Frankfurt am Main – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.


Oberbürgermeister Feldmann: ‚Wertvolle Hilfe für bedürftige Menschen mit Haustieren‘ – Walter Möller-Plakette 2018 geht an Verein Frankfurter TierTafel

„Für viele bedürftige Menschen ist ihr Haustier ein wichtiger Sozialpartner und eine psychische Stütze. Ich freue mich daher, dass die Walter Möller-Plakette 2018 an den Verein Frankfurter TierTafel geht. Wir zeichnen so herausragende Arbeit für das Gemeinwohl aus“, begründet Oberbürgermeister Peter Feldmann die Entscheidung der Jury. Die Auszeichnung wird voraussichtlich am Montag, 19. November 2018, um 12 Uhr überreicht.

Der Verein besucht die oft betagten Halter der Tiere, besorgt Futter und kümmert sich um deren medizinische Behandlung. Müssen die Besitzer ins Krankenhaus, besorgt die TierTafel ein vorübergehendes Zuhause. Bei finanzieller Bedürftigkeit springt der – auch von Sponsoren unterstützte – Verein ein. Hierfür sind 25 ehrenamtliche Mitarbeiter unermüdlich im Einsatz – 550 Stunden im Monat, auch an Wochenenden und Feiertagen.
„Die Tafel leistet wertvolle Hilfe für bedürftige Menschen, indem sie deren Tieren hilft“, erklärt der Oberbürgermeister. Die verbeinigen Begleiter übernehmen eine wichtige Funktion im Leben älterer und einsamer Menschen. Sie geben ihren Besitzern emotionale Wärme und Struktur im Alltag. Daher verzichten die Halter auf vieles in ihrem eigenen Leben, um Tierarzt und Futter finanzieren zu können. „Die Hilfe der Tafel ermöglicht es, dass arme Menschen mehr Geld zum Leben haben ohne sich um ihre lieb gewonnenen Begleiter – in diesem Fall die Tiere – sogen zu müssen“, sagt Feldmann.

Gleichzeitig kommt der Tiertafel eine weitere wichtige Funktion zu. Die Begegnungen mit den Mitarbeitern des Vereins sind wichtige Sozialkontakte. Im Gespräch mit dem Besucher kommt das eine oder andere Anliegen zum Vorschein, das belastet. Die Mitarbeiter der Tiertafel nehmen dann Kontakt zu Pflegediensten oder Sozialrathäusern auf und sind das erste Glied in einer Kette von Helfern. „Dieser Einsatz beeindruckt – nicht nur mich, sondern auch viele andere in unserer Stadt“, sagte Feldmann. So haben etliche Prominente die Bewerbung der TierTafel zur Walter Möller-Plakette unterstützt, unter ihnen Eintracht-Legende Jürgen Grabowski und „Badesalz“-Comedian Henni Nachtsheim.

Bei der Tafel ist die Freude über die Auszeichnung groß. „Die 10.000 Euro Preisgeld sind selbstverständlich eine große Unterstützung für unsere Arbeit. Aber mindestens genauso wichtig ist uns die mit der Möller-Plakette verbundene öffentliche Anerkennung. Das motiviert! Hierfür bedanken wir uns bei unseren Unterstützern und der Stadt“, sagt Conny Badermann, Erste Vorsitzende der Tiertafel.

In Erinnerung an den 1971 im Amt verstorbenen Oberbürgermeister Walter Möller ehrt der Magistrat alle zwei Jahre Gruppen und Vereine, die sich durch ihre herausragenden Aktivitäten in besonderem Maße für das Gemeinwohl einsetzen. Mitglieder der Jury sind: Oberbürgermeister Feldmann, Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler, der Journalist Tim Frühling und die Rabbinerin Elisa Klapheck.


Bei Staat und Stadt steigt der Frauenanteil – Stadtrat Jan Schneider stellt ,frankfurt statistik aktuell‘ (23/2018) und (24/2018) zu Strukturen des öffentlichen Dienstes vor

Die beiden jüngsten Ausgaben von „frankfurt statistik aktuell“ beleuchten den öffentlichen Dienst als Teil des Frankfurter Arbeitsmarktes. Dabei erlauben die neu veröffentlichten Daten der Personalstandstatistik des öffentlichen Dienstes tiefe Einblicke in die Beschäftigungsverhältnisse und Strukturen dieses Bereichs.

Die Beschäftigung insgesamt ist in Frankfurt am Main seit dem Jahr 2000 um 18,2 Prozent gewachsen. Im gleichen Zeitraum hat sich die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst um 7,7 Prozent von 42.700 auf 45.980 erhöht. „Insbesondere ist der Anteil von Frauen an den Beschäftigten von 51,4 auf 57,9 Prozent gestiegen. Dies verdeutlicht, dass der Dienst bei Staat und Kommunen attraktiv für Frauen ist, denn sie sehen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie dort eher gegeben als in der privaten Wirtschaft“, kommentiert der für die Statistik zuständige Dezernent Jan Schneider die Entwicklung.

Ein Blick auf die Altersstruktur zeigt, dass 58,2 Prozent der städtischen Beschäftigten älter als 45 Jahre sind. Stadtrat Schneider zieht daraus den Schluss: „Für eine auf die Zukunft ausgerichtete Verwaltung wird die Fachkräftegewinnung weiterhin einen zentralen Stellenwert einnehmen.“ Dabei biete der öffentliche Dienst in der Stadtverwaltung dauerhafte Perspektiven, hebt Schneider hervor. Während 2017 nur 0,3 Prozent der Kommunalbeschäftigten befristet angestellt waren, lag dieser Anteil bei den Landesbeschäftigten bei 23,2 Prozent.

