern. Die Gesamtkosten der Maßnahmen belaufen sich auf rund 650.000 Euro. Mit den beiden Maßnahmen ist nun die Neugestaltung der Fußgängerzone, gemäß dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 27. März 2003 abgeschlossen“, erläutert Dezernent Andreas Kowol.

Hintergrund:

Nachdem 2003 ein Wettbewerb zur Neugestaltung der Fußgängerzone ausgeschrieben wurde, begannen die Arbeiten 2004 mit dem Abriss des Café Böck und den Kellerkatakomben von Karstadt. 2005 wurde mit dem ersten Bauabschnitt (Neugestaltung Mauritiusplatz) begonnen; dieser wurde dann 2006 fertiggestellt. Ebenfalls 2006 fertiggestellt wurden der Bauabschnitt 2 (Kirchgasse südlich an Mauritiusplatz angrenzend) und der Bauabschnitt 3 (Kirchgasse/Langgasse nördlich an Mauritiusplatz angrenzend). In den folgenden Jahren wurden sukzessive weitere Bauabschnitte in nördlicher Richtung (Langgasse, einschl. angrenzender Seitenstraßen) und in südlicher Richtung (Kirchgasse) fertiggestellt. Für den Bauabschnitt „Gemeindebadgässchen“ wurde der Baubeginn aufgrund der Baumaßnahme Coulinparkhaus auf 2018 verlegt. Auch für die Hochstättenstraße wurde der für 2010 geplante Baubeginn bedingt durch eine mögliche Sanierung des Walhalla auf 2018 verlegt. Mitverantwortlich für die Terminverschiebung des Baubeginns der beiden zuletzt genannten Maßnahmen ist die Aufnahme in das Leuchtturmprojekt der Fördermaßnahme „Aktive Kernbereiche“, von dem der heute erfolgte Lückenschluss der Fußgängerzone profitiert. Die beiden Maßnahmen werden mit ca. zwei Drittel der Gesamtkosten gefördert. Insgesamt sind mit der Fertigstellung der beiden letztgenannten Straßen rund 25.000 Quadratmeter Fußgängerzone in einem einheitlichen Bild fertiggestellt. Die Kosten hierfür belaufen sich auf circa 15 Millionen Euro.