Insgesamt lag das mittlere Einkommen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigter zum Jahresende 2017 in Frankfurt bei 4182 Euro. Bei Vollzeitbeschäftigten im öffentlichen Dienst war es im Juni 2017 um rund 13,1 Prozent niedriger und lag bei 3636 Euro. „Der jüngste Tarifabschluss wird dazu beitragen, insbesondere die Einstiegsgehälter anzuheben und somit die Beschäftigung im öffentlichen Dienst insgesamt attraktiver zu machen“, stellt Stadtrat Schneider fest.

„frankfurt statistik aktuell“ 23/2018 und 24/2018 stehen unter www.frankfurt.de/statistik_aktuell zur Verfügung.


,Gesund durchs Jahr‘: Neue Veranstaltungsreihe im Gesundheitsamt

Das Thema seelische Gesundheit steht zum Start der neuen monatlichen Reihe „Gesund durchs Jahr“ im Frankfurter Gesundheitsamt auf dem Programm. Unter der Überschrift „Männer leiden anders als Frauen“ erläutert Referentin Alexandra Dippel am Dienstag, 9. Oktober, von 16 bis 17.30 Uhr, im Gesundheitsamt, Breite Gasse 28, wie der unterschiedliche Umgang von Männern und Frauen mit seelischen Belastungen aussieht. Daraus lassen sich dann direkt verbesserte und individuell angepasste Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten entwickeln, die die Psychiaterin Dippel aus ihrer täglichen Praxis als Leiterin der Abteilung Psychiatrie im Frankfurter Gesundheitsamt vorstellt.

Die Selbsthilfegruppe „Männer mit Depression“ bietet an einem begleitenden Infostand Unterstützungsangebote und Kontaktadressen an.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen, auch über die nächsten Veranstaltungen der Reihe „Gesund durchs Jahr“ bei Matthias Roos im Gesundheitsamt, Telefon 069/212-34502 und im Internet unter www.frankfurt.de/gesund-durchs-jahr

Anbei befindet sich die Broschüre zur Veranstaltungsreihe „Gesund durchs Jahr“ als PDF-Download.


Orchideenbörse im Palmengarten vom 5. bis 7. Oktober

Von Freitag, 5., bis Sonntag, 7. Oktober, findet jeweils von 9 bis 18 Uhr in der Galerie des Palmengartens die jährliche Orchideenbörse statt. Die Besucher erwartet ein Meer aus verschiedensten Blüten und Farben. Verkauft werden durch den Verband Deutscher Orchideenbetriebe (VDOB) allseits bekannte Züchtungen und Raritäten sowie spezieller Dünger, passende Grünpflanzen und Fachliteratur.

Natürlich stehen die Mitglieder des VDOB allen Orchideenfreunden mit Rat und Tat zur Seite und freuen sich auf den Austausch. Der Besuch der Börse ist im regulären Palmengarten-Eintritt enthalten.


Vortrag und Keramikvorführung mit Shozo Michikawa im Museum Angewandte Kunst

Am Freitag, 12. Oktober, um 17 Uhr, gibt der Keramiker Shozo Michikawa in einem englischsprachigen Vortrag und einer Keramikvorführung im Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, Einblicke in sein einzigartiges Arbeiten mit Ton.

Thematisch eingeführt wird der Vortragende von Nora von Achenbach, ehemalige Leiterin der Sammlung Ostasien und Islam am Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (in deutscher Sprache).

Vertikale und horizontale Drehungen zeichnen die Arbeiten des japanischen Ausnahme-Keramikers Shozo Michikawa aus. Auf der Töpferscheibe dreht er seine Keramiken mit einer einzigartigen Technik zu kantigen, dynamischen Skulpturen. Bei diesem Vorgang schneidet und ritzt er zunächst einen massiven Tonblock, um anschließend durch Drücken und Drehen mithilfe einer Stange und den Händen die innere Hohlform herauszuarbeiten. Inspirationsquelle für den Keramiker sind die verschiedenen Phänomene in der Natur wie Vulkanausbrüche oder Erdbeben, deren Energie er mit seinen Werken auf die Betrachtenden übertragen möchte.

Shozo Michikawa lebt und arbeitet in Seto, Aichi, Japan. Er hatte bereits zahlreiche Ausstellungen in Japan, China, den Philippinen, der Mongolei sowie in Frankreich, England, Deutschland und den USA. 2018 wurden seine Arbeiten mit dem Bayerischen Staatspreis auf der internationalen Handwerksmesse in München ausgezeichnet.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Japan Art Galerie Frankfurt statt, die ab dem 13. Oktober eine Ausstellung mit dem Titel „40 Jahre Shozo Michikawa“ zeigt. Die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro. Anmeldung per E-Mail an create.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de .


Baumfällarbeiten im Ortsbezirk 2

Das Grünflächenamt teilt mit, dass in den kommenden Wochen die nachfolgend aufgeführten Bäume wegen der genannten Mängel sowie aus Gründen der Verkehrssicherheit dringend gefällt werden müssen.

In der Gräfstraße, in Höhe der Hausnummer 97, muss eine aufgrund von Hitzeschäden vertrocknete Baum-Hasel (Baum-Nr. 97) gefällt werden. Zudem ist ein in Schräglage geratener Silber-Ahorn (Baum-Nr. 2442) im Grüneburgpark derart geschädigt, dass dieser bereits gefällt werden musste.

Beide Bäume werden im Frühjahr 2019 durch Nachpflanzungen ersetzt.


Milieuschutz für mehr Stadtteile in Frankfurt: Stadtrat Mike Josef stellt neue Satzungsgebiete und deren Wirkung vor

Planungsdezernent Mike Josef hat am Donnerstag, 4. Oktober, bei einer Pressekonferenz Inhalte und Zielrichtung der sechs neuen Satzungen zur Erhaltung der Zusammensetzung der Wohnbevölkerung nach § 172 (1) Satz 1 Nr. 2 Baugesetzbuch vorgestellt.

Die neuen Satzungsgebiete umfassen Teile von Nordend-Mitte, Nordend-Süd, Bornheim, Ostend, Gutleutviertel und Sachsenhausen-Nord. Zuvor hatte der Magistrat der Stadt den neuen Satzungen zugestimmt; vor Entfaltung der Rechtsgültigkeit sind noch ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung und die Veröffentlichung im Amtsblatt der Stadt Frankfurt am Main notwendig.

Oberbürgermeister Peter Feldmann begrüßt, dass es voran geht: „Wohnen ist kein Luxus, sondern Grundrecht. Wohnungen in Frankfurt müssen bezahlbar bleiben. Wir schützen unsere Mieterinnen und Mieter, wo immer wir können, mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Die Mileuschutzssatzungen sind dabei ein kleiner Baustein: Luxussanierungen und Abriss können verhindert werden; im Einzelfall kann ein Vorkaufsrecht greifen.“

Luxusmodernisierungen, wie zum Beispiel übergroße Balkone oder Dachterrassen sowie Aufzüge für einzelne Stockwerke, können in den Satzungsgebieten wirksam durch die Bauaufsicht untersagt werden, ebenso wie Abriss, Umnutzung von Wohnungen in Büros und die Zusammenlegung von Wohnungen zu übergroßen Einheiten.

„Neben dem Neubau von bezahlbaren Wohnungen ist der Schutz bestehender bezahlbarer Mietwohnungen ein Schwerpunkt unserer Wohnraumpolitik. Nur mit beiden Bausteinen kann der Wohnungsmarkt langfristig im Gleichgewicht gehalten werden. Mit sechs neuen und gutachterlich überprüften Satzungsgebieten können wir große Teile der innerstädtischen gründerzeitlichen Stadtviertel Frankfurts und seiner Bewohnerinnen und Bewohner besser in ihren vertrauten Umgebung und in ihren Wohnungen schützen“, erklärte Planungsdezernent Josef.

In Einzelfällen ist es beim Verkauf von Mietshäusern möglich, das städtische Vorkaufsrecht auszuüben oder mit dem neuen Eigentümer eine Abwendungsvereinbarung abzuschließen: Neben den vorgenannten baulichen Veränderungen gibt es dann auch ein Verbot der Umwandlung in Eigentumswohnungen für zehn Jahre, sowie eine Beschränkung des Leerstandes von Wohnungen.

Generell sind Umwandlungen in Eigentumswohnungen und Leerstand in Frankfurt nicht zu verbieten, weil es landesseitig an einer Ermächtigung, ein Zweckentfremdungsverbot für die Gesamtstadt und einen Umwandlungsvorbehalt in Milieuschutzgebieten zu erlassen, fehlt. Hier fordert die Stadt Frankfurt die Landesregierung schon seit Langem zum Handeln auf.

Um die Rechtssicherheit der Satzungen zu gewährleisten, wurden alle Gebiete, für die Satzungsaufstellungsbeschlüsse vorliegen, detailliert anhand der Kriterien für Erhaltungssatzungen zum Schutz der Zusammensetzung der Wohnbevölkerung inhaltlich überprüft.

Die Satzungsumgriffe wurden aufgrund der sozialräumlichen und baubestandlichen Untersuchungen und Ortsbegehungen der Gutachter gegenüber den Aufstellungsbeschlüssen teilweise neu gefasst. Insbesondere im Bahnhofsviertel sowie dem Gebiet Altstadt/Innenstadt konnte durch die Gutachter zwar ein gewisser Aufwertungsdruck festgestellt werden, aber der zu schützende Wohnungsbestand und die Bewohnerschaft wurden dort als insgesamt zu gering eingeschätzt: Die Viertel sind, laut Gutachter, von Mischung der Nutzungen und eher von Fluktuation geprägt. Teilweise wurden hier auch Gebäudebestände der 50er Jahre als weniger aufwertungsgefährdet eingestuft. Hier müssen andere Möglichkeiten gefunden werden, Mieter vor Verdrängung zu bewahren. Im Westend konstatieren die Gutachter, dass unter anderem bereits große Teile der Wohngebäude stark modernisiert wurden.

Für das Gebiet Innenstadt/Altstadt und Westend III wurden aufgrund der gutachterlichen Ergebnisse zur Wahrung der Rechtssicherheit die Satzungsverfahren eingestellt.


50 Jahre U-Bahn in Frankfurt: Jubiläums-Fahrt, Festakt und Ausstellung-Eröffnung auf der Hauptwache – Am 4. Oktober noch bis 19 Uhr großes Programm auf der VGF-Bühne

4. Oktober 1968, 11 Uhr: Am Befehlsgeber des weiß-roten U-Bahnwagens 303 sitzt Stadtrat Walter Möller und durchbricht bei der Einfahrt in die Station „Hauptwache“ eine Papierwand. Auf dem Zielschild die Linienbezeichnung „A1 Nordweststadt“.

4. Oktober 2018, wieder 11 Uhr: Am Befehlsgeber des weiß-roten U-Bahnwagens 303 sitzt der Frankfurter Verkehrsdezernent Klaus Oesterling. Eine Papierwand kann er nicht durchbrechen, denn anders als vor 1968 handelt es sich um eine Jubiläums-, nicht um eine Jungfernfahrt. Vor und hinter dem Sonderzug sind Linienzüge unterwegs, die sich an den Fahrplan halten sollten. Aber: Die VGF hat für eine Licht- und Toninstallation gesorgt, die den aus Richtung Südbahnhof ankommenden Zug gebührend begrüßt. Und auch die alte Zugzielbeschilderung hat die VGF vorbereitet.

Die Sonderfahrt mit rund 120 geladenen Gästen und Gewinnern eines Preisausschreibens war Auftakt der Jubiläumsfeier, mit der die VGF am Donnerstag, 4. Oktober 2018, auf den Tag 50 Jahre nach der ersten Fahrt einer U-Bahn in Frankfurt, diesen Anlass feiert. Der Fahrt, die auf der alten A1-Strecke zwischen Hauptwache und Nordweststadt (heute Nordwestzentrum) verlief, folgte ein Festakt, mit dem der hessische Staatsminister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek Al-Wazir, Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling und die Geschäftsführung der VGF, vertreten durch Thomas Wissgott und Thomas Raasch, die Jubiläumsfeier auf der Hauptwache eröffneten.
„Die U-Bahn ist eines der wirkungsvollsten Verkehrssysteme zur Lösung von

Mobilitätsproblemen in Ballungsräumen“

Staatsminister Al-Wazir sagte zum Jubiläum: „Bereits vor 50 Jahren hat die Überlastung bestehender Systeme – mehr Menschen, zunehmende Mobilität – zum Bau der Frankfurter U-Bahn geführt. Heute stehen wir nahezu vor den gleichen Herausforderungen, und nach wie vor ist die U-Bahn eines der wirkungsvollsten Verkehrssysteme zur Lösung von Mobilitätsproblemen in Ballungsräumen. Fast 400.000 Pendler kommen jeden Werktag nach Frankfurt, viel zu viele fahren mit dem Auto. Vor dem Hintergrund der hohen Schadstoffbelastung nicht nur in der Frankfurter Innenstadt ist die Stärkung und Ertüchtigung des ÖPNV unumgänglich. Die U-Bahn wächst weiter: Nicht nur ins Europaviertel, sondern hoffentlich als nächster Schritt auch bis zum Bad Homburger Bahnhof.“

„Abkehr von der autogerechten Stadt“

Stadtrat Klaus Oesterling hat einen doppelten persönlichen Bezug zur U-Bahn und zu ihrem Jubiläum: „Mein Vater Helmut Oesterling war Technischer Direktor beim damaligen städtischen Verkehrsbetrieb und hat die Eröffnungsfahrt mitgemacht.“ Auch er selber durfte vor dem 4. Oktober bei einer Testfahrt an den Befehlsgeber und 300 Meter selber fahren. „Den Jubiläums-Zug heute zu fahren war deshalb für mich ein bewegender Moment.“ Oesterling erinnerte aber auch an Stadtrat Walter Möller, der nicht umsonst den Beinamen „Vater der Frankfurter U-Bahn“ bekommen habe. Und er verwies darauf, daß auch der 4. Oktober 1968 als symbolträchtiges Datum für die Eröffnung ausgesucht worden war: „Am 4. Oktober 1943 erfolgte der erste schwere Luftangriff auf die Stadt. Die Eröffnung der U-Bahn war ein Zeichen des Aufbruchs. Mit der U-Bahn wurden die elementaren Verkehrsprobleme Frankfurts gelöst und erfolgte die Abkehr von der autogerechten Stadt.“ Ausdrücklich wiesen er und Staatsminister Al-Wazir auf das am 28. Oktober anstehende Referendum in der Nachbarstadt Bad Homburg über die Verlängerung der Linie U2 hin: „Es wäre schön, wenn wir nach mehr als 40 Jahren die Lücke zwischen Gonzenheim und dem Homburger Bahnhof schließen können. Eine Verbindung, die es zu Zeiten der Straßenbahn schon einmal gab.“

„Die Zukunft liegt auf der Schiene“

VGF-Geschäftsführer Thomas Wissgott nannte die U-Bahneröffnung 1968 „ein Wahnsinns-Ereignis mit 90.000 Besuchern“. Und er erinnerte an die Herkules-Aufgabe, die der Bau dargestellt habe: „Während des Baus war die Hauptwache riesiges Loch mit allen Belastungen, die so ein Projekt mitbringt.“ Wissgott spannte den Bogen zu den Zukunftsprojekten der U-Bahn in der Stadt: „Europaviertel, Ginnheimer Kurve, Verlängerung der U2 zum Homburger Bahnhof, das sind die Projekte, an denen wir im Moment arbeiten. Die Zukunft“, so der Arbeitsdirektor der VGF weiter, „liegt auf der Schiene. Und die Weichen für die Zukunft müssen wir heute stellen.“

U-Bahn-Ausstellung und Bühnenprogramm

Nach der Sonderfahrt, die gegen 12.30 Uhr wieder an der Hauptwache endete, und der Eröffnung – symbolisch durch den Anschnitt einer Geburtstagstorte –, wurde die neue Ausstellung „50 Jahre U-Bahn“ im Zelt auf der Hauptwache eröffnet. Sie wurde zum Jubiläum neu konzipiert und bietet noch bis 14. Oktober die Möglichkeit, sich in Text und seltenen Bildern über Planung, Bau und Entwicklung der Frankfurter U-Bahn zu informieren. Anschließend wandert die Ausstellung ins Verkehrsmuseum der VGF nach Schwanheim. Ebenfalls im Zelt und natürlich ebenfalls kostenfrei: ein U-Bahn-Simulator, wie ihn die VGF zur Ausbildung neuer Schienenfahrer verwendet. Was es damit auf sich hat, dazu gibt ein Blog-Beitrag der VGF vom 27. September Auskunft, der unter https://blog.vgf-ffm.de/fahrsimulatoren/ zu finden ist. Ausstellung und Simulatorfahrten sind natürlich kostenlos. Das galt auch für das bunte Bühnenprogramm mit Musik- und Showeinlagen, das die VGF auf der Hauptwache bis 19 Uhr aufgeboten hatte. Besonderer Ehrengast: Der DFB-Pokal, den Eintracht-Sportdirektor Fredi Bobic auf die Hauptwache mitgebracht hatte. Nachmittags hatte die Eintracht dann noch zur Autogrammstunde mit Club-Legende Bernd Hölzenbein gebeten.

Vor 50 Jahren

Am 4. Oktober 1968 fuhr der erste U-Bahnzug pünktlich um 11 Uhr in die damals noch brandneue U-Bahnstation Hauptwache ein. Stadtrat Walter Möller, der fünf Jahre zuvor auch die Dampframme in Bewegung gesetzt hatte, mit deren Arbeit an der Miquelallee der U-Bahnbau begann, saß wie oben geschildert am Befehlsgeber des Wagens 303 und durchbrach die eigens angefertigte Papierwand. Genau dieser Wagen, eine Bahn des legendären Frankfurter Typs „U2“, der lange das Rückgrat des hiesigen Nahverkehrs gebildet hat, wird Bestandteil der Fahrzeugschau am 6. und 7. Oktober im Betriebshof Heddernheim sein.

Die erste U-Bahnstrecke – daher noch heute „A-Strecke“ genannt – führte über neun Kilometer von der Hauptwache bis in die Nordweststadt, heute Nordwestzentrum. Rund vier Kilometer lang war der Tunnel, in dem die unterirdischen Stationen Hauptwache, Eschenheimer Tor, Grüneburgweg, Holzhausenstraße und Miquel-/Adickesallee lagen. Hinter dem Alleenring gelangte die Strecke über eine Rampe an die Oberfläche und wurde von dort in der Mitte der Eschersheimer Landstraße nach Norden geführt. Die weiteren Stationen waren und sind „Dornbusch, Fritz-Tarnow-Straße, Hügelstraße, Lindenbaum, Weißer Stein, Heddernheim, Zeilweg, Heddernheimer Landstraße sowie Nordweststadt, diese wiederum als unterirdische Anlage unter dem neuen Nordwestzentrum gebaut.

Frankfurt war nach Berlin und Hamburg die dritte deutsche Stadt – und die 35. in der Welt –, die eine U-Bahn bekam. Wobei das hiesige System streng genommen keine U-Bahn, sondern eine Stadtbahn ist, die auf innerstädtischen Strecken unterirdisch verläuft, die sich oberirdisch aber Abschnitte mit Fußgängern und dem Autoverkehr teilen muss. Das „U“ für „Unabhängig“ traf in Frankfurt lange Zeit nur auf die Linie U4 zwischen Bockenheimer Warte und Seckbacher Landstraße zu, bis sie im Juni 2008 zunächst bis Schäfflestraße und im Dezember desselben Jahres bis Enkheim verlängert wurde.

Vom Beschluss zum Betrieb

Im Jahr 1961 fiel der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, Frankfurts immer gravierender werdendes Verkehrsproblem mit einer U-Bahn zu lösen. Schon ein Jahr später wurde das komplizierte und zum Teil mehr als 100 Jahre alte Geflecht aus Kabeln, Röhren und Kanälen, das unter der Oberfläche jeder modernen Großstadt liegt, für den U-Bahnbau vorbereitet, also an die Seiten verlegt.

Am 28. Juni 1963, einem regnerischen Freitagmorgen, setzte Stadtrat Möller um 11 Uhr 47 an der Adickesallee die Ramme in Bewegung – eine Art Spatenstich für den U-Bahnbau –, fünf Jahre später fuhr die erste U-Bahn. Stadtrat Möller hatte zum besonderen Anlass eher lakonische Worte gefunden: „Ab heute wird also in Frankfurt eine U-Bahn gebaut.“ So zitiert ihn jedenfalls die FAZ einen Tag später. Und der Chronist fährt fort: „Jetzt dröhnt die Erde, hämmert die Ramme wie eine mittelkalibrige Schnellfeuerkanone und verbreitet beißenden Schwefeldampf. Die musizierenden Straßenbahner bemühen sich eine Zeitlang mit ihren Instrumenten akustisch mitzuhalten, aber sie sind überfordert… Dann flüchten die geladenen Gäste vor dem Regen zum kalten Büffet in den nahen Saal des Hauses Dornbusch.“

Der Bau der ersten vier Kilometer Tunnelstrecke war für alle eine veritable Belastung, besonders für die Anwohner, aber auch die Geschäftsleute der anrainenden Gebiete. In der Innenstadt wurde beispielsweise die gewaltige Grube der künftigen Station Hauptwache in offener Bauweise erstellt. Auch entlang der Eschersheimer wurde unermüdlich und in Rekordzeit gegraben, gebaut und betoniert. Neben der Hauptwache entstanden die unterirdischen Station Eschenheimer Tor, Grüneburgweg, Holzhausenstraße sowie Miquel-/Adickesallee.

„Wunsch und zwingende Notwendigkeit, den ersten Tunnelabschnitt möglichst schnell in Betrieb zu nehmen, führten zum schnellbahnmäßigen Ausbau der anschließenden oberirdischen Strecke in der nördlichen Eschersheimer Landstraße“, heißt es in einer Publikation des damals zuständigen Stadtbahnbauamts vom August 1988.

Finanzielle Aspekte werden auch eine Rolle gespielt haben. Jedenfalls führt die Trasse hinter dem Alleenring über eine Rampe an die Oberfläche und wird in der Mitte der Eschersheimer Landstraße nach Norden geführt – mit einer seitdem häufig kritisierten stadtteiltrennenden Wirkung. Viel hat die VGF in den vergangenen Jahren getan, um diese Trennung aufzuheben, ebenerdige Überwege – zunächst waren nur die Fußgänger-Unterführungen an den oberirdischen Stationen Dornbusch, Fritz-Tarnow-Straße, Hügelstraße, Lindenbaum und Weißer Stein vorgesehen – wurden geschaffen und auffällig gestaltet, weitere sind in Planung. Der Weiterbau des Tunnels, zumindest bis Weißer Stein, ist mehrfach gefordert worden, doch die finanziellen Belastungen würde die Stadt Frankfurt alleine stemmen müssen, denn mit einer oberirdischen Bestandsstrecke, die in die Berechnung der Wirtschaftlichkeit einfließen muss, wird der Nutzen-Kosten-Faktor nicht gut genug sein, um für so einen Bau Fördermittel zu erhalten.

Von 1968 bis 2018

Nach 1968 plante und baute die Stadt aber zunächst munter weiter. Schon am 22. Januar 1970 begann unter der Battonstraße der Schildvortrieb für den Ausbau, am 15. Juni 1971 begannen Arbeiten an den Tunneln in Bornheim. Am 4. November 1973 wurde der Abschnitt Hauptwache – Theaterplatz (seit 1. Juli 1993 Willy-Brandt-Platz) in Betrieb genommen, am 26. Mai des Folgejahrs der Abschnitt Scheffeleck – Theaterplatz – Konstablerwache. Im Norden ging es zeitgleich weiter mit dem Betrieb der U5 bis Gießener Straße, am 29. September 1974 fuhr die U1 über die Nordweststadt hinaus bis Römerstadt.

Und so ging es weiter: 15. Mai 1976 Baubeginn des Abschnitts Theaterplatz – Südbahnhof, Inbetriebnahme acht Jahre später. Am 1. November 1977 begannen die Arbeiten am Gemeinschaftstunnel der U- und S-Bahnen an der „Konsti“. Am 28. Mai 1978 nahmen die U-Bahnen den Betrieb zwischen Theaterplatz und Hauptwache auf, gleichzeitig fuhren die ersten S-Bahnen zwischen hier und Hauptbahnhof. Am 31. Mai 1980 konnten auch die Bornheimer feiern, denn die Arbeiten an der U-Bahn waren mit der Inbetriebnahme des Abschnitts Konstablerwache – Seckbacher Landstraße (U4) abgeschlossen. Vier Jahre später, am 29. September 1984, eroberte die U-Bahn Sachsenhausen, denn die Mainunterquerung machte den Betrieb zwischen Theaterplatz und Südbahnhof möglich. Am 11. Oktober 1986 nahm die U-Bahn zwischen Zoo und der Rampe Industriehof (heute U6, U7) ihre Fahrten auf, an der Station Alte Oper hatten die dazu notwendigen Bauarbeiten zum Beispiel am 2. Januar 1980 begonnen. Die Station Niddapark, von der noch die Rede sein wird, wurde am 23. April 1989 eröffnet, am 27. Mai desselben Jahres öffnete die Station Nordwestzentrum nach Umbau wieder ihre Tore.

Damit waren die drei Stammstrecken „A“, „B“ und „C“ in Betrieb, die Geburtsstunde der „D-Strecke“ schlug mit dem Spatenstich an der Zeppelinallee am 1. März 1989. Es dauerte bis 10. Februar 2001, bis zwischen Hauptbahnhof und Bockenheimer Warte die ersten Züge über die „DI-Strecke“ rollten. Der Hauptgrund für die lange Bauzeit – gerade im Vergleich zur ersten Strecke Mitte und Ende der 60er Jahre – war verunreinigtes Grundwasser, das zwischen September 1990 und November 1993 zu einem dreijährigen Baustopp führte – ein Horrorszenario für jeden Bauherrn. Auch zwischen Zoo und Ostbahnhof (U6) kam es wegen verunreinigtem Erdreich am Oktober 1990 zu einem vorübergehenden Baustopp, so dass der Abschnitt erst am 30. Mai 1999 dem Verkehr übergeben werden konnte. Zwischenzeitlich nahm am 31. Mai 1992 die U7 ihren Betrieb zwischen Zoo, der Rampe Eissporthalle und Enkheim auf und wurde die U5 am 1. Januar 1998 von der Konstablerwache bis Hauptbahnhof verlängert.

Die Schlagzahl im U-Bahnbau verringerte sich anschließend, nicht zuletzt wegen hoher Kosten und – damit auch verbunden –, weil die großen Vorhaben politisch nicht mehr unumstritten waren. Das „DII“-Projekt, der sinnvolle Lückenschluß zwischen Bockenheimer Warte (U4) und Ginnheim (U1), der eine zweite Nord-Süd-Verbindung geschaffen hätte, wurde 2006 fallen gelassen – vorerst, die VGF prüft zurzeit Varianten für eine auf einer anderen Trasse geführte Lösung. 2008 wurde, wie erwähnt, die U4 bis Enkheim verlängert; der oberirdische „DIV“-Abschnitt über den Riedberg, heute von U8 und U9 befahren, wurde im Dezember 2010 dem Betrieb übergeben.

Und der Ausbau des Netzes ist fest geplant: Im kommenden Frühjahr, 2019, soll mit einer modernen Tunnelvortriebsmaschine, wie sie bis jetzt im Frankfurter U-Bahnbau noch nicht zum Einsatz kam, der Bau der zusammen 1700 Meter langen Röhren zwischen Platz der Republik und Güterbahnhof beginnen, was letztlich die Linie U5 ins Europaviertel verlängern soll. Inbetriebnahme ist zurzeit für 2024 vorgesehen. Ein Jahr früher könnte, wenn das Vorhaben glatt läuft, die U5-Verlängerung in nördlicher Richtung bis Frankfurter Berg Realität sein.

Instandhaltung und Modernisierung

Neubau alleine ist dabei immer nur ein Teil, ein System wie in Frankfurt muss über fünf Jahrzehnte hinweg auch instand gehalten und kontinuierlich verbessert werden. Alle U-Bahn-Stationen haben heute Bahnsteige, die zu den hochflurigen Fahrzeugen passen, und einen stufenfreien Ein-und Ausstieg ermöglichen. Das war zum Beispiel auf der „A-Strecke“ bei deren Eröffnung vor 50 Jahren noch nicht der Fall. Die VGF hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten nach und nach das Sammelsurium unterschiedlicher Bahnsteighöhen vereinheitlich und fast alle Stationen gründlich modernisiert. Dazu waren entweder Gleisabsenkungen, Bahnsteig-Erhöhungen oder auch komplette Neubauten notwendig.

Barrierefreiheit stellt die VGF mit ihrem aufwendigen und teuren Aufzugsnachrüstungs-Programm Station für Station sicher: seit Mai 2008 wurden Fahrstühle nachträglich in die Stationen „Holzhausenstraße“, „Grüneburgweg“, Kirchplatz, Alter Oper, Miquel-/ Adickesallee, Schweizer Platz sowie Eschenheimer Tor eingebaut. Auf dem Programm stehen jetzt noch Westend, Römerstadt, und Niddapark, denn bei allen genannten Stationen spielte – kaum zu glauben – Barrierefreiheit keine Rolle, als sie geplant und gebaut wurden.

Inzwischen umfasst das Frankfurter Netz eine Betriebsstreckenlänge von 64,85 Kilometern, rund 23 davon unter der Erde. Auf neun U-Bahnlinien liegen 86 Stationen, davon 27 unterirdisch. Die VGF hat 224 Wagen des Typs „U5“ und 37 der Baureihe „U4“ im Linieneinsatz. Sie beförderte im Jahr 2017 134,7 Millionen Fahrgäste in ihren U-Bahnen – rund 48 Prozent mehr als 1998. Tendenz: weiter steigend. Nicht zuletzt deswegen wird die VGF von Frühjahr 2020 bis Frühjahr 2021 von Bombardier 22 Mittelteile für ihre „U5“-Flotte beziehen, mit denen die Kapazität merklich erhöht werden kann, ohne zusätzliche Züge fahren zu lassen. Und auch die Beschaffung modernster „U6“-Wagen wirft ihre Schatten voraus.

Am Wochenende: Fahrzeugschau in Heddernheim

Mit kurzgekuppelten Mittelteilen oder „U6“-Wagen hat der „U1“ von 1968 nicht viel zu tun. Die Fahrzeug-Schau der VGF am 6. und 7. Oktober im Heddernheimer Depot wird aber eindrucksvoll zeigen, dass das einzige noch erhaltene Exemplar des ersten Frankfurter U-Bahn-Typs Teil einer Entwicklung ist, die zu dem modernen U-Bahnnetz und dem modernen Fuhrpark geführt hat, ohne die eine Großstadt wie Frankfurt ihre Mobilitäts-Herausforderungen nicht meistern könnte. Eine Situation, die 1961, als in der Stadtverordnetenversammlung der Beschluss zum U-Bahnbau fiel, nicht anders war, als sie es 2018 ist.

VGF und der Verein Historische Straßenbahnen in Frankfurt am Main (HSF) zeigen am Samstag und Sonntag, 6 und 7. Oktober 2018, jeweils 10 bis 17 Uhr, am Betriebshof Heddernheim in einer großen Fahrzeugschau, was in 50 Jahren auf der Frankfurter U-Bahn fuhr, also alle fünf jemals eingesetzten Fahrzeug-Typen. Dazu gehören nicht nur die heute betriebenen „U4“- und „U5“-Fahrzeuge, sondern auch die erst vor wenigen Jahren ausgemusterten Baureihen „U2“ und „U3“. Und besagter „U1“-Wagen, von dem es nur noch ein Exemplar gibt, das sonst im Schwanheimer Verkehrsmuseum der VGF steht und noch nie mit seinen Nachfolgern gezeigt worden ist.

Da aber der Schienenbetrieb in die nördlichen Nachbarstädte Oberursel und Bad Homburg älter ist als die U-Bahn, zeigt die VGF auch Kompositionen, die zuvor auf den Vorortstrecken einsetzet wurden: So den mehr als 100 Jahre alten „V“-Zug und den „H“-Zug aus den 30er bzw. 40er Jahren. Komplettiert wird die Schau mit einem „L“- und einem „M“-Zug, beide fahrfähig. Der „M“-Zug hat eine eigene Verbindung zur U-Bahn, denn mehrere Exemplare dieser Baureihen wurden 1968 für den Mischbetrieb (mit „U2“-Zügen) auf der „A-Strecke“ umgebaut. Dieser endete erst 1978.

Was in Heddernheim zu bestaunen und zu fotografieren ist, das können Sie in einem weiteren Blog-Beitrag der VGF vom 2. Oktober unter https://blog.vgf-ffm.de/fahrzeugschau-oktober-2018/ nachlesen und sich vorab anschauen, denn der Text ist mit Bildern aller Exponate angereichert.

Sonderfahrten, Werkstatt-Führungen, Besuch des Oberbürgermeisters

Gefahren wird am Wochenende 6./7. Oktober auch: Der Wagen 303 ist ja – siehe die Jubiläums-Fahrt heute um 11 Uhr – nicht der einzige „U2er“, den die VGF fahrbereit gehalten hat. Auch die Wagen 304 und 305 wurden zwischen 2011 und 2015 in ihren weiß-roten Originalzustand zurück versetzt. Sie sind als „Zwilling“ im Halbstundentakt zwischen Heddernheim (Gleis 3) und Ginnheim unterwegs.

Im Mittelpunkt des Wochenendes stehen natürlich die Fahrzeuge, die zum Teil mehr als 100 Jahre auf dem Buckel haben. Aber die VGF sorgt auch für das leibliche Wohl, außerdem werden Führungen durch die Betriebswerkstatt angeboten. Am Samstag, 6. Oktober, 13 Uhr, eröffnet Oberbürgermeister Peter Feldmann zusammen mit Verkehrsdezernent Klaus Oesterling und der Geschäftsführung der VGF bei einem Rundgang offiziell die Schau.

Das Depot Heddernheim ist an der Nassauer Straße 27 zu finden. Auf Grund der Parkplatzsituation empfiehlt die VGF die standesgemäße Anfahrt mit der U-Bahn, die Linien U1, U2, U3 und U8 halten an der benachbarten Station „Heddernheim“, ebenso der 60er Bus.


Neuer Zaun für das Frankfurter Nizza

In diesen Tagen beginnen die Arbeiten für einen Zaun, der das beliebte Frankfurter Nizza am nördlichen Mainufer zukünftig vor Vandalismus und Müllablagerungen schützen soll.

Der exotische Garten mit vielen mediterranen und subtropischen Pflanzenarten entstand um 1860 als eine der ersten öffentlichen Grünanlagen in Frankfurt und steht heute unter Denkmalschutz. Die Pflanzen profitieren von der Südlage und den schützenden Mauern, die hier ein besonders mildes Mikroklima entstehen lassen.

In den vergangenen Jahren kam es im Nizza vermehrt zu Müllablagerungen und Beschädigungen an den Pflanzen. Als „Notlösung“ wurden die Flächen zunächst provisorisch mit einem Bauzaun umgeben.

Der neue Zaun wird nach historischem Vorbild als 1,60 Meter hoher Stabgitterzaun ausgeführt. In den Nachtstunden und bei Großveranstaltungen wird die Anlage abgeschlossen.

Die Arbeiten zur Errichtung des Zaunes beginnen mit den Bohrungen für die Pfosten der Zaunelemente und Tore und dauern voraussichtlich bis März 2019. Rechtzeitig zur neuen Saison wird der Zaun also fertig sein.


Historische Ausstellung in der Justinuskirche in Höchst

In der Justinuskirche in Höchst, Justinusplatz 2-4, eröffnet am Freitag, 5. Oktober, um 18 Uhr, eine Ausstellung zu historischen Paramenten, die von heute bis in die Barockzeit zurückreichen. Zur Ausstellungseröffnung am Freitag sind auch Medienvertreter eingeladen.

Die uralte Justinuskirche in Höchst beherbergt viele Kunstgegenstände aus den letzten Jahrhunderten. So gibt es auch eine große Anzahl von historischen Messgewändern. Sie wurden zur Ehre Gottes bei der Liturgie verwendet. Kaseln und Dalmatiken, Chormäntel, Stolen und Manipel, Altarbehänge, Kelch- und Altarbuchvelen oder Vereinsfahnen der kirchlichen Vereine gehören zum Bestand der ehemaligen Klosterkirche der Antoniter und Pfarrkirche.

Bisher kaum beachtet wurden die Gewänder, die kurz vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 – 1965) geschaffen wurden, und die in der Kirchenkunst eine radikale Änderung mit sich brachten: Der Priester feierte seitdem die Messe mit dem Gesicht zu den Gläubigen. Die zuvor reich geschmückte Rückseite der Messgewänder verlor ihre jahrhundertealte Bedeutung.

Die meist prachtvoll besticken Textilien, von denen viele restauriert wurden, hat Ernst-Josef Robiné von der Stiftergemeinschaft Justinuskirche zu einer einmaligen Ausstellung aus Schränken und Schubladen herausgesucht. Außerdem werden viele alte Fotos von kirchlichen Veranstaltungen, bei denen die Paramente verwendet wurden, zu sehen sein. Ernst-Josef Robiné führt am Samstag, 6. Oktober, um 11 Uhr durch die Ausstellung. Die Führungsgebühr beträgt 3 Euro.

Öffnungszeiten sind samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr und dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr. Montags ist die Kirche geschlossen. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Die Ausstellung endet am Sonntag, 21. Oktober.


Baumfällarbeiten im Stadtgebiet

Das Grünflächenamt teilt mit, dass in den kommenden Tagen die nachfolgend aufgeführten Bäume wegen der genannten Mängel sowie aus Gründen der Verkehrssicherheit dringend gefällt werden müssen.

An der Julius-Leber-Schule, Seilerstraße 32, muss ein Götterbaum aufgrund von Verwurzelungsschäden (Baum-Nr. 7) gefällt werden. Eine Nachpflanzung ist wegen zu dichtem Gehölzbestand und fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten nicht geplant.

Zudem müssen an der Valentin-Senger-Schule vier Bastard-Pappeln (Baum-Nummern 16, 17, 18, 19) gefällt werden, da diese von Fäule betroffen sind und einen hohen Totholzanteil aufweisen, wodurch sie zu einer potenziellen Gefahr werden. Die vier genannten Bäume werden im Herbst 2019 durch Nachpflanzungen ersetzt.